Die Marktkauf Holding GmbH
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Die Marktkauf Holding GmbH
Die Marktkauf Holding GmbH ist eines der größten deutschen Handelsunternehmen und Teil der Edeka-Gruppe.
Rechtsform GmbH
Gründung 1971[1]
Sitz Bielefeld-Sennestadt, Deutschland
Leitung
Stephan Schelo
Leo Lammert
Mitarbeiter 27.000 (2006)
Umsatz 5,6 Mrd. Euro (2006)
Website marktkauf.de
Das Unternehmen mit Sitz in Bielefeld-Sennestadt entstand zum 1. Juli 2006 durch Umfirmierung und Umwandlung der AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG. Es betreibt vor allem großflächige Formen des Lebensmitteleinzelhandels an rund 160 Standorten in Deutschland.
Die Marktkauf-Gruppe erreicht einen Umsatz von 5,6 Mrd. € und beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter (Stand August 2006).
Geschichte
Marktkauf-Standort in Voslapp, Wilhelmshaven (Luftbild 2012)
Eingang einer Marktkauf-Filiale in Frechen
Gründung und Expansion
Die AVA ist 1975 durch Umwandlung der 1892 gegründeten regionalen Konsumgenossenschaft coop Ostwestfalen-Lippe in eine Aktiengesellschaft entstanden. Die coop hatte aus dem ostwestfälischen Stammland heraus expandiert und u. a. 1971 die Marktkauf als Tochtergesellschaft gegründet. Verbrauchermärkte firmierten unter dem Namen dixi, Lebensmittelmärkte unter dem Namen allfrisch. Da die ostwestfälische Coop in den 1970er-Jahren nicht mit der Frankfurter co op AG verschmolzen wurde und bereits 1975 einen neuen Namen annahm, blieb sie von dem 1988 aufgedeckten, sogenannten coop-Skandal verschont.
Im Zuge der Expansion kaufte AVA die 1968 gegründete Optikkette von Franz-Josef Krane und investierte seit 2003 auch im Ausland. Die Tochter Marktkauf Rus betrieb ein SB-Warenhaus und einen Baumarkt in Moskau. Der Geschäftsverlauf der letzten Jahre war jedoch, besonders bei den Marktkauf-Baumärkten, nach dem Aufkauf von defizitären Baumärkten der Hauser-, Götzen- und Selbstbau-Gruppe von hohen Verlusten geprägt.
1983 begann die Kooperation mit der Edeka-Gruppe, zunächst nur beim Einkauf, später entwickelte sich daraus eine vollständige Integration in die Edeka-Gruppe. Im Jahre 1992 übernahm Edeka 33 % des Kapitals der börsennotierten AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG und erhöhte in den Folgejahren seine Beteiligungsquote, bis 2005 die letzten freien Aktionäre durch einen Ausschluss von Minderheitsaktionären herausgedrängt wurden.[2]
Zum 1. Juli 2006 erfolgte bei allen Unternehmensbestandteilen, sowohl bei der Holding als auch den Tochterunternehmen, eine Namensänderung von AVA zu Marktkauf. Die AVA Aktiengesellschaft wurde umgewandelt in die Marktkauf Holding GmbH.
Sanierung
Der im Edeka-Vorstand für Marktkauf zuständige Arbeitsdirektor und Sanierer Stephan Schelo (früher Chef der Spar-Handels AG in Hamburg) plante 2006 nach Presseberichten den Abbau von 1000 Vollzeitstellen bei Marktkauf. Für 2006 rechnete der Vorstand mit einem Verlust von bis zu 50 Millionen Euro und für das kommende Jahr mit einem Fehlbetrag von 117 Millionen Euro. Die Edeka-Gruppe, zu der Marktkauf gehört, wollte sich ganz auf das Lebensmittel- und SB-Warenhaussegment konzentrieren. Deswegen sollten die Optikkette und die Baumärkte verkauft werden.
