Moritz Daniel Oppenheim
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Moritz Daniel Oppenheim
Moritz Daniel Oppenheim (* 7. Januar 1800 in Hanau; † 26. Februar 1882 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Porträt- und Historienmaler.
Selbstporträt, 1814-1816, Jewish Museum New York
Leben
Moritz Daniel Oppenheim wuchs in einem kleinbürgerlichen jüdisch-orthodoxen Milieu auf. Von seinem vierten Lebensjahr an besuchte er die freiwillige jüdische Grundschule, den Cheder, dort lernte er Hebräisch und die jüdischen Gebete. Als Junge erlebte Oppenheim 1806 den Einmarsch der kaiserlich-französischen Armee und die damit verbundene Abschaffung des Ghettos. Seine zeichnerische Begabung brachte ihn 1820 zum Städelschen Kunstinstitut nach Frankfurt.[1] Als erster jüdischer Künstler erhielt er eine akademische Ausbildung und führte schon mit vierzehn Jahren Arbeiten für den Finanzminister des Großherzogtums Frankfurt aus.
Heimkehr eines jüdischen Freiwilligen aus den Befreiungskriegen zu den nach alter Sitte lebenden Seinen (1833/34)
Oppenheim besuchte ab 1810 die Hanauer Kurfürstliche Zeichenakademie, wo er Zeichenunterricht beim Maler und Kupferstecher Conrad Westermayr sowie Malunterricht bei dessen Frau Henriette in Hanau erhielt. Um 1814 lässt sich eine Kopiertätigkeit in der Gemäldesammlung von Karl Christian Ernst von Benzel-Sternau im Schloss Emmerichshofen nachweisen. Ab 1818 erhielt Oppenheim dann eine zwei Jahre dauernde Ausbildung an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste München. Dort war er Schüler von Johann Peter von Langer und dessen Sohn Robert von Langer. Anschließend kehrte er nach Hanau zurück.
1820/21 ging Oppenheim dann nach Paris und wurde Schüler von Jean-Baptiste Regnault. 1821 nahm er dort auch am concours des places an der École des beaux-arts teil. Zwischen 1821 und 1825 hielt sich Oppenheim in Italien u.a. in Rom, Florenz und Neapel auf. In Rom machte er Bekanntschaft mit Künstlern aus dem Kreis der Nazarener um Friedrich Overbeck und Bertel Thorvaldsen. 1824 nahm er am Zeichenwettbewerb der Accademia di San Luca in Rom teil, gewann den ersten Preis, der ihm aber sogleich aufgrund seiner jüdischer Herkunft wieder aberkannt wurde. In Neapel traf er schließlich seinen späteren Mäzen Baron Carl Mayer von Rothschild, für dessen Familie er in den folgenden Jahren als Porträtist und Kunstagent tätig wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Frankfurt am Main (1825) etablierte er sich als Historien-, Genre- und Porträtmaler des emanzipierten jüdischen Bürgertums.
Das Werkverzeichnis dokumentiert mehr als 700 Werke, von denen fast ein Drittel verschollen ist. Ein Teil seiner Werke befindet sich im Besitz des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main und im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe.
