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Die Bell X-1

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Die Bell X-1 Empty Die Bell X-1

Beitrag  Andy Do Jan 05, 2017 11:11 pm

Die Bell X-1 war ein amerikanisches Experimental- und Raketenflugzeug, das von der Bell Aircraft Co. für ein gemeinsames Forschungsprojekt der US Air Force und dem National Advisory Committee for Aeronautics (NACA) gebaut wurde. Der einsitzige Mitteldecker war speziell dafür entwickelt worden, die Schallmauer im Horizontalflug zu durchbrechen.

Die Bell X-1 300px-Bell_X-1_color
Typ: Experimentalflugzeug
Entwurfsland: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Bell Aircraft Corporation
Erstflug: 25. Januar 1946
Indienststellung: 25. Januar 1946
Produktionszeit: 1945 bis 1955
Stückzahl: 6


Geschichte

Der Jungfernflug der Bell X-1 erfolgte am 25. Januar 1946[1] ohne eigenen Antrieb im reinen Gleitflug. Später konnten die ersten Flüge mit Triebwerk durchgeführt werden.

Erster bemannter Überschallflug

Die Bell X-1 300px-Chuck_Yeager
Chuck Yeager vor der Glamorous Glennis

Am 14. Oktober 1947 gelang dann Captain Charles "Chuck" Yeager, in der von ihm „Glamorous Glennis“ genannten Maschine, der erste bemannte horizontale Überschallflug. Die Maschine erreichte eine Geschwindigkeit von Mach 1,015 in etwa 12.800 m Flughöhe.
Andere Flugleistungen

Am 7. Januar 1949 vollzog die Bell X-1 ihren ersten und einzigen Eigenstart vom Boden aus. Mit verminderter Treibstoffladung hob sie nach 700 Meter Startstrecke von der USAF Versuchsstelle Muroc ab und erreichte innerhalb von 100 Sekunden Flugzeit eine Höhe von 7015 Metern.

Mit der Version Bell X-1A wurde am 12. Dezember 1953 die Geschwindigkeit von Mach 2,435 erreicht. Die größte erzielte Höhe lag bei 27.400 m.

Konstruktion

Die Bell X-1 300px-Bell_X-1
Bell X-1, Nr. 6063, die zweite für die NACA gebaute Maschine.

Flugzeug

Die Maschine wurde in der Luft von einem Mutterflugzeug (einer Boeing B-29 oder B-50) abgeworfen und setzte den Flug dann im Gleitflug oder mit einem eigenen Triebwerk fort. Die Maschine besaß ungepfeilte Tragflächen und ein Kreuzleitwerk. Das Fahrwerk war einziehbar. Der Flugzeugrumpf war nach dem Profil eines .50 BMG-Geschosses geformt, da man von diesem Geschoss wusste, dass es bei Überschallgeschwindigkeit eine stabile „Fluglage“ hatte.

Antrieb

Die Bell X-1 130px-XLR-11
Der von Reaction Motors Inc. entwickelte Raketenmotor XLR-11 der Bell X-1.

Die Triebwerkstechnik stammte von Reaction Motors Inc. und war eine Weiterentwicklung der deutschen Raketentechnik des Zweiten Weltkrieges. Der Treibstoff, Alkohol und Sauerstoff, wurde dabei durch unter Hochdruck stehenden Stickstoff in die Brennkammern gefördert.
Erste Generation

Vom Ausgangstyp der Bell X-1 wurden drei Maschinen hergestellt. Während die erste Maschine von der amerikanischen Luftwaffe benutzt wurde, ging die zweite Maschine an die NACA, den Vorgänger der NASA. Die dritte Maschine wurde am Boden zerstört, nachdem sie nur einen Gleitflug durchführen konnte.
Weitere Versionen

Die Bell X-1A glich der X-1, hatte eine neue Cockpithaube und einen längeren Rumpf zur Aufnahme einer größeren Kraftstoffmenge. Neu war auch das Treibstoffsystem, das jetzt mit Turbopumpen arbeitete. Auch diese Maschine wurde von der amerikanischen Luftwaffe für Forschungszwecke benutzt. Am 12. Dezember 1953 konnte damit die Geschwindigkeit von Mach 2,435 erzielt werden. Die größte erzielte Höhe lag bei 27.400 m. Die Maschine ging im September 1954 an die NACA, die sie für weitere Tests benutzen wollte. Jedoch stürzte die Maschine bereits beim 2. Testflug am 8. August 1955 ab und wurde zerstört.

