Die Deutsche Lastautomobilfabrik AG, abgekürzt DAAG
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Die Deutsche Lastautomobilfabrik AG, abgekürzt DAAG
Die Deutsche Lastautomobilfabrik AG, abgekürzt DAAG, war ein 1910 gegründeter und 1930 wieder aufgelöster deutscher Nutzfahrzeughersteller.
Historischer Postbus von DAAG aus dem Jahr 1925
Baujahr 1924
Indienststellung Juli 1925 in Dortmund
Außerdienststellung 1953 in Dortmund
Ausgestellt im Museum für Kommunikation 1976 in Frankfurt
Fahrfähige Restaurierung 2008
Inbetriebsetzungskosten Technik ca. 100.000 Euro
Original-Kennzeichen RP-3841
Fahrgestellnummer 3841
Länge 7,4 Meter
Breite 2,35 Meter
Zylinder 4
Leistung 44 kW (60 PS)
Hubraum 7190 cm³
Höchstgeschwindigkeit 45 km/h
Kraftstoff Normalbenzin, bleifrei
Verbrauch > 25 l/100 km
Fahrgastplätze 24
Leergewicht 5070 kg
Nutzlast 3450 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 8650 kg
Achslast vorn 2870 kg
Achslast hinten 5780 kg
Gesamte Stückzahl Reichspost 628
Gründung
Die DAAG wurde am 2. November 1910 beim Königlichen Amtsgericht zu Ratingen in das Handelsregister eingetragen. Die Gründer, drei Ingenieure, ein Bauunternehmer und ein Rechtsanwalt, sahen einen Trend zu pferdelosen Transportfahrzeugen, die damals mit Vollgummireifen, Karbidlaternen und ihrem aufklappbaren Verdeck den Kutschen noch sehr ähnlich sahen.
Geschichte
Motor des DAAG Postbusses von 1925
Armaturentafel des DAAG Postbusses von 1925
Bereits 1913 war die Firma mit neun unterschiedlichen Lastwagen und fünf Omnibussen am Markt vertreten, wobei eine Motorbremse, auf die die DAAG ein Reichspatent besaß, zu den besonderen technischen Attraktionen gehörte. Die Nockenwelle wurde dabei während des Bremsens verstellt, sodass der Motor als Kompressor arbeitete.
Ab 1914 stellte die DAAG die gesamte Produktion in den Dienst der Aufrüstung und schickte ihre Dreieinhalb-, Vier- und Fünftonner ins Feld. Entsprechend expandierte das Werk: 900 Arbeiter und Angestellte bedienten zu dieser Zeit 300 Maschinen auf einer Gesamtfläche von 65.000 Quadratmetern. Das Aktienkapital war bis 1915 auf 5 Millionen Mark gestiegen.
Nach dem Ersten Weltkrieg baute die DAAG weitere Hallen. In einer Werbebroschüre von 1919 hieß es: „Eine Beschreibung der Deutschen Last-Automobil A.G. in Ratingen ist gleichbedeutend mit der Geschichte des Lastautomobils selbst.“
Die DAAG setzte nach dem Krieg auf den Schnelllaster (NAC 2/25), der vor allem bei Brauereien, Feuerwehren, kommunalen Fuhrparks und Zirkusbetrieben Zuspruch fanden (z.B. der Zirkus Sarrasani stellte damals seinen gesamten Fuhrpark auf DAAG-Fahrzeuge um), ebenso wie beim Reichspostministerium, das 628 DAAG-Schnelllaster bestellte.
In den 1920er Jahren bot die DAAG in Prospekten ihren Kunden eine große Vielfalt an Aufbauten an, die z. T. von der Karosseriefabrik Lange & Gutzeit in Berlin hergestellt wurden. So gab es z.B. offene Gesellschaftswagen mit verschiedenen Sitzanordnungen (für die Polizei) oder Stadt- und Panoramabusse.
