Waggonbau Bremen
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Waggonbau Bremen
Die Geschichte des Waggonbaus in Bremen begann in den 1880er Jahren mit der Wagenbauanstalt Walle der Großen Bremer Pferdebahn und endete 1995 mit dem Konkurs der Bremer Waggonbau GmbH.
Wagenbauanstalt Walle
Die Wagenbauanstalt Walle wurde von der Großen Bremer Pferdebahn betrieben, um einerseits für den eigenen Bedarf, aber auch im Auftrag für andere Firmen, Pferdebahnwagen herzustellen. So wurden u.a. auch für das Konkurrenzunternehmen, die Bremer Pferdebahn, Fahrzeuge gebaut. Bis heute erhalten geblieben ist ein 1888 gebauter Wagen, der 2007 als Gartenlaube[1] wiederentdeckt wurde und wieder restauriert werden soll.
Norddeutsche Waggonfabrik
Fabrikschild der Norddeutschen Waggonfabrik aus dem Jahr 1920
Im Jahre 1908 gründeten Kaufleute und Industrielle wie Sigmund Meyer[2] gemeinsam mit einer Remscheider Stahlfirma und der Bremer Straßenbahn die Norddeutsche Waggonfabrik (auch Nordwaggon genannt) in Bremen-Hastedt. Die erste Lieferung bestand aus 40 Straßenbahntriebwagen für die soeben elektrifizierte Straßenbahn Bremerhaven. Zum Programm gehörten u.a. neben Straßenbahnen auch Triebwagen für Voll- und Nebenbahnen, Personenwagen, Güterwagen, Postwagen und Kühlwagen. Geliefert wurde an Straßen- und Eisenbahnen in ganz Deutschland, in die Niederlande, Schweden, Finnland, Dänemark, Polen und Argentinien. 1925 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt[3]. Wirtschaftskrisen und damit einhergehende Auftragsrückgänge führen 1929 zur Übernahme durch die Waggonfabrik Linke-Hofmann in Breslau. 1930 wurde das Werk geschlossen. Im März 1934 erwarb Borgward einen Teil der Hallen um dort Automobile vom Typ Hansa 1100 zu produzieren. Ab 1935 wurden in den Hallen auch von Focke-Wulf Militärflugzeuge gebaut. Einige Wagen der Norddeutschen Waggonfabrik sind bis heute in Museen erhalten geblieben.
Hansa Waggonbau
Kurzgelenktriebwagen GT4a (1963)
1946 entstand an gleicher Stelle die Hansa Waggonbau GmbH. Zunächst begann man damit kriegsbeschädigte Straßen- und Eisenbahnwagen in Stand zu setzen, später wurden neue Fahrzeuge gebaut. Zum Lieferprogramm gehörten vor allem Straßenbahnen, Personenwagen, Speise- und Schlafwagen, Postwagen und Güterwagen. Zu den bekanntesten Fahrzeugen gehören die universellen Schlafwagen des Typs U-Hansa (1957), die ersten Prototypen der n-Wagen (1958) und Teile der späteren Serienlieferung und die Kurzgelenkstraßenbahnen vom Typ GT4 (1959), dessen Prinzip bis heute von der Waggonbauindustrie angewandt wird. Zurückgehende Aufträge zwangen das Unternehmen sich in den 1970er-Jahren neue Aufgabenfelder zu suchen. So wurden unter anderem Schiffsausrüstungen und Container gebaut. Pläne für eine Wohnhaussiedlung in Containerbauweise wurden entwickelt. 1973 wurde die GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, musste aber 1975 Insolvenz anmelden.