Im August 2006 wurde die Optikerkette Krane, mit 90 Filialen und 600 Mitarbeitern damals der drittgrößte Optiker in Deutschland, von Marktkauf an die niederländische Beteiligungsgesellschaft HAL Investments veräußert, welche bereits die Apollo-Optik mit 480 Fachgeschäften besaß. Damit überflügelte die Optikhandelsgruppe Pearle Europe, zu der HAL Investments gehört, den vorherigen Branchenprimus Fielmann, der kein Interesse an einem Kauf gezeigt hatte.
Das SB-Warenhaus in Moskau wurde im Dezember 2006 an die Metro Group veräußert. Der zugehörige Baumarkt in Moskau ging an die französische Baumarktkette Castorama.
Am 16. Mai 2007 wurde bekanntgegeben, dass die Rewe Group zum Juni 2007 133 der 150 Bau- und Gartenmärkte übernimmt.[3] Sie werden dem Rewe-Tochterunternehmen Toom Baumarkt angegliedert. Von den 2006 noch 150 Baumärkten wurden fünf bereits im Februar 2007 geschlossen, die bei Edeka verbleibenden werden voraussichtlich bis Juni 2007 geschlossen worden sein. Die 133 Baumärkte hatten einen Umsatz 2006 von 840 Mio. Euro mit ca. 4900 Mitarbeitern. Rewe erhält für die Übernahme der seit Jahren defizitären Baumärkte laut Angaben von Brancheninsidern einen Zuschuss von etwa 120 bis 150 Mio. Euro von seinem Mitbewerber Edeka. Die Rewe Group hatte in einem Bieterwettbewerb, an dem sich auch zahlreiche Private-Equity-Investoren beteiligten, den Zuschlag erhalten.
Am 1. Juni 2007 wurde bekannt, dass nach der Trennung von den Baumärkten die verbliebenen 186 Marktkauf-SB-Warenhäuser auf die Regionalgesellschaften von Edeka aufgeteilt werden. Außerdem werden einzelne Marktkauf-SB-Warenhäuser in E-Center, eine Vertriebslinie der Edeka, umgewandelt. Dies ist bereits mit dem Marktkauf-SB-Warenhaus in Herford, im Werre-Park in Bad Oeynhausen, in Ilsede (im Landkreis Peine), im Filder-Einkaufszentrum in Leinfelden und der Filiale in Peine geschehen. Die Filiale im Dollart Center Emden wurde 2008 von der Edeka an das regional tätige Unternehmen multi aus Leer abgegeben.[4]
Die Sanierung wird von weiteren Schließungen begleitet. Nachdem 2007 einzelne Märkte schlossen, wird zum März 2008 einer der drei Logistik-Standorte von Marktkauf (Laichingen auf der Schwäbischen Alb) geschlossen,[5] nachdem Ende Mai 2007 noch sein Ausbau zu einem Non-Food-Zentrallager angekündigt worden war.[6]
Unternehmensstruktur
Vertriebslinien
Die Marktkauf-Gruppe betrieb April 2008 186 Marktkauf SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte in Deutschland. Die Marktkauf-Warenhäuser wurden bis März 2008 an die sieben Edeka-Regionalgesellschaften übergeben. Diese sollen sie an selbstständige Einzelhändler übertragen.[7]
Logistik
Bis zur Auflösung betrieb die Logistiktochter Marktkauf Logistik (zuvor AVA-Logistik) drei Logistikzentren in Bielefeld-Sennestadt, Zarrentin und Laichingen.
Produktionsgesellschaften
Die FG Frischwaren mit Betrieben in Georgsmarienhütte, Mockritz und Laichingen belieferte die Niederlassungen von Marktkauf mit Fleisch- und Wurstwaren, Fisch und Feinkost.
Weitere Tochtergesellschaften
Die Datenverarbeitung erledigte die Marktkauf IT Informationstechnologie (zuvor AVA Informationstechnologie). Die Marktkauf-Tochter Center Entwicklungs- und Verwaltungs-GmbH (CEV) entwickelt und verwaltet Einkaufscenter.