Die Bell X-1B entsprach im Wesentlichen der Bell X-1A, hatte jedoch einen geänderten Tragflügel. Auch diese Maschine wurde zunächst von der amerikanischen Luftwaffe für Hochgeschwindigkeitstestflüge genutzt und dann im Januar 1955 der NACA übergeben. Diese nutzte die Maschine bis Anfang 1958 für ihr Forschungsprogramm. Sie erreichte am 2. Dezember 1954 die Geschwindigkeit von Mach 2,3. Nach ihrer Außerdienststellung wurde sie der Research & Development Gallery der Wright-Patterson Air Force Base als Exponat übergeben; sie kann dort vom angegliederten National Museum of the United States Air Force aus besichtigt werden (Stand Juni 2008).

Es gab ein Projekt für eine Bell X-1C, das jedoch nicht ausgeführt wurde. Die Bell X-1D musste am 22. August 1951 von ihrem Mutterflugzeug, einer Boeing B-50, notabgeworfen werden und explodierte noch in der Luft.

Die letzte Ausführung, die Bell X-1E, war die zweite originale Bell X-1, die an die NACA geliefert wurde. An dieser Maschine wurden neue Flügel montiert, das Kraftstoffsystem auf den späteren Stand mit den Turbopumpen gebracht und die Windschutzscheibe geändert. Der Erstflug erfolgte am 12. Dezember 1955. Die Flugversuche gingen bis Ende des Jahres 1958 weiter, dann wurde auch diese X-1 ausgemustert.
Verbleib der sechs Maschinen

Die Bell X-1 Nr. 1, Air Force Seriennummer 46-062 („Glamorous Glennis“), ist in der „Milestones of Flight gallery“ des National Air and Space Museum in Washington, D.C. für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Bell X-1 Nr. 2, Air Force Seriennummer 46-063, wurde später zur Bell X-1E umgebaut und steht vor dem Dryden Flight Research Center der Edwards Air Force Base in Kalifornien.
Die Bell X-1 Nr. 3, Air Force Seriennummer 46-064, explodierte beim Enttanken am 9. November 1951.
Die Bell X-1A, Air Force Seriennummer 48-1384, stürzte bereits beim 2. Testflug am 8. August 1955 ab und wurde zerstört.
Die Bell X-1B, Air Force Seriennummer 48-1385, ist im „Research & Development Hangar“ des National Museum of the United States Air Force der Wright-Patterson Air Force Base ausgestellt.
Die Bell X-1D, Air Force Seriennummer 48-1386, explodierte nach Notabwurf vom Mutterflugzeug am 22. August 1951 noch in der Luft.

Technische Daten


Länge: 9,45 m
Höhe: 3,30 m
Spannweite: 8,53 m
Leergewicht: 2.219 kg
Startgewicht: 6.078 kg
Dienstgipfelhöhe: 19.000 m
Höchstgeschwindigkeit X-1: Mach 1,26 (1.540 km/h bzw. 957 mph)
Höchstgeschwindigkeit X-1E: Mach 2,24 (2.333 km/h bzw. 1.450 mph)[2]
Triebwerk: ein Vierkammer-Raketenmotor vom Typ XLR-11 von Reaction Motors Inc. mit 26,69 kN Schub

Film

Der mit vier Oscars ausgezeichnete US-Film „Der Stoff, aus dem die Helden sind“ (1983) erzählt unter anderem auch die Geschichte des amerikanischen Testflug-Programms.
Siehe auch

Miles M.52
Liste von Flugzeugtypen
Liste von Versuchsflugzeugen


Quelle
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