Die Friedrichshafen G.I-V
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Die Friedrichshafen G.I-V
Die Friedrichshafen G.I-V der Flugzeugbau Friedrichshafen waren Bomber der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg.
Entwicklung
Die Friedrichshafen-Großflugzeuge ähnelten den etwas bekannteren Gotha-Großflugzeugen, waren jedoch etwas kleiner und unterschieden sich durch die Form der Flügelspitzen und des Höhenleitwerks.
Der erste Bomber, der von Ingenieur Karl Gehlen bei der Flugzeugbau Friedrichshafen konstruiert wurde, war der Friedrichshafen G.I (Werksbezeichnung FF30), ein dreistieliger Doppeldecker, der Ende 1914 konstruiert worden war und zum ersten Mal 1915 flog. Er war mit einem Parabellum-MG im Bug bewaffnet, der aus Sperrholz gefertigt war, während das übrige Flugzeug konventionell aus einem leinwandbespannten Holzrahmen gefertigt war. Das kastenförmige Heckleitwerk bestand aus zwei Tragflächen und zwei Querrudern. Die Motoren waren an Streben zwischen den Tragflächen aufgehängt und trieben Druckpropeller an. Es ist zweifelhaft, ob der G.I mit seiner unzureichenden Bombenzuladung zum Einsatz kam.
Erst 1916 folgte der Friedrichshafen G.II (Werksbezeichnung FF38), als zweistieliger Doppeldecker mit konventionellem Leitwerk und wie die G.I von Druckpropellern angetrieben. 18 G.II wurden von Friedrichshafen und 17 in Lizenz von Daimler gefertigt. Die G.II gelangte Ende 1916 an die Front und war bis Ende 1917 im Einsatz.
Ihm folgten die erfolgreichen Friedrichshafen G.III (Werksbezeichnung FF45), bzw. der ihn später in der Produktion ersetzende Friedrichshafen G.IIIa (Werksbezeichnung FF61) mit größerer Spannweite und modifiziertem Leitwerk, beide mit je 1-2 MG im Bug- und im Heckstand bewaffnet, die bis Kriegsende meist als Nachtbomber mit schwarz-blauem Tarnanstrich eingesetzt wurden. Die G.IIIa konnte zudem gegen die oft von unten angreifenden Nachtabfangjäger mit dem Heck-MG nach unten feuern. Gegen Kriegsende folgte eine Version G.IIIb, bei der der hintere Schützenstand mit dem Pilotencockpit durch einen schmalen Gang verbunden war. G.III wurden auch in Lizenz von Daimler (245 Flugzeuge) und den Hanseatischen Flugzeugwerken (93 Flugzeuge) hergestellt. Insgesamt wurden bei Friedrichshafen 709, bei Daimler 75 und bei den Hanseatischen Flugzeugwerken 280 Flugzeuge der verschiedenen IIIer Typen geordert, es ist jedoch nicht klar, ob alle geliefert wurden.
1918 erschienen in kleinen Stückzahlen die Friedrichshafen G.IV (Werksbezeichnung FF62a), die G.IVa (Daimler) (FF62a) mit Zugpropellern. Da diese Flugzeuge auf die gleichen Motoren angewiesen waren, war eine Leistungsverbesserung nur durch kleinere und leichtere Bauweise zu erreichen. Auf den Stand für den Bugschützen wurde daher verzichtet. G.IV und G.IVa unterschieden sich durch das Leitwerk, das beim G.IV dem des G.III, beim G.IVa dem G.IIIa und b entsprach. Zwei Serien wurden bei Friedrichshafen und Daimler bestellt. Einige Flugzeuge wurden noch vor Kriegsende geliefert, es ist jedoch unklar, ob sie noch zum Einsatz kamen.
Einsatz
Die Friedrichshafen-Großflugzeuge G.II und G.III wurden durch die Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung (Kagohl) an der Westfront, primär bei den schweren Bombenangriffen auf Paris und Dünkirchen und in Mazedonien eingesetzt. Die G.III erwies sich dabei als zuverlässig, robust und wenig unfallgefährdet.
Weiterentwicklung
Die Friedrichshafen G.V (Werksbezeichnung FF55), ebenfalls mit Zugpropellern, war bei Waffenstillstand noch nicht serienreif. Sie war von zwei Maybach Mb.IVa angetrieben. Der Bug wurde weiter verkürzt und lag nun hinter den Propellern. Sein Erstflug fand am 9. Mai 1918 statt. Der Erstflug einer G.V-Variante (FF.62) mit Mercedes D IVa-Motoren flog erstmals am 20. November 1918 und kam damit zu spät für die weitere Entwicklung.
1920 wurde eine G.IVa in die Sowjetunion überflogen, die 1922 noch eine weitere Maschine beschaffte. Eine G.III diente nach dem Krieg noch bis 1926 bei der polnischen Fliegertruppe.
Technische Daten
Kenngröße G.I G.II G.III G.IIIa G.IV G.IVa G.V
Erstflug 1915 1916 1917 1918 1918 1918 1918
Spannweite: 20,00 m 20,30 m 23,70 m 22,60 m 22,60 m 22,60 m
Länge: 11,90 m 11,05 m 12,80 m 12,90 m 12,00 m 12,00 m
Höhe: 3,15 m 3,60 m 4,14 m 4,14 m 3,50 m 3,50 m
Flügelfläche: 73,5 m² 70,0 m² 86,0 m² 86,0 m² 86,0 m² 86,0 m²
Leergewicht: 1.778 kg 2.200 kg 2.695 kg 2.880 kg 2.897 kg 2.897 kg
max. Startgewicht: 2.785 kg 3.171 kg 3.950 kg 4.980 kg 4.994 kg 4.994 kg G.V
zwei wassergekühlte 6-Zylinder-Reihenmotoren: Benz Bz II, je 150 PS Benz Bz III, je 200 PS[1] Mercedes D IVa, je 260 PS wie G.III wie G.III wie G.III wie G.III[2]
Höchstgeschwindigkeit: 136 km/h 148 km/h 145 km/h 142 km/h 142 km/h 142 km/h G.V
Dienstgipfelhöhe: 4.500 m 4.500 m 3.600 m
Reichweite: 610 km 600 km 600 km 600 km
Flugdauer: 5 h 5 h
Steigzeit auf 1.000m: 6 min 31 s 6 min
Steigzeit auf 2.000m: 13 min 56 s 18 min 18 s
Steigzeit auf 3.000m: 23 min 2 s 28 min
Steigzeit auf 4.000m: 39 min 54 s
Bewaffnung: 1 MG, 150 kg Bomben 2 MG, 300 kg Bomben 2-4 MG, 800 kg Bomben 2 MG, 800 kg 2 MG, 1.000 kg 2 MG, 1.000 kg G.V
Besatzung 3 3 3 3 3 3 3
Stückzahl: 1[3] 35 ca. 236 ca. 279 ca. 48 G.IVb G.V
Großflugzeug von Friedrichshafen, hier eine G.III
Ein Friedrichshafen G.III-Bomber aus dem Jahr 1918
Friedrichshafen G.V-Bomber
Quelle
Entwicklung
Die Friedrichshafen-Großflugzeuge ähnelten den etwas bekannteren Gotha-Großflugzeugen, waren jedoch etwas kleiner und unterschieden sich durch die Form der Flügelspitzen und des Höhenleitwerks.
Der erste Bomber, der von Ingenieur Karl Gehlen bei der Flugzeugbau Friedrichshafen konstruiert wurde, war der Friedrichshafen G.I (Werksbezeichnung FF30), ein dreistieliger Doppeldecker, der Ende 1914 konstruiert worden war und zum ersten Mal 1915 flog. Er war mit einem Parabellum-MG im Bug bewaffnet, der aus Sperrholz gefertigt war, während das übrige Flugzeug konventionell aus einem leinwandbespannten Holzrahmen gefertigt war. Das kastenförmige Heckleitwerk bestand aus zwei Tragflächen und zwei Querrudern. Die Motoren waren an Streben zwischen den Tragflächen aufgehängt und trieben Druckpropeller an. Es ist zweifelhaft, ob der G.I mit seiner unzureichenden Bombenzuladung zum Einsatz kam.
Erst 1916 folgte der Friedrichshafen G.II (Werksbezeichnung FF38), als zweistieliger Doppeldecker mit konventionellem Leitwerk und wie die G.I von Druckpropellern angetrieben. 18 G.II wurden von Friedrichshafen und 17 in Lizenz von Daimler gefertigt. Die G.II gelangte Ende 1916 an die Front und war bis Ende 1917 im Einsatz.
Ihm folgten die erfolgreichen Friedrichshafen G.III (Werksbezeichnung FF45), bzw. der ihn später in der Produktion ersetzende Friedrichshafen G.IIIa (Werksbezeichnung FF61) mit größerer Spannweite und modifiziertem Leitwerk, beide mit je 1-2 MG im Bug- und im Heckstand bewaffnet, die bis Kriegsende meist als Nachtbomber mit schwarz-blauem Tarnanstrich eingesetzt wurden. Die G.IIIa konnte zudem gegen die oft von unten angreifenden Nachtabfangjäger mit dem Heck-MG nach unten feuern. Gegen Kriegsende folgte eine Version G.IIIb, bei der der hintere Schützenstand mit dem Pilotencockpit durch einen schmalen Gang verbunden war. G.III wurden auch in Lizenz von Daimler (245 Flugzeuge) und den Hanseatischen Flugzeugwerken (93 Flugzeuge) hergestellt. Insgesamt wurden bei Friedrichshafen 709, bei Daimler 75 und bei den Hanseatischen Flugzeugwerken 280 Flugzeuge der verschiedenen IIIer Typen geordert, es ist jedoch nicht klar, ob alle geliefert wurden.
1918 erschienen in kleinen Stückzahlen die Friedrichshafen G.IV (Werksbezeichnung FF62a), die G.IVa (Daimler) (FF62a) mit Zugpropellern. Da diese Flugzeuge auf die gleichen Motoren angewiesen waren, war eine Leistungsverbesserung nur durch kleinere und leichtere Bauweise zu erreichen. Auf den Stand für den Bugschützen wurde daher verzichtet. G.IV und G.IVa unterschieden sich durch das Leitwerk, das beim G.IV dem des G.III, beim G.IVa dem G.IIIa und b entsprach. Zwei Serien wurden bei Friedrichshafen und Daimler bestellt. Einige Flugzeuge wurden noch vor Kriegsende geliefert, es ist jedoch unklar, ob sie noch zum Einsatz kamen.
Einsatz
Die Friedrichshafen-Großflugzeuge G.II und G.III wurden durch die Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung (Kagohl) an der Westfront, primär bei den schweren Bombenangriffen auf Paris und Dünkirchen und in Mazedonien eingesetzt. Die G.III erwies sich dabei als zuverlässig, robust und wenig unfallgefährdet.
Weiterentwicklung
Die Friedrichshafen G.V (Werksbezeichnung FF55), ebenfalls mit Zugpropellern, war bei Waffenstillstand noch nicht serienreif. Sie war von zwei Maybach Mb.IVa angetrieben. Der Bug wurde weiter verkürzt und lag nun hinter den Propellern. Sein Erstflug fand am 9. Mai 1918 statt. Der Erstflug einer G.V-Variante (FF.62) mit Mercedes D IVa-Motoren flog erstmals am 20. November 1918 und kam damit zu spät für die weitere Entwicklung.
1920 wurde eine G.IVa in die Sowjetunion überflogen, die 1922 noch eine weitere Maschine beschaffte. Eine G.III diente nach dem Krieg noch bis 1926 bei der polnischen Fliegertruppe.
Technische Daten
Kenngröße G.I G.II G.III G.IIIa G.IV G.IVa G.V
Erstflug 1915 1916 1917 1918 1918 1918 1918
Spannweite: 20,00 m 20,30 m 23,70 m 22,60 m 22,60 m 22,60 m
Länge: 11,90 m 11,05 m 12,80 m 12,90 m 12,00 m 12,00 m
Höhe: 3,15 m 3,60 m 4,14 m 4,14 m 3,50 m 3,50 m
Flügelfläche: 73,5 m² 70,0 m² 86,0 m² 86,0 m² 86,0 m² 86,0 m²
Leergewicht: 1.778 kg 2.200 kg 2.695 kg 2.880 kg 2.897 kg 2.897 kg
max. Startgewicht: 2.785 kg 3.171 kg 3.950 kg 4.980 kg 4.994 kg 4.994 kg G.V
zwei wassergekühlte 6-Zylinder-Reihenmotoren: Benz Bz II, je 150 PS Benz Bz III, je 200 PS[1] Mercedes D IVa, je 260 PS wie G.III wie G.III wie G.III wie G.III[2]
Höchstgeschwindigkeit: 136 km/h 148 km/h 145 km/h 142 km/h 142 km/h 142 km/h G.V
Dienstgipfelhöhe: 4.500 m 4.500 m 3.600 m
Reichweite: 610 km 600 km 600 km 600 km
Flugdauer: 5 h 5 h
Steigzeit auf 1.000m: 6 min 31 s 6 min
Steigzeit auf 2.000m: 13 min 56 s 18 min 18 s
Steigzeit auf 3.000m: 23 min 2 s 28 min
Steigzeit auf 4.000m: 39 min 54 s
Bewaffnung: 1 MG, 150 kg Bomben 2 MG, 300 kg Bomben 2-4 MG, 800 kg Bomben 2 MG, 800 kg 2 MG, 1.000 kg 2 MG, 1.000 kg G.V
Besatzung 3 3 3 3 3 3 3
Stückzahl: 1[3] 35 ca. 236 ca. 279 ca. 48 G.IVb G.V
Großflugzeug von Friedrichshafen, hier eine G.III
Ein Friedrichshafen G.III-Bomber aus dem Jahr 1918
Friedrichshafen G.V-Bomber
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