Der Bundesgenossenkrieg oder „Marsischer Krieg“
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Der Bundesgenossenkrieg oder „Marsischer Krieg“
Der Bundesgenossenkrieg (bellum sociale, auch bellum Marsicum „Marsischer Krieg“) war ein von 91 bis 88 v. Chr. dauernder Krieg italischer Stämme gegen das römische Staatswesen, um das von Rom verweigerte vollständige römische Bürgerrecht zu erlangen.
Den Hintergrund des Bundesgenossenkriegs stellte das Verhalten Roms gegenüber seinen italischen Bundesgenossen dar. Nachdem der Antrag des Volkstribuns Marcus Livius Drusus zur Erteilung des römischen Bürgerrechts für die Italiker abgelehnt wurde und es auch zu Eingriffen in die (ansonsten autonomen) inneren Verhältnisse durch römische Beamte gekommen war, erhoben sich 91 v. Chr. mehrere Bundesgenossen gegen Rom.[1] Besonders die Stammesgruppe der Marser im Norden und Osten Roms sowie die Samniten beteiligten sich am Aufstand, während die griechischen Städte Süditaliens und Etrurien nicht daran teilnahmen.
Gefährlich wurde es für Rom, als sich die Aufständischen zu einer Art Bundesstaat zusammenschlossen. In Corfinium wurde sogar ein Senat eingerichtet und die Stadt in Italia umbenannt. Es wurden auch Münzen geprägt, auf denen der italische Stier abgebildet war, wie er die römische Wölfin besiegte. Militärisch waren die Bundesgenossen ohnehin in der römischen Kampfweise geschult. Die römischen Truppen konnten dann auch unter der Führung des ehemals gefeierten Feldherrn Gaius Marius und trotz großer Truppenkontingente die bundesgenössischen Truppen nicht zerschlagen.
Schließlich sah man sich in Rom gezwungen, 90 v. Chr. den am Aufstand Unbeteiligten und im Jahr 89 v. Chr. allen Italikern mit der Lex Plautia Papiria das römische Bürgerrecht zu verleihen, das sie lange vergeblich gefordert hatten.[1] Die Kämpfe, in denen die Römer nun die Oberhand gewannen, flauten daraufhin bald ab, nur einige samnitische Gruppen setzten den Kampf noch einige Zeit fort. Die politischen Entscheidungen wurden zwar weiterhin in Rom getroffen, allerdings bildete sich bald ein stärkeres italisches Gemeinschaftsgefühl aus, was langfristig das Imperium stärken sollte.
Im gleichen Jahr wurde mit der Lex Pompeia de Transpadanis („über die Transpadaner“) des Konsuls Gnaeus Pompeius Strabo den Bewohnern nördlich des Po das latinische Bürgerrecht verliehen.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Den Hintergrund des Bundesgenossenkriegs stellte das Verhalten Roms gegenüber seinen italischen Bundesgenossen dar. Nachdem der Antrag des Volkstribuns Marcus Livius Drusus zur Erteilung des römischen Bürgerrechts für die Italiker abgelehnt wurde und es auch zu Eingriffen in die (ansonsten autonomen) inneren Verhältnisse durch römische Beamte gekommen war, erhoben sich 91 v. Chr. mehrere Bundesgenossen gegen Rom.[1] Besonders die Stammesgruppe der Marser im Norden und Osten Roms sowie die Samniten beteiligten sich am Aufstand, während die griechischen Städte Süditaliens und Etrurien nicht daran teilnahmen.
Gefährlich wurde es für Rom, als sich die Aufständischen zu einer Art Bundesstaat zusammenschlossen. In Corfinium wurde sogar ein Senat eingerichtet und die Stadt in Italia umbenannt. Es wurden auch Münzen geprägt, auf denen der italische Stier abgebildet war, wie er die römische Wölfin besiegte. Militärisch waren die Bundesgenossen ohnehin in der römischen Kampfweise geschult. Die römischen Truppen konnten dann auch unter der Führung des ehemals gefeierten Feldherrn Gaius Marius und trotz großer Truppenkontingente die bundesgenössischen Truppen nicht zerschlagen.
Schließlich sah man sich in Rom gezwungen, 90 v. Chr. den am Aufstand Unbeteiligten und im Jahr 89 v. Chr. allen Italikern mit der Lex Plautia Papiria das römische Bürgerrecht zu verleihen, das sie lange vergeblich gefordert hatten.[1] Die Kämpfe, in denen die Römer nun die Oberhand gewannen, flauten daraufhin bald ab, nur einige samnitische Gruppen setzten den Kampf noch einige Zeit fort. Die politischen Entscheidungen wurden zwar weiterhin in Rom getroffen, allerdings bildete sich bald ein stärkeres italisches Gemeinschaftsgefühl aus, was langfristig das Imperium stärken sollte.
Im gleichen Jahr wurde mit der Lex Pompeia de Transpadanis („über die Transpadaner“) des Konsuls Gnaeus Pompeius Strabo den Bewohnern nördlich des Po das latinische Bürgerrecht verliehen.
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