Die Schmitz Cargobull AG
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Die Schmitz Cargobull AG
Die Schmitz Cargobull AG ist ein deutscher Hersteller von Sattelaufliegern, Aufbauten und Anhängern. Die Unternehmenszentrale befindet sich in Horstmar, der Sitz der Gesellschaft im benachbarten Altenberge. Das Familienunternehmen beschäftigte im Geschäftsjahr 2014/2015 4.920 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 1,589 Mrd. EUR und ist damit Marktführer in Europa. Anteilseigner sind zu gleichen Teilen die Familien Dr. Heinz Schmitz, Peter Schmitz und Bernd Hoffmann.
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1892
Sitz Altenberge, Deutschland
Leitung
Ulrich Schümer, Vorstandsvorsitzender
Jürgen Kluge, Vorsitzender des Aufsichtsrates
Mitarbeiter 4.920 (Geschäftsjahr 2014/2015)
Umsatz 1,589 Mrd. EUR (Geschäftsjahr 2014/2015)
Website www.cargobull.com
Unternehmensgeschichte
Gründung und Aufstieg
Schmitz Cargobull Zentrale in Horstmar
Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1892 zurück. Damals begann der Firmengründer Heinrich Schmitz, in der sich seit über 100 Jahren in Familienbesitz befindlichen Schmiede in Altenberge bei Münster Wagen zu bauen. Eine erste Aufwärtsentwicklung nahm der neue Geschäftszweig der Schmiede mit der zunehmenden Motorisierung Ende der 1920er Jahre. In dieser Zeit wandelte sich das Unternehmen vom Handwerksbetrieb zum industriellen Fahrzeugbauer. 1928 wurde der erste, mit Vollgummireifen ausgestattete, Kraftfahrzeuganhänger ausgeliefert. Ab 1935 wurden Sattelauflieger und Kofferfahrzeuge mit Stahl-Außenhaut auf Holzgerippe gefertigt. 1950 produzierte Schmitz seinen ersten isolierten und temperierten Aufbau.
Expansion, Krisen und Neuausrichtung
Das Unternehmen wuchs in den sechziger Jahren und besonders nach der ersten Ölkrise zu Beginn der siebziger Jahre, als Großaufträge aus den Förderländern im Nahen Osten zweistellige Zuwachsraten brachten. 1969 wurde ein Zweigwerk in Vreden eröffnet. 1980 wurden ein neues Stammwerk in Altenberge auf einem größeren Gelände am Ortsrand gebaut und eine zusätzliche Produktionsstätte in Berlin eingerichtet. Mit dem Beginn des Ersten Golfkriegs brachen in den achtziger Jahren die Aufträge aus den arabischen Ländern weg, und Schmitz Cargobull geriet in eine erste große Krise.[1]
Die Reformpolitik in Osteuropa und die Deutsche Wiedervereinigung verschafften dem Unternehmen vorübergehend neuen Aufschwung, bis Mitte der neunziger Jahre die Aufträge erneut ausblieben. Daraufhin folgte ein rigoroser Umbau der Produktion: Die Produktpalette wurde auf vier Grundtypen beschränkt, die Zahl der benötigten Bauteile stark verringert, die Produktions- und Lieferzeiten verkürzt und der Lohnkostenanteil gesenkt.[2] Darüber hinaus wurde ein Unternehmenskonzept eingeführt, bei dem die Kernproduktionsstätten Altenberge, Vreden und Gotha um sogenannte Satelliten ergänzt wurden, in denen die Endstufe der Produktion nah beim Kunden erfolgt.
Im März 1999 scheiterte ein Börsengang des Unternehmens wegen schwacher Nachfrage nach den Aktien. Pläne für einen erneuten Börsengang gab es seitdem nicht mehr.[3]
Im Geschäftsjahr 2004/2005 (01.04. bis 31.03.) vermeldete Schmitz Cargobull erstmals einen Umsatz von über 1 Mrd. Euro (1,21 Mrd. Euro, 36.000 produzierte Fahrzeuge). Innerhalb von fünf Jahren waren der Umsatz verdoppelt und 1.500 neue Arbeitskräfte eingestellt worden.[4]
Aktuelle Geschäftsentwicklung
Im Geschäftsjahr 2007/2008 wurde erstmals ein Umsatz von über 2 Mrd. erzielt (2,14 Mrd. Euro, 66.500 produzierte Fahrzeuge).[5] Im September 2008 wurden aufgrund starker Auftragseinbrüche alle Leiharbeiter in den drei Kernproduktionsstätten entlassen, im Dezember Kurzarbeit angemeldet. Die Stammbelegschaft blieb erhalten.[6] Im Vergleich zum Rekordergebnis von 2007/2008 ging der Umsatz 2009/2010 um 70 Prozent auf 660 Mio. Euro zurück (12.800 produzierte Fahrzeuge). Ab Anfang 2010 stabilisierte sich die Auftragslage wieder, so dass zum Mehrschichtbetrieb zurückgekehrt werden konnte.[7] Ab 2010/2011 überstieg der Umsatz wieder die Milliardengrenze.
