Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Ähnliche Themen
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Das Heeresgeschichtliche Museum Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Kalender Kalender


Das Heeresgeschichtliche Museum

Nach unten

Das Heeresgeschichtliche Museum Empty Das Heeresgeschichtliche Museum

Beitrag  Andy So Nov 01, 2015 9:44 pm

Das Heeresgeschichtliche Museum – Militärhistorische Institut in Wien ist das Leitmuseum des Österreichischen Bundesheeres und dokumentiert anhand von Exponaten die Geschichte des österreichischen Militärwesens, insbesondere Waffen, Rüstungen, Panzer, Flugzeuge, Uniformen, Fahnen, Gemälde, Orden und Ehrenzeichen, Fotografien, Schlachtschiffmodelle und Dokumente. Das Museum befindet sich im Bundesbesitz, ist jedoch nicht den Bundesmuseen angegliedert, sondern untersteht als unmittelbar nachgeordnete Dienststelle dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport.[2]

Das Heeresgeschichtliche Museum 300px-HGM-logo.svg

Das Museumsgebäude und seine Geschichte

Der Museumsbau (Objekt 18) bildet das Herzstück des Wiener Arsenals, eines aus vormals insgesamt 72 Objekten bestehenden riesigen militärischen Gebäudekomplexes, der aus Anlass der Revolution 1848/49 errichtet wurde. Das Arsenal war das größte Bauvorhaben der ersten Regierungsjahre des jungen Kaisers Franz Joseph I. und diente der Festigung seiner neoabsolutistisch ausgerichteten Machtposition z. B. gegenüber dem 1848 revolutionär gesinnt gewesenen Wien.

Das Projekt des seinerzeitigen „Waffenmuseums“ wurde vom dänischen Architekten Theophil von Hansen ausgeführt. Bereits sechs Jahre nach Baubeginn (15. April 1850) erfolgte am 8. Mai 1856 die Schlusssteinlegung. Das Gebäude ist somit der älteste – als solcher geplante und ausgeführte – Museumsbau Österreichs.

Zum Zeitpunkt seiner Errichtung befand sich das Arsenal außerhalb des Linienwalls; das Gebiet war aber 1850 mit dem ursprünglichen Favoriten nach Wien eingemeindet worden (4. Bezirk, seit 1874 10. Bezirk; seit 1938 zählt das Arsenal zum 3. Bezirk). Südwestlich verlief neben dem Arsenal die Wien-Raaber Bahn, deren Wiener Bahnhof 1845 eröffnet wurde.
Fassade

Hansens Plan sah ein 235 Meter langes Gebäude mit vorspringenden Quertrakten und Ecktürmen sowie einen turmartigen Mittelteil von quadratischem Grundriss vor, von einer Kuppel bis in die Höhe von 43 Metern bekrönt. So wie viele Bauten des Historismus meist Vorbilder aus der Architekturgeschichte haben, zog auch Theophil Hansen jenes des ab dem Jahr 1104 errichteten Arsenal in Venedig heran. Er übernahm byzantinische Stilelemente und setzte noch gotisierende Bauelemente hinzu. Besonders hervorzuheben ist die charakteristische Backsteinbauweise. Das aus zweifarbigen Ziegeln bestehende Mauerwerk ist mit Terrakottaornamenten und schmiedeeisernen Schließen geschmückt, die Gliederungen sind durch Hausteine hervorgehoben, der Mittelrisalit zeichnet sich durch ein reiches Fassadendekor, wie etwa den drei großen Rundfenstern vor den Seitenflügeln aus. Die reich geschmückte Attikazone wird von einem mächtigen Bogenfries getragen, der an florentinische Palastbauten erinnert. Der Schwalbenschwanzzinnenkranz wird an den Achsen der Seitenflügeln und an den Ecken des Mittelbaus durch kleine Türmchen unterbrochen, in deren Nischen Trophäenplastiken aus Terrakotta angebracht sind. An und vor der Fassade wurden von einem der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit, Hanns Gasser, aus Sandstein allegorische Figurendarstellungen der militärischen Tugenden ausgeführt. Unter den Rundfenstern sind dies die weiblichen Figuren (v. l. n. r.) der Stärke, Wachsamkeit, Frömmigkeit und Weisheit; neben den drei zur Vorhalle führenden Öffnungen sind, in männlichen Figuren, die Tapferkeit, Fahnentreue, Aufopferung und die kriegerische Intelligenz dargestellt.
Innenraum