Quelle
Rechtsform GmbH
Gründung 1971[1]
Sitz Bielefeld-Sennestadt, Deutschland
Leitung
Stephan Schelo
Leo Lammert
Mitarbeiter 27.000 (2006)
Umsatz 5,6 Mrd. Euro (2006)
Website marktkauf.de
Das Unternehmen mit Sitz in Bielefeld-Sennestadt entstand zum 1. Juli 2006 durch Umfirmierung und Umwandlung der AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG. Es betreibt vor allem großflächige Formen des Lebensmitteleinzelhandels an rund 160 Standorten in Deutschland.
Die Marktkauf-Gruppe erreicht einen Umsatz von 5,6 Mrd. € und beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter (Stand August 2006).
Geschichte
Marktkauf-Standort in Voslapp, Wilhelmshaven (Luftbild 2012)
Eingang einer Marktkauf-Filiale in Frechen
Gründung und Expansion
Die AVA ist 1975 durch Umwandlung der 1892 gegründeten regionalen Konsumgenossenschaft coop Ostwestfalen-Lippe in eine Aktiengesellschaft entstanden. Die coop hatte aus dem ostwestfälischen Stammland heraus expandiert und u. a. 1971 die Marktkauf als Tochtergesellschaft gegründet. Verbrauchermärkte firmierten unter dem Namen dixi, Lebensmittelmärkte unter dem Namen allfrisch. Da die ostwestfälische Coop in den 1970er-Jahren nicht mit der Frankfurter co op AG verschmolzen wurde und bereits 1975 einen neuen Namen annahm, blieb sie von dem 1988 aufgedeckten, sogenannten coop-Skandal verschont.
Im Zuge der Expansion kaufte AVA die 1968 gegründete Optikkette von Franz-Josef Krane und investierte seit 2003 auch im Ausland. Die Tochter Marktkauf Rus betrieb ein SB-Warenhaus und einen Baumarkt in Moskau. Der Geschäftsverlauf der letzten Jahre war jedoch, besonders bei den Marktkauf-Baumärkten, nach dem Aufkauf von defizitären Baumärkten der Hauser-, Götzen- und Selbstbau-Gruppe von hohen Verlusten geprägt.
1983 begann die Kooperation mit der Edeka-Gruppe, zunächst nur beim Einkauf, später entwickelte sich daraus eine vollständige Integration in die Edeka-Gruppe. Im Jahre 1992 übernahm Edeka 33 % des Kapitals der börsennotierten AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG und erhöhte in den Folgejahren seine Beteiligungsquote, bis 2005 die letzten freien Aktionäre durch einen Ausschluss von Minderheitsaktionären herausgedrängt wurden.[2]
Zum 1. Juli 2006 erfolgte bei allen Unternehmensbestandteilen, sowohl bei der Holding als auch den Tochterunternehmen, eine Namensänderung von AVA zu Marktkauf. Die AVA Aktiengesellschaft wurde umgewandelt in die Marktkauf Holding GmbH.
Sanierung
Der im Edeka-Vorstand für Marktkauf zuständige Arbeitsdirektor und Sanierer Stephan Schelo (früher Chef der Spar-Handels AG in Hamburg) plante 2006 nach Presseberichten den Abbau von 1000 Vollzeitstellen bei Marktkauf. Für 2006 rechnete der Vorstand mit einem Verlust von bis zu 50 Millionen Euro und für das kommende Jahr mit einem Fehlbetrag von 117 Millionen Euro. Die Edeka-Gruppe, zu der Marktkauf gehört, wollte sich ganz auf das Lebensmittel- und SB-Warenhaussegment konzentrieren. Deswegen sollten die Optikkette und die Baumärkte verkauft werden.