Schmitz Cargobull plant für die nähere Zukunft, auf neue Märkte wie Indien und China vorzudringen. Eine Absichtserklärung für die Kooperation mit der chinesischen Dongfeng Motor Company, Ltd., einem der weltweit größten Lastwagenhersteller, wurde im April 2012 unterzeichnet,[8] ein Joint-Venture-Vertrag folgte im November 2012.[9] Die Zusammenarbeit zielt auf die Herstellung von Sattelaufliegern im chinesischen Markt. Die Fertigung in China ist 2014 aufgenommen worden.[10] Seit 2013 produziert Schmitz Cargobull auch in kleinerem Umfang in St. Petersburg in Russland. 2014 soll im Süden der Stadt ein neues, größeres Werk in Betrieb genommen werden.[11]
Produkte und Dienstleistungen
Die Produktpalette von Schmitz Cargobull umfasst:
Sattelkoffer für Trocken- und Kühlfracht
Sattelpritschen und Sattelcurtainsider für Stückgut, Stahl, Papier, Getränke
Sattelkipper für Schüttgut im Baugewerbe und in der Landwirtschaft
Sattel-Containerchassis
Anhänger und Aufbauten
Schmitz Cargobull bietet über Tochterunternehmen folgende Dienstleistungen an:
Cargobull Finance: Leasing und Mietkauf
Cargobull Parts & Services: Ersatzteile und Servicedienste
Cargobull Cool: Transportkühlmaschinen
Cargobull Telematics: Trailer-Telematik
Cargobull Trailer Stores: Gebrauchtfahrzeughandel
Standorte
Der Großteil der Produktion erfolgt in Deutschland und wird in das Ausland vertrieben. Hauptabsatzmärkte sind Mittel- und Osteuropa, sowie der Nahe und Mittlere Osten.
Fertigungsstätten befinden sich in Deutschland in Altenberge, Vreden, Gotha, Berlin und Toddin, im Ausland in Zaragoza (Spanien), Panevėžys (Litauen), St. Petersburg (Russland) sowie seit Mitte 2014 als Joint-Venture in Wuhan (China).
Schmitz Cargobull ist mit eigenem Vertrieb bzw. Vertriebspartnern in fast allen europäischen Ländern vertreten und unterhält europaweit ein Netz von rund 1.200 autorisierten Werkstätten.
Marke
Der Markenname Schmitz Cargobull mit dem blauen Elefanten als Markenzeichen wurde Ende der achtziger Jahre eingeführt. Bis dahin firmierte das Unternehmen als Schmitz-Anhänger Fahrzeugbau GmbH und Co. KG.[12]
Quelle
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1892
Sitz Altenberge, Deutschland
Leitung
Ulrich Schümer, Vorstandsvorsitzender
Jürgen Kluge, Vorsitzender des Aufsichtsrates
Mitarbeiter 4.920 (Geschäftsjahr 2014/2015)
Umsatz 1,589 Mrd. EUR (Geschäftsjahr 2014/2015)
Website www.cargobull.com
Unternehmensgeschichte
Gründung und Aufstieg
Schmitz Cargobull Zentrale in Horstmar
Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1892 zurück. Damals begann der Firmengründer Heinrich Schmitz, in der sich seit über 100 Jahren in Familienbesitz befindlichen Schmiede in Altenberge bei Münster Wagen zu bauen. Eine erste Aufwärtsentwicklung nahm der neue Geschäftszweig der Schmiede mit der zunehmenden Motorisierung Ende der 1920er Jahre. In dieser Zeit wandelte sich das Unternehmen vom Handwerksbetrieb zum industriellen Fahrzeugbauer. 1928 wurde der erste, mit Vollgummireifen ausgestattete, Kraftfahrzeuganhänger ausgeliefert. Ab 1935 wurden Sattelauflieger und Kofferfahrzeuge mit Stahl-Außenhaut auf Holzgerippe gefertigt. 1950 produzierte Schmitz seinen ersten isolierten und temperierten Aufbau.
Expansion, Krisen und Neuausrichtung
Das Unternehmen wuchs in den sechziger Jahren und besonders nach der ersten Ölkrise zu Beginn der siebziger Jahre, als Großaufträge aus den Förderländern im Nahen Osten zweistellige Zuwachsraten brachten. 1969 wurde ein Zweigwerk in Vreden eröffnet. 1980 wurden ein neues Stammwerk in Altenberge auf einem größeren Gelände am Ortsrand gebaut und eine zusätzliche Produktionsstätte in Berlin eingerichtet. Mit dem Beginn des Ersten Golfkriegs brachen in den achtziger Jahren die Aufträge aus den arabischen Ländern weg, und Schmitz Cargobull geriet in eine erste große Krise.[1]
Die Reformpolitik in Osteuropa und die Deutsche Wiedervereinigung verschafften dem Unternehmen vorübergehend neuen Aufschwung, bis Mitte der neunziger Jahre die Aufträge erneut ausblieben. Daraufhin folgte ein rigoroser Umbau der Produktion: Die Produktpalette wurde auf vier Grundtypen beschränkt, die Zahl der benötigten Bauteile stark verringert, die Produktions- und Lieferzeiten verkürzt und der Lohnkostenanteil gesenkt.[2] Darüber hinaus wurde ein Unternehmenskonzept eingeführt, bei dem die Kernproduktionsstätten Altenberge, Vreden und Gotha um sogenannte Satelliten ergänzt wurden, in denen die Endstufe der Produktion nah beim Kunden erfolgt.