1924 brachte die DAAG einen neuen Vierzylinder-Omnibus auf den Markt, der einen überdurchschnittlichen Umsatz erzielte. Dies ermöglichte den Kauf der Rheka-Werke (Rheinische Karosseriewerk Gesellschaft m.b.H.) in Lintorf. Hierhin wurde der gesamte Karosseriebau der DAAG verlegt.
DAAG unterhielt einige Generalvertretungen, so z.B. die Bochumer Maschinenindustrie GmbH, Fahrzeugwerk Adolf Märker.[1]
Umstrukturierung
1926 musste das Zweigwerk wieder geschlossen werden. Die Produktion der DAAG wurde von 100 auf 40 Fahrzeuge monatlich gedrosselt. Trotz politischer und wirtschaftlicher Wirren entwickelte die DAAG weiterhin neue technische Konzepte, so Ende der 1920er Jahre den L6, einen Sechszylindermotor für Fünf- bis Sechs-Tonnen-Lastwagen. Allerdings war der Motor zu schwer für den Rahmen, und es kam zu zahlreichen Brüchen, Rissen und Reklamationen.
Werkschließung
Historischer Postbus von DAAG des Museums für Kommunikation in Frankfurt am Main aus dem Jahr 1925
Mitte der 1920er Jahre war die Aktienmehrheit auf den Stumm-Konzern übergegangen, der durch eine drastische Verringerung der Belegschaft das Werk retten wollte. Im Industrieklub in Düsseldorf kam es zu geheimen Gesprächen mit dem Krupp-Konzern aus Essen (nicht weit von Ratingen), der die DAAG für eine Million Reichsmark übernahm und schließlich 1930 stilllegte. Der Ersatzteilverkauf wurde für weitere zehn Jahre von Krupp übernommen.
DAAG-Fahrzeuge waren noch bis in die späten 1950er Jahre in Betrieb, vor allem bei Kommunen und der Deutschen Bundespost, die 1950 noch 38 DAAG-Busse besaß.
Erhaltene Fahrzeuge
Ein fahrbereiter und komplett restaurierter DAAG-Postbus Typ ACO aus dem Jahre 1925 gehört dem Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main.[2] Der Omnibus blieb als einziges Fahrzeug seines Typs erhalten. Alle anderen DAAG-Busse wurden nach dem Ende ihres Planeinsatzes verschrottet.
Quelle
Historischer Postbus von DAAG aus dem Jahr 1925
Baujahr 1924
Indienststellung Juli 1925 in Dortmund
Außerdienststellung 1953 in Dortmund
Ausgestellt im Museum für Kommunikation 1976 in Frankfurt
Fahrfähige Restaurierung 2008
Inbetriebsetzungskosten Technik ca. 100.000 Euro
Original-Kennzeichen RP-3841
Fahrgestellnummer 3841
Länge 7,4 Meter
Breite 2,35 Meter
Zylinder 4
Leistung 44 kW (60 PS)
Hubraum 7190 cm³
Höchstgeschwindigkeit 45 km/h
Kraftstoff Normalbenzin, bleifrei
Verbrauch > 25 l/100 km
Fahrgastplätze 24
Leergewicht 5070 kg
Nutzlast 3450 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 8650 kg
Achslast vorn 2870 kg
Achslast hinten 5780 kg
Gesamte Stückzahl Reichspost 628
Gründung
Die DAAG wurde am 2. November 1910 beim Königlichen Amtsgericht zu Ratingen in das Handelsregister eingetragen. Die Gründer, drei Ingenieure, ein Bauunternehmer und ein Rechtsanwalt, sahen einen Trend zu pferdelosen Transportfahrzeugen, die damals mit Vollgummireifen, Karbidlaternen und ihrem aufklappbaren Verdeck den Kutschen noch sehr ähnlich sahen.
Geschichte
Motor des DAAG Postbusses von 1925
Armaturentafel des DAAG Postbusses von 1925
Bereits 1913 war die Firma mit neun unterschiedlichen Lastwagen und fünf Omnibussen am Markt vertreten, wobei eine Motorbremse, auf die die DAAG ein Reichspatent besaß, zu den besonderen technischen Attraktionen gehörte. Die Nockenwelle wurde dabei während des Bremsens verstellt, sodass der Motor als Kompressor arbeitete.
