Ratte traktiert Feinde mit tödlicher Biowaffe
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Ratte traktiert Feinde mit tödlicher Biowaffe
So kann man sich täuschen: Mit ihrem verstrubbelten Pelz sieht die Mähnenratte nicht aus wie ein fieser Killer. Doch das unscheinbare Tier kann Feinde mit einem extrem kräftigen Gift ausschalten. Die tödliche Flüssigkeit tankt die Ratte in der Nachbarschaft.
London - Für einen hungrigen Schakal oder Hund mag die Mähnenratte auf den ersten Blick nach einem leckeren Snack aussehen. Wenn er sie denn überhaupt sieht - denn die langsamen Tiere von der Größe eines Kaninchens sind in Afrika vor allem im Schutz der Nacht unterwegs. Wenn ein Feind aber tatsächlich der Mähnenratte an den Kragen will, verteidigt sich diese mit einer brutalen Abwehrtechnik: Die Tiere traktieren die Angreifer mit einer hochgiftigen Flüssigkeit.
Spezielle Muskeln entlang des Rückens teilen dann das zottige Haarkleid des Tieres. Zu Tage tritt ein schwarzweißes Muster aus zuvor verborgenen, kürzeren Haaren. Diese Haare enthalten das tödliche Gift. Forscher haben nun herausgefunden, wie die Mähnenratte zu ihrer mächtigen Waffe kommt: Zunächst kauen die Tiere demnach die Rinde einer hochgiftigen Pflanze. Dann speichern sie toxischen Speichel in den Haaren des auffälligen Rückenkamms. Zum Einsatz kommt das in Zentralafrika als Pfeilgift verwendete Stropanthin aus der Acokanthera-Pflanze. Es ist stark genug, um einen Menschen in 15 bis 20 Minuten zu töten.
Die Mähnenratte sei das erste bekannte Säugetier, das sich ein so tödliches Gift aus zweiter Hand verschafft, berichten die Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the Royal Society B". Überhaupt nutzt unter den bekannten Säugetieren nur der Igel einen vergleichbaren Gift-Trick. Die Tiere "melken" Hautdrüsen der Erdkröte, indem sie darauf herumkauen und streichen mit dem leicht giftigen Sekret ihre Stacheln ein.
Doch das Gift der Mähnenratte ist weit gefährlicher. Schon eine bloße Berührung mit dem auffallend schwarz-weiß gemusterten Haarfeld reicht nach Angaben der Forscher aus, um die herzschädigende Substanz wirken zu lassen. Wie diese die Haut durchdringt, ist noch unklar. Möglicherweise enthält der Speichel eine Substanz, die die Passage erleichtert, mutmaßen die Wissenschaftler um Fritz Vollrath von der University of Oxford.
Haare saugen Sekret auf wie ein Schwamm
Aufnahmen im Elektronenmikroskop enthüllten, dass die Gifthaare einen doppelten Schaft besitzen. "Der zentrale Teil jedes Haarschafts ist von einem dünnen, aber stabilen äußeren Zylinder umgeben. Dieser ist von zahlreichen Löchern durchsetzt", berichten die Wissenschaftler. Streicht die Mähnenratte ihren mit dem Pflanzengift vermischten Speichel auf diese Haare, saugen sie das Sekret auf wie ein Schwamm.
Die Flüssigkeit trocknet anschließend zu einem zähen Schleim aus. "Die offene Struktur der Haare stellt sicher, dass 'geladene' Haare nicht berührt werden können, ohne dass man in Kontakt mit dem Gift kommt", sagen die Forscher.
Noch unbeantwortet ist freilich die Frage, warum die Mähnenratte selbst gegen das tödliche Gift immun ist. "Die Details dieser außergewöhnlichen Beziehung zwischen Säugetier und Pflanze erfordern noch weitere Forschungen. Unsere Beobachtungen demonstrieren jedoch beispielhaft die evolutionäre Macht der Räuber, bei ihren Beutetieren sehr ungewöhnliche Verteidigungsstrategien hervorzubringen", sagen die Forscher.
chs/dapd
Quelle
London - Für einen hungrigen Schakal oder Hund mag die Mähnenratte auf den ersten Blick nach einem leckeren Snack aussehen. Wenn er sie denn überhaupt sieht - denn die langsamen Tiere von der Größe eines Kaninchens sind in Afrika vor allem im Schutz der Nacht unterwegs. Wenn ein Feind aber tatsächlich der Mähnenratte an den Kragen will, verteidigt sich diese mit einer brutalen Abwehrtechnik: Die Tiere traktieren die Angreifer mit einer hochgiftigen Flüssigkeit.
Spezielle Muskeln entlang des Rückens teilen dann das zottige Haarkleid des Tieres. Zu Tage tritt ein schwarzweißes Muster aus zuvor verborgenen, kürzeren Haaren. Diese Haare enthalten das tödliche Gift. Forscher haben nun herausgefunden, wie die Mähnenratte zu ihrer mächtigen Waffe kommt: Zunächst kauen die Tiere demnach die Rinde einer hochgiftigen Pflanze. Dann speichern sie toxischen Speichel in den Haaren des auffälligen Rückenkamms. Zum Einsatz kommt das in Zentralafrika als Pfeilgift verwendete Stropanthin aus der Acokanthera-Pflanze. Es ist stark genug, um einen Menschen in 15 bis 20 Minuten zu töten.
Die Mähnenratte sei das erste bekannte Säugetier, das sich ein so tödliches Gift aus zweiter Hand verschafft, berichten die Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the Royal Society B". Überhaupt nutzt unter den bekannten Säugetieren nur der Igel einen vergleichbaren Gift-Trick. Die Tiere "melken" Hautdrüsen der Erdkröte, indem sie darauf herumkauen und streichen mit dem leicht giftigen Sekret ihre Stacheln ein.
Doch das Gift der Mähnenratte ist weit gefährlicher. Schon eine bloße Berührung mit dem auffallend schwarz-weiß gemusterten Haarfeld reicht nach Angaben der Forscher aus, um die herzschädigende Substanz wirken zu lassen. Wie diese die Haut durchdringt, ist noch unklar. Möglicherweise enthält der Speichel eine Substanz, die die Passage erleichtert, mutmaßen die Wissenschaftler um Fritz Vollrath von der University of Oxford.
Haare saugen Sekret auf wie ein Schwamm
Aufnahmen im Elektronenmikroskop enthüllten, dass die Gifthaare einen doppelten Schaft besitzen. "Der zentrale Teil jedes Haarschafts ist von einem dünnen, aber stabilen äußeren Zylinder umgeben. Dieser ist von zahlreichen Löchern durchsetzt", berichten die Wissenschaftler. Streicht die Mähnenratte ihren mit dem Pflanzengift vermischten Speichel auf diese Haare, saugen sie das Sekret auf wie ein Schwamm.
Die Flüssigkeit trocknet anschließend zu einem zähen Schleim aus. "Die offene Struktur der Haare stellt sicher, dass 'geladene' Haare nicht berührt werden können, ohne dass man in Kontakt mit dem Gift kommt", sagen die Forscher.
Noch unbeantwortet ist freilich die Frage, warum die Mähnenratte selbst gegen das tödliche Gift immun ist. "Die Details dieser außergewöhnlichen Beziehung zwischen Säugetier und Pflanze erfordern noch weitere Forschungen. Unsere Beobachtungen demonstrieren jedoch beispielhaft die evolutionäre Macht der Räuber, bei ihren Beutetieren sehr ungewöhnliche Verteidigungsstrategien hervorzubringen", sagen die Forscher.
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