Bezug zum Judentum
Oppenheims Biographie ist in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Erstens war er in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der einzige bedeutende Maler, der, als Jude geboren, sein Leben lang Jude blieb. Zweitens wählte er, auch im Unterschied zu den meisten späteren jüdischen Malern, für viele seiner Werke sowohl aus künstlerischer als auch aus persönlicher Absicht speziell jüdische Themen. Drittens erlangte er mit seinem Werk besonders unter Juden, deren Ideale und Gefühle er widerspiegelte, Reputation.[2]
Gedenken
Moritz und das tanzende Bild von Robert Schad vor dem Kulturforum in Hanau
Im Zuge der Neugestaltung des Hanauer Freiheitsplatzes wurde vor dem neuen „Forum“ ein abstraktes Groß-Denkmal für den in Hanau geborenen Maler mit dem Titel Moritz und das tanzende Bild des Künstlers Robert Schad errichtet.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Selbstporträt, 1814-1816, Jewish Museum New York
Leben
Moritz Daniel Oppenheim wuchs in einem kleinbürgerlichen jüdisch-orthodoxen Milieu auf. Von seinem vierten Lebensjahr an besuchte er die freiwillige jüdische Grundschule, den Cheder, dort lernte er Hebräisch und die jüdischen Gebete. Als Junge erlebte Oppenheim 1806 den Einmarsch der kaiserlich-französischen Armee und die damit verbundene Abschaffung des Ghettos. Seine zeichnerische Begabung brachte ihn 1820 zum Städelschen Kunstinstitut nach Frankfurt.[1] Als erster jüdischer Künstler erhielt er eine akademische Ausbildung und führte schon mit vierzehn Jahren Arbeiten für den Finanzminister des Großherzogtums Frankfurt aus.
Heimkehr eines jüdischen Freiwilligen aus den Befreiungskriegen zu den nach alter Sitte lebenden Seinen (1833/34)
Oppenheim besuchte ab 1810 die Hanauer Kurfürstliche Zeichenakademie, wo er Zeichenunterricht beim Maler und Kupferstecher Conrad Westermayr sowie Malunterricht bei dessen Frau Henriette in Hanau erhielt. Um 1814 lässt sich eine Kopiertätigkeit in der Gemäldesammlung von Karl Christian Ernst von Benzel-Sternau im Schloss Emmerichshofen nachweisen. Ab 1818 erhielt Oppenheim dann eine zwei Jahre dauernde Ausbildung an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste München. Dort war er Schüler von Johann Peter von Langer und dessen Sohn Robert von Langer. Anschließend kehrte er nach Hanau zurück.
1820/21 ging Oppenheim dann nach Paris und wurde Schüler von Jean-Baptiste Regnault. 1821 nahm er dort auch am concours des places an der École des beaux-arts teil. Zwischen 1821 und 1825 hielt sich Oppenheim in Italien u.a. in Rom, Florenz und Neapel auf. In Rom machte er Bekanntschaft mit Künstlern aus dem Kreis der Nazarener um Friedrich Overbeck und Bertel Thorvaldsen. 1824 nahm er am Zeichenwettbewerb der Accademia di San Luca in Rom teil, gewann den ersten Preis, der ihm aber sogleich aufgrund seiner jüdischer Herkunft wieder aberkannt wurde. In Neapel traf er schließlich seinen späteren Mäzen Baron Carl Mayer von Rothschild, für dessen Familie er in den folgenden Jahren als Porträtist und Kunstagent tätig wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Frankfurt am Main (1825) etablierte er sich als Historien-, Genre- und Porträtmaler des emanzipierten jüdischen Bürgertums.
Das Werkverzeichnis dokumentiert mehr als 700 Werke, von denen fast ein Drittel verschollen ist. Ein Teil seiner Werke befindet sich im Besitz des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main und im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe.
Bezug zum Judentum
Oppenheims Biographie ist in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Erstens war er in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der einzige bedeutende Maler, der, als Jude geboren, sein Leben lang Jude blieb. Zweitens wählte er, auch im Unterschied zu den meisten späteren jüdischen Malern, für viele seiner Werke sowohl aus künstlerischer als auch aus persönlicher Absicht speziell jüdische Themen. Drittens erlangte er mit seinem Werk besonders unter Juden, deren Ideale und Gefühle er widerspiegelte, Reputation.[2]
Gedenken
Moritz und das tanzende Bild von Robert Schad vor dem Kulturforum in Hanau
Im Zuge der Neugestaltung des Hanauer Freiheitsplatzes wurde vor dem neuen „Forum“ ein abstraktes Groß-Denkmal für den in Hanau geborenen Maler mit dem Titel Moritz und das tanzende Bild des Künstlers Robert Schad errichtet.
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