US-Forscher entwickeln neuen Test zur Diagnose von Prostatakrebs

Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Jetzt haben Forscher aus den USA ein neues Diagnoseverfahren entwickelt: Mit einem Urintest soll Prostatakrebs in Zukunft wesentlich zuverlässiger nachgewiesen werden können als bisher.



Zur Diagnose wird bisher neben einer Tastuntersuchung der sogenannte PSA-Test durchgeführt: Dabei wird der Wert des sogenannten prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut überprüft. PSA ist ein Eiweiß, das nur die Prostata bildet. Bei einem Prostatakarzinom steigt der PSA-Wert stark an, allerdings auch bei anderen Erkrankungen der Vorsteherdrüse. Er kann deshalb nur einen Hinweis auf Prostatakrebs geben und die Diagnose unterstützen. So kamen bislang fehlerhafte Diagnosen und damit auch unnötige Operationen zustande. Ein neues Diagnoseverfahren soll jetzt zuverlässiger sein, wie US-Forscher im Fachblatt „Science Translational Medicine” berichten.

Der Wissenschaftler Scott Tomlins hat zusammen mit anderen Forschern von der University of Michigan einen Urintest entwickelt, der die Erkennung von Risikopatienten vereinfachen soll und gleichzeitig zuverlässiger machen soll. Ihr Test spürt der Veröffentlichung im Fachblatt zufolge Zellen auf, in denen zwei bestimmte Gene miteinander verschmolzen sind. Prostatakrebs gehe nämlich vielfach mit höheren Konzentrationen dieser mutierten Gene einher. Der Test bietet allerdings keine 100-prozentige Trefferquote und sei zudem noch nicht marktreif. Von Experten wird es deshalb als Hoffnungsschimmer in der Diagnose von Prostatakarzinomen bezeichnet.

Mehr als jeder 10. Mann dürfte im Laufe seines Lebens mit dieser Diagnose konfrontiert werden. Jährlich sind es über 60 000 Betroffene. Der Großteil von ihnen hat ein lokal begrenztes Prostatakarzinom und muss sich für eine von vier geeigneten Behandlungsmethoden entscheiden.

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