Ab 1914 stellte die DAAG die gesamte Produktion in den Dienst der Aufrüstung und schickte ihre Dreieinhalb-, Vier- und Fünftonner ins Feld. Entsprechend expandierte das Werk: 900 Arbeiter und Angestellte bedienten zu dieser Zeit 300 Maschinen auf einer Gesamtfläche von 65.000 Quadratmetern. Das Aktienkapital war bis 1915 auf 5 Millionen Mark gestiegen.
Nach dem Ersten Weltkrieg baute die DAAG weitere Hallen. In einer Werbebroschüre von 1919 hieß es: „Eine Beschreibung der Deutschen Last-Automobil A.G. in Ratingen ist gleichbedeutend mit der Geschichte des Lastautomobils selbst.“
Die DAAG setzte nach dem Krieg auf den Schnelllaster (NAC 2/25), der vor allem bei Brauereien, Feuerwehren, kommunalen Fuhrparks und Zirkusbetrieben Zuspruch fanden (z.B. der Zirkus Sarrasani stellte damals seinen gesamten Fuhrpark auf DAAG-Fahrzeuge um), ebenso wie beim Reichspostministerium, das 628 DAAG-Schnelllaster bestellte.
In den 1920er Jahren bot die DAAG in Prospekten ihren Kunden eine große Vielfalt an Aufbauten an, die z. T. von der Karosseriefabrik Lange & Gutzeit in Berlin hergestellt wurden. So gab es z.B. offene Gesellschaftswagen mit verschiedenen Sitzanordnungen (für die Polizei) oder Stadt- und Panoramabusse.
1924 brachte die DAAG einen neuen Vierzylinder-Omnibus auf den Markt, der einen überdurchschnittlichen Umsatz erzielte. Dies ermöglichte den Kauf der Rheka-Werke (Rheinische Karosseriewerk Gesellschaft m.b.H.) in Lintorf. Hierhin wurde der gesamte Karosseriebau der DAAG verlegt.
DAAG unterhielt einige Generalvertretungen, so z.B. die Bochumer Maschinenindustrie GmbH, Fahrzeugwerk Adolf Märker.[1]
Umstrukturierung
1926 musste das Zweigwerk wieder geschlossen werden. Die Produktion der DAAG wurde von 100 auf 40 Fahrzeuge monatlich gedrosselt. Trotz politischer und wirtschaftlicher Wirren entwickelte die DAAG weiterhin neue technische Konzepte, so Ende der 1920er Jahre den L6, einen Sechszylindermotor für Fünf- bis Sechs-Tonnen-Lastwagen. Allerdings war der Motor zu schwer für den Rahmen, und es kam zu zahlreichen Brüchen, Rissen und Reklamationen.
Werkschließung
Historischer Postbus von DAAG des Museums für Kommunikation in Frankfurt am Main aus dem Jahr 1925
Mitte der 1920er Jahre war die Aktienmehrheit auf den Stumm-Konzern übergegangen, der durch eine drastische Verringerung der Belegschaft das Werk retten wollte. Im Industrieklub in Düsseldorf kam es zu geheimen Gesprächen mit dem Krupp-Konzern aus Essen (nicht weit von Ratingen), der die DAAG für eine Million Reichsmark übernahm und schließlich 1930 stilllegte. Der Ersatzteilverkauf wurde für weitere zehn Jahre von Krupp übernommen.
DAAG-Fahrzeuge waren noch bis in die späten 1950er Jahre in Betrieb, vor allem bei Kommunen und der Deutschen Bundespost, die 1950 noch 38 DAAG-Busse besaß.
Erhaltene Fahrzeuge
Ein fahrbereiter und komplett restaurierter DAAG-Postbus Typ ACO aus dem Jahre 1925 gehört dem Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main.[2] Der Omnibus blieb als einziges Fahrzeug seines Typs erhalten. Alle anderen DAAG-Busse wurden nach dem Ende ihres Planeinsatzes verschrottet.
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