Im August 2006 wurde die Optikerkette Krane, mit 90 Filialen und 600 Mitarbeitern damals der drittgrößte Optiker in Deutschland, von Marktkauf an die niederländische Beteiligungsgesellschaft HAL Investments veräußert, welche bereits die Apollo-Optik mit 480 Fachgeschäften besaß. Damit überflügelte die Optikhandelsgruppe Pearle Europe, zu der HAL Investments gehört, den vorherigen Branchenprimus Fielmann, der kein Interesse an einem Kauf gezeigt hatte.
Das SB-Warenhaus in Moskau wurde im Dezember 2006 an die Metro Group veräußert. Der zugehörige Baumarkt in Moskau ging an die französische Baumarktkette Castorama.
Am 16. Mai 2007 wurde bekanntgegeben, dass die Rewe Group zum Juni 2007 133 der 150 Bau- und Gartenmärkte übernimmt.[3] Sie werden dem Rewe-Tochterunternehmen Toom Baumarkt angegliedert. Von den 2006 noch 150 Baumärkten wurden fünf bereits im Februar 2007 geschlossen, die bei Edeka verbleibenden werden voraussichtlich bis Juni 2007 geschlossen worden sein. Die 133 Baumärkte hatten einen Umsatz 2006 von 840 Mio. Euro mit ca. 4900 Mitarbeitern. Rewe erhält für die Übernahme der seit Jahren defizitären Baumärkte laut Angaben von Brancheninsidern einen Zuschuss von etwa 120 bis 150 Mio. Euro von seinem Mitbewerber Edeka. Die Rewe Group hatte in einem Bieterwettbewerb, an dem sich auch zahlreiche Private-Equity-Investoren beteiligten, den Zuschlag erhalten.
Am 1. Juni 2007 wurde bekannt, dass nach der Trennung von den Baumärkten die verbliebenen 186 Marktkauf-SB-Warenhäuser auf die Regionalgesellschaften von Edeka aufgeteilt werden. Außerdem werden einzelne Marktkauf-SB-Warenhäuser in E-Center, eine Vertriebslinie der Edeka, umgewandelt. Dies ist bereits mit dem Marktkauf-SB-Warenhaus in Herford, im Werre-Park in Bad Oeynhausen, in Ilsede (im Landkreis Peine), im Filder-Einkaufszentrum in Leinfelden und der Filiale in Peine geschehen. Die Filiale im Dollart Center Emden wurde 2008 von der Edeka an das regional tätige Unternehmen multi aus Leer abgegeben.[4]
Die Sanierung wird von weiteren Schließungen begleitet. Nachdem 2007 einzelne Märkte schlossen, wird zum März 2008 einer der drei Logistik-Standorte von Marktkauf (Laichingen auf der Schwäbischen Alb) geschlossen,[5] nachdem Ende Mai 2007 noch sein Ausbau zu einem Non-Food-Zentrallager angekündigt worden war.[6]
Unternehmensstruktur
Vertriebslinien
Die Marktkauf-Gruppe betrieb April 2008 186 Marktkauf SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte in Deutschland. Die Marktkauf-Warenhäuser wurden bis März 2008 an die sieben Edeka-Regionalgesellschaften übergeben. Diese sollen sie an selbstständige Einzelhändler übertragen.[7]
Logistik
Bis zur Auflösung betrieb die Logistiktochter Marktkauf Logistik (zuvor AVA-Logistik) drei Logistikzentren in Bielefeld-Sennestadt, Zarrentin und Laichingen.
Produktionsgesellschaften
Die FG Frischwaren mit Betrieben in Georgsmarienhütte, Mockritz und Laichingen belieferte die Niederlassungen von Marktkauf mit Fleisch- und Wurstwaren, Fisch und Feinkost.
Weitere Tochtergesellschaften
Die Datenverarbeitung erledigte die Marktkauf IT Informationstechnologie (zuvor AVA Informationstechnologie). Die Marktkauf-Tochter Center Entwicklungs- und Verwaltungs-GmbH (CEV) entwickelt und verwaltet Einkaufscenter.
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