Im März 1999 scheiterte ein Börsengang des Unternehmens wegen schwacher Nachfrage nach den Aktien. Pläne für einen erneuten Börsengang gab es seitdem nicht mehr.[3]
Im Geschäftsjahr 2004/2005 (01.04. bis 31.03.) vermeldete Schmitz Cargobull erstmals einen Umsatz von über 1 Mrd. Euro (1,21 Mrd. Euro, 36.000 produzierte Fahrzeuge). Innerhalb von fünf Jahren waren der Umsatz verdoppelt und 1.500 neue Arbeitskräfte eingestellt worden.[4]
Aktuelle Geschäftsentwicklung
Im Geschäftsjahr 2007/2008 wurde erstmals ein Umsatz von über 2 Mrd. erzielt (2,14 Mrd. Euro, 66.500 produzierte Fahrzeuge).[5] Im September 2008 wurden aufgrund starker Auftragseinbrüche alle Leiharbeiter in den drei Kernproduktionsstätten entlassen, im Dezember Kurzarbeit angemeldet. Die Stammbelegschaft blieb erhalten.[6] Im Vergleich zum Rekordergebnis von 2007/2008 ging der Umsatz 2009/2010 um 70 Prozent auf 660 Mio. Euro zurück (12.800 produzierte Fahrzeuge). Ab Anfang 2010 stabilisierte sich die Auftragslage wieder, so dass zum Mehrschichtbetrieb zurückgekehrt werden konnte.[7] Ab 2010/2011 überstieg der Umsatz wieder die Milliardengrenze.
Schmitz Cargobull plant für die nähere Zukunft, auf neue Märkte wie Indien und China vorzudringen. Eine Absichtserklärung für die Kooperation mit der chinesischen Dongfeng Motor Company, Ltd., einem der weltweit größten Lastwagenhersteller, wurde im April 2012 unterzeichnet,[8] ein Joint-Venture-Vertrag folgte im November 2012.[9] Die Zusammenarbeit zielt auf die Herstellung von Sattelaufliegern im chinesischen Markt. Die Fertigung in China ist 2014 aufgenommen worden.[10] Seit 2013 produziert Schmitz Cargobull auch in kleinerem Umfang in St. Petersburg in Russland. 2014 soll im Süden der Stadt ein neues, größeres Werk in Betrieb genommen werden.[11]
Produkte und Dienstleistungen
Die Produktpalette von Schmitz Cargobull umfasst:
Sattelkoffer für Trocken- und Kühlfracht
Sattelpritschen und Sattelcurtainsider für Stückgut, Stahl, Papier, Getränke
Sattelkipper für Schüttgut im Baugewerbe und in der Landwirtschaft
Sattel-Containerchassis
Anhänger und Aufbauten
Schmitz Cargobull bietet über Tochterunternehmen folgende Dienstleistungen an:
Cargobull Finance: Leasing und Mietkauf
Cargobull Parts & Services: Ersatzteile und Servicedienste
Cargobull Cool: Transportkühlmaschinen
Cargobull Telematics: Trailer-Telematik
Cargobull Trailer Stores: Gebrauchtfahrzeughandel
Standorte
Der Großteil der Produktion erfolgt in Deutschland und wird in das Ausland vertrieben. Hauptabsatzmärkte sind Mittel- und Osteuropa, sowie der Nahe und Mittlere Osten.
Fertigungsstätten befinden sich in Deutschland in Altenberge, Vreden, Gotha, Berlin und Toddin, im Ausland in Zaragoza (Spanien), Panevėžys (Litauen), St. Petersburg (Russland) sowie seit Mitte 2014 als Joint-Venture in Wuhan (China).
Schmitz Cargobull ist mit eigenem Vertrieb bzw. Vertriebspartnern in fast allen europäischen Ländern vertreten und unterhält europaweit ein Netz von rund 1.200 autorisierten Werkstätten.
Marke
Der Markenname Schmitz Cargobull mit dem blauen Elefanten als Markenzeichen wurde Ende der achtziger Jahre eingeführt. Bis dahin firmierte das Unternehmen als Schmitz-Anhänger Fahrzeugbau GmbH und Co. KG.[12]
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