Im Inneren des Heeresgeschichtlichen Museums manifestiert sich die Absicht Kaiser Franz Josephs, nicht bloß ein Gebäude für die kaiserlichen Waffensammlungen zu errichten, sondern auch und vor allem eine Ruhmes- und Gedenkstätte für die kaiserliche Armee auf großartige Weise zu schaffen. So sind bereits in der Feldherrenhalle 56 ganzfigurige Porträtstatuen der „berühmtesten, immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“, wie es in der kaiserlichen Entschließung vom 28. Februar 1863 heißt, aufgestellt.[3] Die Statuen sind in Carraramarmor ausgeführt und mit 186 cm alle einheitlich hoch. Namen und Lebensdaten der Dargestellten sind oberhalb der Figuren auf Tafeln angebracht, auf den Sockeln sind die 32 verschiedenen Namen der ausführenden Künstler, der Zeitpunkt der Aufstellung und jener Mäzen genannt, welcher die Kosten für die jeweilige Skulptur übernahm. Die Kosten für die Hälfte trug Kaiser Franz Joseph selbst, der Rest wurde von privaten Gönnern gestiftet, oftmals handelte es sich dabei um Nachkommen des jeweils porträtierten Feldherren. Der chronologische Bogen der Feldherren spannt sich vom Babenberger Markgrafen Leopold I. bis hin zum Habsburger Erzherzog Karl.
Liste der in der Feldherrenhalle aufgestellten Statuen

Markgraf Leopold I. (um 940–994)
Herzog Heinrich II. (1107–1177)
Herzog Leopold V. (1157–1194)
Herzog Friedrich II. (1211–1246)
König Rudolf I. (1218–1291)
König Albrecht I. (1255–1308)
Herzog Leopold I. (1290–1326)
Johann Hunyadi (1387–1456)
Andreas Baumkircher (1420–1471)
Johann Giskra von Brandeis (1400–1469/70)
Kaiser Maximilian I. (1459–1519)
Niklas Graf Salm (1459–1530)
Georg von Frundsberg (1473–1528)
Wilhelm von Roggendorf (1481–1541)
Kaiser Karl V. (1500–1558)



Niklas Graf Zriny (1508–1566)
Herbard VIII. von Auersperg (1528–1575)
Lazarus von Schwendi (1522–1584)
Adolf von Schwarzenberg (1551–1600)
Johann ’t Serclaes Graf von Tilly (1559–1632)
Heinrich Duval, Graf von Dampierre (1580–1620)
Charles Bonaventure de Longueval, Comte de Bucquoy (1571–1621)
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein (1583–1634)
Matthias Graf von Gallas (1584–1647)
Johann Graf von Aldringen (1588–1634)
Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim (1594–1632)
Johann Graf von Sporck (1600–1679)
Johann Graf von Werth (1591–1652)
Kaiser Ferdinand III. (1608–1657)
Raimondo Graf Montecuccoli (1609–1680)



Erzherzog Leopold Wilhelm (1614–1662)
Friedrich Graf Veterani (1630–1695)
Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg (1638–1701)
Herzog Karl V. von Lothringen (1643–1690)
Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655–1707)
Graf Guido von Starhemberg (1657–1737)
Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736)
Johann Graf Pálffy von Erdöd (1664–1751)
Otto Ferdinand Graf von Abensperg und Traun (1677–1748)
Ludwig Andreas Graf von Khevenhüller (1683–1744)
Josef Wenzel Fürst Liechtenstein (1696–1772)
Maximilian Ulysses Reichsgraf Browne (1705–1757)
Leopold Joseph Graf von Daun (1705–1766)
Franz Leopold von Nádasdy (1708–1783)
Dagobert Sigmund Graf von Wurmser (1724–1797)



Gideon Ernst Freiherr von Laudon (1717–1790)
Franz Moritz Graf von Lacy (1725–1801)
Karl Graf Clerfayt (1733–1798)
Paul Freiherr Kray von Krajowa (1735–1804)
Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1737–1815)
Hieronymus von Colloredo-Mansfeld (1775–1822)
Johann Joseph Fürst von Liechtenstein (1760–1836)
Andreas Hofer (1767–1810)
Vinzenz Ferrerius Friedrich Freiherr von Bianchi (1768–1855)
Erzherzog Karl von Österreich-Teschen (1771–1847)
Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg (1771–1820)
Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz (1766–1858)
Julius Freiherr von Haynau (1786–1853)
Alfred Fürst zu Windisch-Grätz (1787–1862)
Joseph Graf Jelačić von Bužim

