Immer mehr Arbeitsausfälle durch Burnout
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Immer mehr Arbeitsausfälle durch Burnout
mmer mehr Menschen leiden am Erschöpfungssyndrom Burnout. Laut einer Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) ist bereits jeder zehnte Fehltag am Arbeitsplatz durch ein psychisches Leiden begründet. Seit 1999 wurden rund 80 Prozent mehr Krankentage aufgrund psychischer Störungen festgestellt.
Jeder zehnte Fehltag aufgrund des Burnout-Syndroms
Immer mehr Arbeitnehmer leiden in Deutschland unter akuten Erschöpfungsanzeichen und müssen aufgrund eines Burn-Outs krankgeschrieben werden. Bereits jeder zehnte Fehltag am Arbeitsplatz ging im Jahre 2010 auf das Konto der akuten Erschöpfung und Depression, das ist im Vergleich zum Jahre 1999 ein Anstieg um satte 80 Prozent.
Zur Datenerhebung wertete das AOK Institut die Patientendaten der rund zehn Millionen sozialversicherungspflichtigen AOK-Versicherten aus. Insgesamt betrug der Krankenstand 4,8 Prozent. Das entspricht dem Stand vom Vorjahr.
„Bei den 10,1 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern stagniert der Krankenstand im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 4,8 Prozent. Insbesondere psychische Erkrankungen sind weiterhin auf dem Vormarsch. Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind seit 1999 um nahezu 80 Prozent angestiegen und führen zu langen Ausfallzeiten: Diese dauern mit 23,4 Tagen je Fall doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 11,6 Tagen je Fall im Jahr 2010.“
Das Burnout Syndrom als Zustand physischer und seelischer Erschöpfung wird unter der Diagnose „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ erfasst. Damit zählt diese Diagnose zu der Gruppe der „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen“. Dies bedeutet, dass ein Burnout von den Ärzten zwar nicht als eigenständige psychische Erkrankung codiert werden kann, jedoch wird diese Diagnose zunehmend als Zusatzinformation angegeben: Zwischen 2004 und 2010 haben sich damit die 8,1 Arbeitsunfähigkeitstage je 1.000 AOK-Mitglieder auf 72,3 Tage nahezu um das Neun-fache erhöht. Hochgerechnet auf mehr als 34 Millionen gesetzlich krankenversicherte Beschäftigte in Deutschland bedeutet dies: „Knapp 100.000 Menschen mit insgesamt mehr als 1,8 Millionen Fehltagen wurden danach im Jahr 2010 wegen eines Burnouts krankgeschrieben“, so Schröder vom WIdO. Demnach sind die Fehltage aufgrund von Burnout um fast das Neunfache im Vergleich zum Jahre 2004 Deutschlandweit angestiegen.
Besonders oft Frauen mittleren Alters betroffen
Besonders oft sind Frauen im mittleren Alter betroffen. Frauen sind laut der Auswertung aufgrund psychischer Leiden doppelt so häufig krank geschrieben, wie Männer (102 Fehltage Frauen, 50 Fehltage Männer). Ganz besonders betroffen sind Menschen in pflegerischen und pädagogischen Berufen betroffen. Hohe Burn-Out Quoten konnte das Wissenschaftsinstitut bei Heimleitern, Sozialpädagogen oder Angestellten in der Krankenpflege beobachten. Aber auch Mitarbeiter von Hotlines und Telefonisten leiden offensichtlich unter dem hohen Stresslevel und sind daher häufig Arbeitsunfähig. „Die erhöhten lebensweltlichen Herausforderungen an spezifische Beschäftigtengruppen wie beispielsweise Frauen, ältere Beschäftigte oder helfende Berufe zeigt sich damit auch bei den Krankmeldungen in Folge eines Burnouts“, so Forscher Helmut Schröder.
Burnout-Diagnose heute weniger stigmatisierend
Die Forscher vermuten, dass hinter dem Anstieg die häufigere Diagnosestellung durch Ärzten stecke. Heutzutage sind Mediziner durch Fortbildungen besser ausgebildet und erkennen psychische Störungen oder Beeinträchtigungen schneller, als noch vor zehn Jahren. Zudem ist die Diagnose Burnout heute weniger stigmatisierend, als noch vor einigen Jahren, so die Wissenschaftler. Allerdings sind auch die Anforderungen am Arbeitsplatz kontinuierlich gestiegen. Dadurch entstehe mehr Stress und Arbeitsdruck. „Vor dem Hintergrund dieser neuen Ergebnisse ist es wichtig, nicht nur die Belastungen im beruflichen Umfeld zu reduzieren, sondern auch die Ressourcen und den Umgang mit Stress bei jedem Einzelnen zu stärken“, erläuterte Helmut Schröder, Vize-Geschäftsführer Instituts.
