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Heinrich von Antwerpen

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Beitrag  Andy Do Aug 20, 2015 9:19 pm

Heinrich von Antwerpen (lateinisch Heinricus de Antwerpe; * Mitte des 12. Jahrhunderts; † um 1230) war Historiograph und 1217–1227 Prior unter Dompropst Alverich von Brandenburg. Zum Ende des 12. Jahrhunderts war er Domherr von Brandenburg.

Um 1165 verfasste er mit seinem Tractatus de captione urbis Brandenburg die älteste erhaltene Chronik der Mark Brandenburg. Die Chronik ist die einzige authentische Quelle zu den letzten Kämpfen zwischen Slawen und Deutschen im Gründungsjahr der Mark 1157. Sie stellt unter anderem die Rückeroberung der Burg Brandenburg durch Albrecht den Bären und die Vertreibung des Slawenfürsten Jaxa von Köpenick aus der Festung dar. Der Gründungsmythos der Mark spiegelt sich in der Schildhornsage. Der Tractatus wurde erst in den 1860er Jahren vollständig als eigenständige Quelle bekannt.[1]

Für die Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Joseph Uphues eine Büste Heinrichs von Antwerpen in der Denkmalgruppe 3, die am 22. März 1899 enthüllt wurde. Die Büste war eine der beiden Seitenfiguren zu dem zentralen Standbild für Otto II., dem dritten Markgrafen und Enkel Albrechts des Bären. Die Arbeit Heinrichs als Historiker unterstrich Uphues, indem er die Figur mit einem Folianten und einer Feder ausstattete. Die Kleidung weist ihn als Geistlichen aus. Die Physiognomie ist betont individuell gestaltet und zeigt einen greisen Mann mit nachdenklichem Gesichtsausdruck. Sehr wahrscheinlich lehnte Uphues die Physiognomie an den damals achtzigjährigen Historiker Theodor Mommsen an, jedenfalls ist laut Uta Lehnert die Ähnlichkeit „wohl nicht zufällig“.[2]
Werke

Tractatus de urbe brandenburg Christina Meckelnborg: Tractatus de urbe Brandenburg. Das älteste Zeugnis brandenburgischer Geschichtsschreibung. Textanalyse und Edition. Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge Bd. 7/2015, ISBN 978-3-86732-215-7. Lateinisch-deutscher Abdruck jetzt auch bei Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009, S. 121–129, 136–143, 146–151


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