Auch das Stiegenhaus ist in prächtiger Weise ausgestattet. Im Halbstock sind, nicht zuletzt um auf die runde Zahl von 60 Skulpturen zu kommen, weitere 4 Standbilder von Feldherren aufgestellt, im Gegensatz zu den Figuren in der eigentlichen Feldherrenhalle sind diese allerdings in Wandnischen stark überhöht angebracht. Es handelt sich hierbei um Akteure des Revolutionsjahres 1848, jene militärischen Führer, die im Auftrag des Hauses Habsburg die revolutionären Bestrebungen in allen Teilen der Monarchie – zum Teil sehr blutig – niederschlugen, nämlich Julius von Haynau, Josef Wenzel Radetzky, Alfred I. zu Windisch-Graetz und Joseph Jelačić von Bužim. Die bildliche Ausgestaltung des Stiegenhauses wurde Carl Rahl übertragen, der sie gemeinsam mit seinen Schülern Christian Griepenkerl und Eduard Bitterlich im Jahre 1864 ausführte. Im Zentrum der reich mit Gold ornamentierten Decke befinden sich Fresken mit allegorischen Darstellungen von Macht und Einigkeit (Mitte), Ruhm und Ehre (rechts) und Klugheit und Mut (links). Bekrönt wird das Stiegenhaus durch die allegorische Marmorskulpturengruppe „Austria“ von Johannes Benk, die dieser 1869 ausführte.

Den repräsentativsten Raum des Museums bildet sicherlich die in der ersten Etage befindliche Ruhmeshalle. Besonders beeindrucken die Fresken von Karl von Blaas, welche die wichtigsten militärischen Ereignisse (Siege) aus der Geschichte Österreichs seit den Babenbergern zeigen.[4] In den vier großen Wandbögen sind die Siege der kaiserlichen Armee, die Schlacht bei Nördlingen 1634, der Kriegsrat in der Schlacht bei St. Gotthard 1664, die Schlacht bei Zenta 1697 und der Entsatz von Turin 1706 dargestellt; im linken Nebensaal die Ereignisse aus der Regierungszeit Maria Theresias und Josephs II. bis zur Einnahme Belgrads 1789; im rechten Nebensaal die Napoleonischen Kriege von der Schlacht bei Würzburg 1796 über den Tiroler Freiheitskampf von 1809 bis zu den Waffenstillstandsverhandlungen des Feldmarschall Radetzky mit König Vittorio Emanuele II. von Sardinien nach der Schlacht bei Novara 1849. Die eigentliche Bedeutung der Ruhmeshalle, die einer Gedenkstätte, ist eigentlich erst auf den zweiten Blick ersichtlich: An den Wänden der Nebensäle und auch in der Ruhmeshalle selbst sind mehrere Marmortafeln angebracht, auf denen die Namen von über 500 Offizieren (von Oberst bis General der kaiserlichen Armee, in weiterer Folge k.u.k.-Armee vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1618 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918) mit Ort und Jahr ihres Todes vermerkt sind.
Geschichte

Das Museumsgebäude selbst wurde zwar bereits 1856 fertiggestellt, jedoch dauerte die innere Ausgestaltung bis zum Jahr 1872. Die Sammlung ergänzte sich aus der ehemaligen Hof-Waffensammlung des kaiserlichen Zeughauses, der kaiserlichen Privatsammlung im Schloss Laxenburg sowie der Wiener Schatzkammer. Die Sammlung war zunächst eine reine Waffen- und Trophäensammlung, deren Schwerpunkt die Harnische und Waffen der kaiserlichen Leibrüstkammer darstellten. Nach ihrer Ordnung wurde sie im Jahre 1869 als k.k. Hofwaffenmuseum erstmals dem öffentlichen Besuch freigegeben.[4]

Der 1871 begonnene Bau des Kunsthistorischen Museums an der Wiener Ringstraße (es wurde 1891 eröffnet) ließ Anfang der 1880er Jahre erwarten, dass wesentliche Teile der bisher im Museum vertretenen Sammlungen dorthin verlagert werden könnten. Ausrichtung und Zukunft des k.k. Hofwaffenmuseums wurden durch diese Überlegungen sehr unsicher.

