Das Liebig-Museum
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Das Liebig-Museum
Das Liebig-Museum ist ein 1920 in Gießen gegründetes naturwissenschaftliches Museum, das dem Chemiker Justus Liebig gewidmet ist. Das Gebäude wurde ursprünglich als Wachlokal einer Kaserne errichtet und von Liebig erweitert. Es zeigt die Arbeitsbedingungen und die Hilfsmittel jener Zeit im ehemaligen Chemischen Institut, in dem Liebig während seiner Zeit als Professor an der Gießener Universität von 1824 bis 1852 gelebt und geforscht hat.
Liebig-Museum, Chemiemuseum in Gießen
Das Liebig-Museum wird zu den wichtigsten Chemiemuseen der Welt gezählt. Es wurde 2003 von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zur Historischen Stätte der Chemie ernannt.[1]
Grundriss des Liebigmuseums
Geschichte des Museums
In den Jahren 1819–1821 wurde der älteste Teil des Museums (Räume 1-5) als Wachhaus zusammen mit der danebenliegenden Kaserne eines Bataillons des 4. Großherzoglichen Infanterieregiments erbaut. Als es Streitigkeiten zwischen Studenten und Militär gab, wurden die Soldaten nach Worms verlegt, und die Kaserne stand der Universität zur Verfügung. Seit 1824 richtete Liebig dieses Wachhaus als Chemisches Laboratorium ein. Einige Jahre später kamen ein zweiter Eingangsbereich (6) das Zimmer des Direktors (7a) und das Privatlaboratorium (7) hinzu. Im Jahre 1839 erstand der Bau in seiner jetzigen Größe und Gestalt durch Angliederung des Pharmazeutischen Laboratoriums (, der Bibliothek (9), des Analytischen Laboratoriums (10) und des Auditoriums (11).
Nach dem Weggang Liebigs nach München 1852 und der Errichtung eines neuen Chemischen Institutes in der Ludwigstraße im Jahre 1888 diente das alte Institut noch kurze Zeit den Physikochemikern als Unterkunft und wurde dann verschiedenen anderen Diensten zugeführt.
Im Oktober 1910 wurde die „Gesellschaft Liebig-Museum“ gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde der Geheime Medizinalrat Emanuel August Merck und zum 2. Vorsitzenden der Geheime Medizinalrat Robert Sommer gewählt. Am 26. März 1920 konnte das Museum eröffnet werden. Ende 1944 zerstörte eine Fliegerbombe das Alte Laboratorium. Nach seiner Instandsetzung wurde das Museum im Sommer 1952 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Unter Federführung des damaligen Kurators Siegfried Heilenz erfolgte 1982 eine vollständige Neugestaltung des Museums. Im Jahre 2003 wurde die Ausstellung im Rahmen der Veranstaltungen zum 200. Geburtstag von Justus Liebig neu konzipiert.
Räume
Zugänglich sind unter anderem:
das „alte Labor“, woran der Kontrast zu den später errichteten Räumlichkeiten und damit die Fortentwicklung der Chemie während Liebigs Schaffensperiode deutlich wird,
das Wägezimmer mit Analysewaagen, die der Gießener Schreinermeister Hoss für Liebig hergestellt hat,
Liebigs Privatlabor und -schreibzimmer mit seinem Schreibtischstuhl, über den eine Legende sagt, dass jeder, der sich auf diesen Stuhl setzt, irgendwann einmal ein Naturwissenschaftler wird, der die Welt verändert,
das Pharmazeutische Labor, in dem damals die Ausbildung der Apotheker stattfand,
die Bibliothek, unter anderem mit sämtlichen Werken Liebigs,
das Analytische Labor mit Apparaturen zur Demonstration der Elementaranalyse und
das Auditorium, in dem Liebig seine Experimentalvorlesungen abhielt.