Diese Ergebnisse zeigen, dass vor allem bestimmte Berufsgruppen von Burnout betroffen sind, die damit auch im Fokus von Präventionsmaßnahmen stehen sollten. Der AOK-Fehlzeiten-Report 2011, der im August erscheint, wird daher das Thema „Führung“ stärker beleuchten. (sb)
Quelle
Jeder zehnte Fehltag aufgrund des Burnout-Syndroms
Immer mehr Arbeitnehmer leiden in Deutschland unter akuten Erschöpfungsanzeichen und müssen aufgrund eines Burn-Outs krankgeschrieben werden. Bereits jeder zehnte Fehltag am Arbeitsplatz ging im Jahre 2010 auf das Konto der akuten Erschöpfung und Depression, das ist im Vergleich zum Jahre 1999 ein Anstieg um satte 80 Prozent.
Zur Datenerhebung wertete das AOK Institut die Patientendaten der rund zehn Millionen sozialversicherungspflichtigen AOK-Versicherten aus. Insgesamt betrug der Krankenstand 4,8 Prozent. Das entspricht dem Stand vom Vorjahr.
„Bei den 10,1 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern stagniert der Krankenstand im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 4,8 Prozent. Insbesondere psychische Erkrankungen sind weiterhin auf dem Vormarsch. Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind seit 1999 um nahezu 80 Prozent angestiegen und führen zu langen Ausfallzeiten: Diese dauern mit 23,4 Tagen je Fall doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 11,6 Tagen je Fall im Jahr 2010.“
Das Burnout Syndrom als Zustand physischer und seelischer Erschöpfung wird unter der Diagnose „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ erfasst. Damit zählt diese Diagnose zu der Gruppe der „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen“. Dies bedeutet, dass ein Burnout von den Ärzten zwar nicht als eigenständige psychische Erkrankung codiert werden kann, jedoch wird diese Diagnose zunehmend als Zusatzinformation angegeben: Zwischen 2004 und 2010 haben sich damit die 8,1 Arbeitsunfähigkeitstage je 1.000 AOK-Mitglieder auf 72,3 Tage nahezu um das Neun-fache erhöht. Hochgerechnet auf mehr als 34 Millionen gesetzlich krankenversicherte Beschäftigte in Deutschland bedeutet dies: „Knapp 100.000 Menschen mit insgesamt mehr als 1,8 Millionen Fehltagen wurden danach im Jahr 2010 wegen eines Burnouts krankgeschrieben“, so Schröder vom WIdO. Demnach sind die Fehltage aufgrund von Burnout um fast das Neunfache im Vergleich zum Jahre 2004 Deutschlandweit angestiegen.
Besonders oft Frauen mittleren Alters betroffen
Besonders oft sind Frauen im mittleren Alter betroffen. Frauen sind laut der Auswertung aufgrund psychischer Leiden doppelt so häufig krank geschrieben, wie Männer (102 Fehltage Frauen, 50 Fehltage Männer). Ganz besonders betroffen sind Menschen in pflegerischen und pädagogischen Berufen betroffen. Hohe Burn-Out Quoten konnte das Wissenschaftsinstitut bei Heimleitern, Sozialpädagogen oder Angestellten in der Krankenpflege beobachten. Aber auch Mitarbeiter von Hotlines und Telefonisten leiden offensichtlich unter dem hohen Stresslevel und sind daher häufig Arbeitsunfähig. „Die erhöhten lebensweltlichen Herausforderungen an spezifische Beschäftigtengruppen wie beispielsweise Frauen, ältere Beschäftigte oder helfende Berufe zeigt sich damit auch bei den Krankmeldungen in Folge eines Burnouts“, so Forscher Helmut Schröder.
Burnout-Diagnose heute weniger stigmatisierend
Die Forscher vermuten, dass hinter dem Anstieg die häufigere Diagnosestellung durch Ärzten stecke. Heutzutage sind Mediziner durch Fortbildungen besser ausgebildet und erkennen psychische Störungen oder Beeinträchtigungen schneller, als noch vor zehn Jahren. Zudem ist die Diagnose Burnout heute weniger stigmatisierend, als noch vor einigen Jahren, so die Wissenschaftler. Allerdings sind auch die Anforderungen am Arbeitsplatz kontinuierlich gestiegen. Dadurch entstehe mehr Stress und Arbeitsdruck. „Vor dem Hintergrund dieser neuen Ergebnisse ist es wichtig, nicht nur die Belastungen im beruflichen Umfeld zu reduzieren, sondern auch die Ressourcen und den Umgang mit Stress bei jedem Einzelnen zu stärken“, erläuterte Helmut Schröder, Vize-Geschäftsführer Instituts.
Diese Ergebnisse zeigen, dass vor allem bestimmte Berufsgruppen von Burnout betroffen sind, die damit auch im Fokus von Präventionsmaßnahmen stehen sollten. Der AOK-Fehlzeiten-Report 2011, der im August erscheint, wird daher das Thema „Führung“ stärker beleuchten. (sb)
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