1885 wurde daher ein Kuratorium unter dem Vorsitz des Kronprinzen Rudolf gebildet, dem die neue Ausgestaltung des fortan so genannten k.k. Heeresmuseums oblag. Schwerpunkt der nunmehrigen Sammlung bzw. Ausstellung sollten die Taten der kaiserlichen Armee sein. Der Kronprinz hob bei der Gründungsversammlung des Komitees am 22. Februar 1885 den Zweck des Museums hervor: Er betonte die Wichtigkeit desselben, „indem es beitragen wird, den Nimbus und die Ehre der Armee zu verherrlichen, in welcher der echte alte kaiserliche Geist fortlebt, welche allezeit den Reichsstandpunkt hochgehalten hat und das Symbol der Zusammengehörigkeit aller Länder bildet.“ Aus diesem Grunde hoffte er, „dass das Museum mit der möglichsten Großartigkeit ins Leben treten möge“.[5]

Das Kuratorium bestand aus:

Kronprinz Rudolf von Österreich, Protektor und Vorsitzender
Erzherzog Wilhelm von Österreich, stellvertretender Protektor und Vorsitzender
Quirin Ritter von Leitner, damaliger Vorstand des Hofwaffenmuseums
Alfred Ritter von Arneth, Präsident der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften
Johann Nepomuk Graf Wilczek, Mäzen und Sammler sowie wichtigster Förderer der seinerzeitigen Payer-Weyprecht-Expedition.

Neben Ansuchen an diverse Militärinstitutionen, trat man seitens des Komitees auch an zivile Privatpersonen heran, um historische Objekte für das neue Museum zu lukrieren.[6] Als Prinzip galt: Die Sammlungen sollten in Siegestrophäen und „sonstig historisch interessante Gegenstände ausschließlich österreichischer Provenienz, welche für die richtige Erkenntniß der Vergangenheit der k.k. Armee in allen seinen Factoren Bedeutung haben“ eingeteilt werden. Nur Originale durften ausgestellt werden, Projekte und Modelle nur unter besonderen Umständen. Durch die Arbeit des Kuratoriums und großzügiger Unterstützung des Kaisers, seiner Familie, des Adels und des Bürgertums sowie des Reichskriegsministeriums war „eine Fülle von Schätzen zusammengetragen worden, die sich der heutige Mensch kaum mehr vorstellen kann.“[7] Am 25. Mai 1891 schließlich wurde das neue k.u.k. Heeresmuseum im Arsenal feierlich durch Kaiser Franz Joseph eröffnet und seiner Bestimmung zugeführt.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges sollte das Museum für den allgemeinen Besuch unmittelbar geschlossen werden. Die Gründe hierfür lagen vor allem in dem Umstand, dass von den verschiedenen Kriegsschauplätzen so viel Material zugewiesen wurde, dass eine ordnungsgemäße Aufstellung unmöglich wurde. Das Kriegsende von 1918 bedeutete auch für das Museum zunächst das vermeintliche Ende. Es lag sogar die Absicht vor, die Bestände zur Verbesserung der wirtschaftlichen Notsituation zu verkaufen, was jedoch abgewendet werden konnte. Im September 1921 wurde das Haus als „Österreichisches Heeresmuseum“ wieder eröffnet. Nunmehr sollte die Dokumentation der jüngsten militärischen Ereignisses, allen voran jener des Ersten Weltkrieges, im Vordergrund stehen. Mit der Eröffnung einer Kriegsbildergalerie 1923 wurde zum ersten Mal auch der bildenden Kunst ein größerer Bereich gewidmet. Es waren nun nicht mehr ausschließlich Armeeführer und Schlachten, die im Vordergrund standen, sondern vor allem der militärische Alltag im Krieg selbst.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde das Museum der Dienststelle des Chefs der Heeresmuseen in Berlin unterstellt und in „Heeresmuseum Wien“ umbenannt. Während des Zweiten Weltkrieges war das Museum nicht frei zugänglich und blieb vorwiegend Militärpersonen vorbehalten. Ab 1943 hatten Zivilisten nur an Wochenenden Besuchsmöglichkeit. Zu dieser Zeit wurde das Museum primär für Propagandazwecke genutzt. So wurden etwa Feldzüge der Wehrmacht in Propaganda-Sonderausstellungen dokumentiert („Sieg im Westen“ (Sommer 1940), „Griechenland und Kreta 1941 – Bild und Beute“ (März/Mai 1942) und „Kampfraum Südost“ (Sommer 1944)).