Bremer Waggonbau
Der einzig kostendeckende Bereich, die Reparatur von Eisenbahnwaggons, wurde als Bremer Waggonbau GmbH weitergeführt. Es wurden Waggons für die Bundesbahn und britische und die amerikanische Armee, sowie Straßenbahnen aus Köln und Bremen überholt. Man spezialisierte sich und erarbeitete sich einen guten Ruf in der Restaurierung von hochwertigen Reisezugwagen und Museumsbahnen. Der Rückgang der Aufträge durch die britische Armee führte zum Konkurs des Unternehmens. Mit elf neu gebauten Wagen für die Langeooger Inselbahn im Jahre 1995 endet die Geschichte des Waggonbaus in Bremen. Heute befindet sich auf dem Werkgelände eine Schrottverwertungsfirma.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Wagenbauanstalt Walle
Die Wagenbauanstalt Walle wurde von der Großen Bremer Pferdebahn betrieben, um einerseits für den eigenen Bedarf, aber auch im Auftrag für andere Firmen, Pferdebahnwagen herzustellen. So wurden u.a. auch für das Konkurrenzunternehmen, die Bremer Pferdebahn, Fahrzeuge gebaut. Bis heute erhalten geblieben ist ein 1888 gebauter Wagen, der 2007 als Gartenlaube[1] wiederentdeckt wurde und wieder restauriert werden soll.
Norddeutsche Waggonfabrik
Fabrikschild der Norddeutschen Waggonfabrik aus dem Jahr 1920
Im Jahre 1908 gründeten Kaufleute und Industrielle wie Sigmund Meyer[2] gemeinsam mit einer Remscheider Stahlfirma und der Bremer Straßenbahn die Norddeutsche Waggonfabrik (auch Nordwaggon genannt) in Bremen-Hastedt. Die erste Lieferung bestand aus 40 Straßenbahntriebwagen für die soeben elektrifizierte Straßenbahn Bremerhaven. Zum Programm gehörten u.a. neben Straßenbahnen auch Triebwagen für Voll- und Nebenbahnen, Personenwagen, Güterwagen, Postwagen und Kühlwagen. Geliefert wurde an Straßen- und Eisenbahnen in ganz Deutschland, in die Niederlande, Schweden, Finnland, Dänemark, Polen und Argentinien. 1925 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt[3]. Wirtschaftskrisen und damit einhergehende Auftragsrückgänge führen 1929 zur Übernahme durch die Waggonfabrik Linke-Hofmann in Breslau. 1930 wurde das Werk geschlossen. Im März 1934 erwarb Borgward einen Teil der Hallen um dort Automobile vom Typ Hansa 1100 zu produzieren. Ab 1935 wurden in den Hallen auch von Focke-Wulf Militärflugzeuge gebaut. Einige Wagen der Norddeutschen Waggonfabrik sind bis heute in Museen erhalten geblieben.
Hansa Waggonbau
Kurzgelenktriebwagen GT4a (1963)
1946 entstand an gleicher Stelle die Hansa Waggonbau GmbH. Zunächst begann man damit kriegsbeschädigte Straßen- und Eisenbahnwagen in Stand zu setzen, später wurden neue Fahrzeuge gebaut. Zum Lieferprogramm gehörten vor allem Straßenbahnen, Personenwagen, Speise- und Schlafwagen, Postwagen und Güterwagen. Zu den bekanntesten Fahrzeugen gehören die universellen Schlafwagen des Typs U-Hansa (1957), die ersten Prototypen der n-Wagen (1958) und Teile der späteren Serienlieferung und die Kurzgelenkstraßenbahnen vom Typ GT4 (1959), dessen Prinzip bis heute von der Waggonbauindustrie angewandt wird. Zurückgehende Aufträge zwangen das Unternehmen sich in den 1970er-Jahren neue Aufgabenfelder zu suchen. So wurden unter anderem Schiffsausrüstungen und Container gebaut. Pläne für eine Wohnhaussiedlung in Containerbauweise wurden entwickelt. 1973 wurde die GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, musste aber 1975 Insolvenz anmelden.
Bremer Waggonbau
Der einzig kostendeckende Bereich, die Reparatur von Eisenbahnwaggons, wurde als Bremer Waggonbau GmbH weitergeführt. Es wurden Waggons für die Bundesbahn und britische und die amerikanische Armee, sowie Straßenbahnen aus Köln und Bremen überholt. Man spezialisierte sich und erarbeitete sich einen guten Ruf in der Restaurierung von hochwertigen Reisezugwagen und Museumsbahnen. Der Rückgang der Aufträge durch die britische Armee führte zum Konkurs des Unternehmens. Mit elf neu gebauten Wagen für die Langeooger Inselbahn im Jahre 1995 endet die Geschichte des Waggonbaus in Bremen. Heute befindet sich auf dem Werkgelände eine Schrottverwertungsfirma.
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