Literatur
Literatur über Liebig-Museum in der Hessischen Bibliographie
Siegfried Heilenz: Das Liebig-Museum in Gießen. (deutsch/englisch oder deutsch/französisch), Gießen 1987, ISBN 3-922730-66-3 oder ISBN 3-922730-82-5
Hans R. Jenemann: Die langarmigen Präzisionswaagen im Liebig-Museum zu Gießen. Gießen 1988
Georg Schwedt: Liebig und seine Schüler – Die neue Schule der Chemie. Springer Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-540-43205-1
Fritz Kröhnke, Willi Weis: Justus v. Liebig und das Gießener Liebig-Museum. Brühlsche Universitätsdruckerei Gießen, 1964/1980
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Liebig-Museum, Chemiemuseum in Gießen
Das Liebig-Museum wird zu den wichtigsten Chemiemuseen der Welt gezählt. Es wurde 2003 von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zur Historischen Stätte der Chemie ernannt.[1]
Grundriss des Liebigmuseums
Geschichte des Museums
In den Jahren 1819–1821 wurde der älteste Teil des Museums (Räume 1-5) als Wachhaus zusammen mit der danebenliegenden Kaserne eines Bataillons des 4. Großherzoglichen Infanterieregiments erbaut. Als es Streitigkeiten zwischen Studenten und Militär gab, wurden die Soldaten nach Worms verlegt, und die Kaserne stand der Universität zur Verfügung. Seit 1824 richtete Liebig dieses Wachhaus als Chemisches Laboratorium ein. Einige Jahre später kamen ein zweiter Eingangsbereich (6) das Zimmer des Direktors (7a) und das Privatlaboratorium (7) hinzu. Im Jahre 1839 erstand der Bau in seiner jetzigen Größe und Gestalt durch Angliederung des Pharmazeutischen Laboratoriums (, der Bibliothek (9), des Analytischen Laboratoriums (10) und des Auditoriums (11).
Nach dem Weggang Liebigs nach München 1852 und der Errichtung eines neuen Chemischen Institutes in der Ludwigstraße im Jahre 1888 diente das alte Institut noch kurze Zeit den Physikochemikern als Unterkunft und wurde dann verschiedenen anderen Diensten zugeführt.
Im Oktober 1910 wurde die „Gesellschaft Liebig-Museum“ gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde der Geheime Medizinalrat Emanuel August Merck und zum 2. Vorsitzenden der Geheime Medizinalrat Robert Sommer gewählt. Am 26. März 1920 konnte das Museum eröffnet werden. Ende 1944 zerstörte eine Fliegerbombe das Alte Laboratorium. Nach seiner Instandsetzung wurde das Museum im Sommer 1952 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Unter Federführung des damaligen Kurators Siegfried Heilenz erfolgte 1982 eine vollständige Neugestaltung des Museums. Im Jahre 2003 wurde die Ausstellung im Rahmen der Veranstaltungen zum 200. Geburtstag von Justus Liebig neu konzipiert.
Räume
Zugänglich sind unter anderem:
das „alte Labor“, woran der Kontrast zu den später errichteten Räumlichkeiten und damit die Fortentwicklung der Chemie während Liebigs Schaffensperiode deutlich wird,
das Wägezimmer mit Analysewaagen, die der Gießener Schreinermeister Hoss für Liebig hergestellt hat,
Liebigs Privatlabor und -schreibzimmer mit seinem Schreibtischstuhl, über den eine Legende sagt, dass jeder, der sich auf diesen Stuhl setzt, irgendwann einmal ein Naturwissenschaftler wird, der die Welt verändert,
das Pharmazeutische Labor, in dem damals die Ausbildung der Apotheker stattfand,
die Bibliothek, unter anderem mit sämtlichen Werken Liebigs,
das Analytische Labor mit Apparaturen zur Demonstration der Elementaranalyse und
das Auditorium, in dem Liebig seine Experimentalvorlesungen abhielt.
Literatur
Literatur über Liebig-Museum in der Hessischen Bibliographie
Siegfried Heilenz: Das Liebig-Museum in Gießen. (deutsch/englisch oder deutsch/französisch), Gießen 1987, ISBN 3-922730-66-3 oder ISBN 3-922730-82-5
Hans R. Jenemann: Die langarmigen Präzisionswaagen im Liebig-Museum zu Gießen. Gießen 1988
Georg Schwedt: Liebig und seine Schüler – Die neue Schule der Chemie. Springer Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-540-43205-1
Fritz Kröhnke, Willi Weis: Justus v. Liebig und das Gießener Liebig-Museum. Brühlsche Universitätsdruckerei Gießen, 1964/1980
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