Mit dem Einsetzen der alliierten Luftangriffe auf Wien ab Herbst 1943 wurden, wie bei allen Wiener Museen, die wertvollsten Bestände ausgelagert. Diese Maßnahmen erwiesen sich auch als zwingend notwendig, denn am 10. September und 11. Dezember 1944 sowie am 15. Jänner 1945 wurde das Arsenal und der Südbahnhof von alliierten Bomberverbänden derart stark in Mitleidenschaft gezogen, dass nicht nur das Museumsgebäude, sondern auch zahlreiche Depots von Bomben getroffen und stark beschädigt bzw. zerstört wurden.[8] Gegen Ende des Krieges, vor allem im Verlauf der sogenannten Schlacht um Wien wurde das Arsenalgelände ebenso schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Während der Besatzungszeit wurden viele der ausgelagerten Sammlungsobjekte, welche die Kriegswirren überstanden hatten, von den Alliierten requiriert. Vieles fiel aber auch dem Diebstahl und Plünderungen durch die Soldaten der Roten Armee und der Zivilbevölkerung zum Opfer. Letztendlich drohte dem Museum die völlige Auflösung. Trotz der genannten Schwierigkeiten begann man unter der Leitung von Alfred Mell bereits 1946 mit dem Wiederaufbau des Museums, das auf Mells Vorschlag hin nunmehr endgültig in Heeresgeschichtliches Museum umbenannt wurde.[9] Besondere Unterstützung erhielt die damalige Leitung von der Österreichischen Galerie Belvedere und dem Kunsthistorischen Museum. Die vom Technischen Museum zur Verfügung gestellte Sammlung von Schiffsmodellen bildet bis heute das Herzstück des Marinesaales. Unter der Leitung von Rudolf Pühringer wurde das nunmehr in Heeresgeschichtliches Museum umbenannte Gebäude am 24. Juni 1955 durch den Bundesminister für Unterricht, Heinrich Drimmel, feierlich wiedereröffnet.

In der Nachkriegszeit waren die Säle des neu eröffneten Museums eher als Trophäenschau („Kult- und Weihestätte“) gestaltet. Erst unter der Leitung von Johann Christoph Allmayer-Beck in den Jahren von 1965 bis 1983 wurde der Ausstellungsbereich einer großzügigen Erneuerung unterzogen. So wurden die Säle der Epochen des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die Zeit von 1866 bis 1914 umgebaut und neu präsentiert. Ziel war dabei, über die schlichte Zur-Schau-Stellung der Objekte hinaus, die wissenschaftlich solide Erarbeitung des Themas, dabei aber auch das „Durchkomponieren“ der Säle als „Gesamtkunstwerk“, wie es dem Niveau des Hauses als einem der weltweit bedeutendsten Museen entsprach. Bewusst sah Allmayer-Beck das Museum nicht als Ort der Traditionspflege: „Die Tradition muß draußen gepflegt werden – drinnen muss die Geschichte des österreichischen bzw. kaiserlichen Heeres sichtbar gemacht werden – einschließlich der oft vernachlässigten Elemente von Kultur und Sozialem.“[10] Im September 1998 wurde unter der Leitung von Manfried Rauchensteiner der Saal Republik und Diktatur eröffnet, in welchem Objekte aus der Zeit von 1918 bis 1945 gezeigt werden.[11] Am 9. Dezember 2008 wurde das Heeresgeschichtliche Museum mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet, welches 2013 verlängert wurde.[12] Nach rund zweijähriger Bauzeit unter der Leitung von Direktor Christian Ortner konnte am 28. Juni 2014 – pünktlich zum 100. Jahrestag des Attentats von Sarajevo – die Saalgruppe zum Ersten Weltkrieg in modernisierter und neu gestalteter Form eröffnet werden.[13]

Wer sich weiter dafßür interressiert,hier der Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Heeresgeschichtliches_Museum

Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten