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Die Villa Seligmann

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Die Villa Seligmann Empty Die Villa Seligmann

Beitrag  Andy Mi Okt 19, 2016 9:23 pm

Die Villa Seligmann ist ein ehemaliges großbürgerliches Wohnhaus in Hannover, sie steht an der Eilenriede im Stadtteil Hannover-Oststadt, Hohenzollernstraße 39.[1] Die Villa wurde 1903–1906 nach einem Entwurf des Architekten Hermann Schaedtler für Siegmund Seligmann, den jüdischen Direktor der Continental AG, und seine Familie erbaut.[1] Das denkmalgeschützte Gebäude[2] dient heute als Schauplatz für Konzerte und andere Veranstaltungen des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik.

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Die Villa Seligmann, gesehen von der Hohenzollernstraße an der Eilenriede

Baubeschreibung

Die Villa Seligmann 800px-thumbnail
Oberbürgermeister Stefan Schostok spricht vor Gästen in der „großen Halle“ der Villa Seligmann

Hermann Schaedtler entwarf den stark gegliederten, zweigeschossigen Baukörper aus Sandstein[3]-Quadern in neobarocken Formen unter hohem Mansarddach. Große Bedeutung hat das Gebäude heute auch durch seine[2] reichhaltige, nahezu vollständig erhaltene Innenausstattung.[3] Aus der Zeit um 1910 existiert eine Ansichtskarte von der Einrichtung des Herrenzimmers.[1]

Die freistehende Villa „auf einem der größten Grundstücke der sonst dichten Villenbebauung an der Eilenriede“ wurde zusätzlich mit einer Park-ähnlichen Gartenanlage nach Plänen des hannoverschen Gartendirektors Julius Trip geschmückt.[1] Das Gelände wurde mit „schönen Baumgruppen“ besetzt; an der seitlich vorgesetzten, halbkreisförmigen Auffahrt fand sich ein „qualitätvoller Brunnen, dessen mit maurischen und Jugendstil-Ornamenten geschmücktes Becken auf fünf Säulen“ aufsaß.[2]

Geschichte

Die Villa Seligmann 800px-thumbnail
Andor Izsák (links) vor der Büste Siegmund Seligmanns im „Jugendzimmer“ mit Ernst August Prinz von Hannover

Schon kurz nach der Fertigstellung der Villa[3] wurde während des Kaisermanövers 1907 der belgische Thronfolger Prinz Albert in der Villa Seligmann einquartiert.[1] Doch noch nach dem Tode von Siegmund Seligmann[4] blieb das Gebäude bis 1931 Wohnsitz der Familie, die die Immobilie dann aber wegen hoher Unterhaltskosten und Steuerlasten der Stadt Hannover schenkte.[1]

Die nun städtische Villa wurde zunächst als Depot für Exponate des damaligen Kestner-Museums verwendet. 1939, im Jahr des Beginns des durch die Nationalsozialisten heraufbeschworenen Zweiten Weltkriegs, wurde das Gebäude für Dienststellen der Wehrmacht umgenutzt und zusätzliche Baracken aufgestellt.[1] Die Luftangriffe auf Hannover überstand die Villa Seligmann nahezu unbeschadet[3] und wurde nach dem Einmarsch US-amerikanischer und britischer Truppen in Hannover[5] 1945 Sitz des Landesernährungsamtes.[1]

Ab 1962 diente die Villa Seligmann kulturellen, insbesondere musikalischen Zwecken, zunächst als Außenstelle der Niedersächsischen Hochschule für Musik und Theater und rund zwölf Jahre später, ab 1974, als Verwaltungs-, Unterrichts- und Konzertgebäude der städtischen Musikschule der Landeshauptstadt Hannover.[1]

Nachdem der Musiker und Professor Andor Izsák bereits 2006 seine Schrift Geschichte und Vision. 100 Jahre Villa Seligmann herausgegeben hatte,[6] erwarb die Siegmund-Seligmann-Stiftung die Immobilie[7] und eröffnete die Villa Seligmann am 17. Januar 2012[8] etwa für Konzerte des Europäischen Zentrums für jüdische Musik oder für Ausstellungen.[9]

Ausstellungen

Die Villa Seligmann 800px-thumbnail
Harmen Thies vor Schautafeln mit Reproduktionen aus dem Stadtarchiv Hannover zu Edwin Opplers ehemaliger Neuer Synagoge in Hannover;
Anfang 2014 in der Villa Seligmann zur Wanderausstellung Synagoge und Tempel - 200 Jahre jüdische Reformbewegung und ihre Architektur


2013: Israel Alter, der letzten Oberkantor von Hannover.[9]
2014, 26. Januar – 6. Mai: Synagoge und Tempel – 200 Jahre jüdische Reformbewegung und ihre Architektur[9][10]

Siehe auch

Villa Simon

Medienecho (Auswahl)

Beate Roßbach: Hannover / Harmonie und Hartnäckigkeit, in: Jüdische Allgemeine. Wochenzeitung für Politik, Kultur, Religion und jüdisches Leben vom 1. Dezember 2011, online-Abschrift


Quelle
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