Walther Rauff: Nazi-Scherge arbeitete jahrelang für den BND
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Walther Rauff: Nazi-Scherge arbeitete jahrelang für den BND
Er war einer der schlimmsten Nazi-Schergen und beteiligt am Mord von mindestens 250 000 Juden. SS-Offizier Walther Rauff verantwortete die Entwicklung und den Einsatz von Gaswagen, in denen die Menschen qualvoll mit Abgasen erstickt wurden.
Der leitende Funktionär im Reichssicherheitshauptamt starb 1984 in Chile, ohne dass ihn die deutsche Justiz vor Gericht stellen konnte.
Jetzt kommt heraus: Der Massenmörder arbeitete nach Kriegsende für den Bundesnachrichtendienst und kassierte im chilenischen Exil üppige Honorare aus der Bundesrepublik.
„Walther Rauff war von 1958 bis 1962 als nachrichtendienstliche Verbindung für den BND in Südamerika tätig. Insgesamt bekam er dafür mehr als 70 000 D-Mark Honorar“, so Bodo Hechelhammer, Leiter der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“, zu BILD.de.
Die Geheimdienst-Akte zu Rauff umfasst rund 900 Seiten und war bislang streng geheim. BILD.de beantragte Einsicht in die Unterlagen nach dem Bundesarchivgesetz. Jetzt gibt der BND die brisanten Papiere frei. Bereits 2001 gab es Mutmaßungen um eine mögliche Verbindung des Kriegsverbrechers zum BND.
Rauff wurde am 25. Oktober 1958 als Agent unter dem Decknamen „Enrico Gomez“ geworben. Er arbeitete damals als Exportleiter und Prokurist der Firma „Importadora Goldmann“ in Santiago de Chile.
Angeworben wurde der NS-Verbrecher durch den BND-Mitarbeiter Wilhelm Beissner (alias „Bertram“). Beide kannten sich aus gemeinsamen Zeiten im NS-Reichssicherheitshauptamt. Walther Rauff wiederum setzte für seine Spionageaufträge ebenfalls ehemalige SS-Leute ein.
Historiker Martin Cüppers (45) von der Forschungsstelle Ludwigsburg der Uni Stuttgart: „Die Dokumente zeigen, dass sich hier eine ganze NS-Seilschaft im BND bildete. Und das zu einer Zeit, als die Bundesrepublik die Jagd auf Nazi-Verbrecher verstärkte.“
Die Informationen Rauffs aus Südamerika stellten sich jedoch als wertlos heraus. Eine Reise für den BND nach Kuba scheiterte. Monatlich bekam Rauff 2000 Mark (umgerechnet 1000 Euro) Honorar – eine damals sehr hohe Summe. Wegen „mangelhafter Leistung“ kürzte der BND die Bezahlung 1962 um die Hälfte.
Zweimal erhielt der Nazi-Mörder vom BND nachrichtendienstliche Schulungen in der Bundesrepublik – zuletzt im Februar 1962. Damals bestand bereits ein deutscher Haftbefehl gegen ihn!
Als Rauff im Dezember 1962 aufgrund eines deutschen Auslieferungsersuchens in Chile verhaftet wurde, schaltete der BND „Enrico Gomez“ wegen „mangelnder politischer Übersicht“ ab. Der Oberste Gerichtshof von Chile lehnte eine Auslieferung des SS-Schergen ab und ließ ihn im April 1963 frei. Vom BND erhielt Rauffs Familie danach noch einmal 3200 Mark als Zuschuss für Anwaltskosten. Bodo Hechelhammer zu BILD.de: „Die Anwerbung von Walther Rauff ist aus heutiger Sicht politisch-moralisch nicht nachvollziehbar.“
Quelle
Der leitende Funktionär im Reichssicherheitshauptamt starb 1984 in Chile, ohne dass ihn die deutsche Justiz vor Gericht stellen konnte.
Jetzt kommt heraus: Der Massenmörder arbeitete nach Kriegsende für den Bundesnachrichtendienst und kassierte im chilenischen Exil üppige Honorare aus der Bundesrepublik.
„Walther Rauff war von 1958 bis 1962 als nachrichtendienstliche Verbindung für den BND in Südamerika tätig. Insgesamt bekam er dafür mehr als 70 000 D-Mark Honorar“, so Bodo Hechelhammer, Leiter der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“, zu BILD.de.
Die Geheimdienst-Akte zu Rauff umfasst rund 900 Seiten und war bislang streng geheim. BILD.de beantragte Einsicht in die Unterlagen nach dem Bundesarchivgesetz. Jetzt gibt der BND die brisanten Papiere frei. Bereits 2001 gab es Mutmaßungen um eine mögliche Verbindung des Kriegsverbrechers zum BND.
Rauff wurde am 25. Oktober 1958 als Agent unter dem Decknamen „Enrico Gomez“ geworben. Er arbeitete damals als Exportleiter und Prokurist der Firma „Importadora Goldmann“ in Santiago de Chile.
Angeworben wurde der NS-Verbrecher durch den BND-Mitarbeiter Wilhelm Beissner (alias „Bertram“). Beide kannten sich aus gemeinsamen Zeiten im NS-Reichssicherheitshauptamt. Walther Rauff wiederum setzte für seine Spionageaufträge ebenfalls ehemalige SS-Leute ein.
Historiker Martin Cüppers (45) von der Forschungsstelle Ludwigsburg der Uni Stuttgart: „Die Dokumente zeigen, dass sich hier eine ganze NS-Seilschaft im BND bildete. Und das zu einer Zeit, als die Bundesrepublik die Jagd auf Nazi-Verbrecher verstärkte.“
Die Informationen Rauffs aus Südamerika stellten sich jedoch als wertlos heraus. Eine Reise für den BND nach Kuba scheiterte. Monatlich bekam Rauff 2000 Mark (umgerechnet 1000 Euro) Honorar – eine damals sehr hohe Summe. Wegen „mangelhafter Leistung“ kürzte der BND die Bezahlung 1962 um die Hälfte.
Zweimal erhielt der Nazi-Mörder vom BND nachrichtendienstliche Schulungen in der Bundesrepublik – zuletzt im Februar 1962. Damals bestand bereits ein deutscher Haftbefehl gegen ihn!
Als Rauff im Dezember 1962 aufgrund eines deutschen Auslieferungsersuchens in Chile verhaftet wurde, schaltete der BND „Enrico Gomez“ wegen „mangelnder politischer Übersicht“ ab. Der Oberste Gerichtshof von Chile lehnte eine Auslieferung des SS-Schergen ab und ließ ihn im April 1963 frei. Vom BND erhielt Rauffs Familie danach noch einmal 3200 Mark als Zuschuss für Anwaltskosten. Bodo Hechelhammer zu BILD.de: „Die Anwerbung von Walther Rauff ist aus heutiger Sicht politisch-moralisch nicht nachvollziehbar.“
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