Adolf von Bonin
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Adolf von Bonin
Adolf Albert Ferdinand Karl Friedrich von Bonin (* 11. November 1803 in Heeren; † 16. April 1872 in Berlin) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie.
Leben
Herkunft
Adolf von Bonin entstammte einem alten hinterpommerschen Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus südlich von Köslin, das im Jahr 1294 erstmals urkundlich erwähnt ist. Sein Vater war Gustav Ferdinand von Bonin (* 26. März 1773 in Elvershagen; † 17. Januar 1837 in Berlin), preußischer Major a.D., zuletzt 8. Husaren-Regiment sowie Ritter des Ordens Pour le Mérite und dessen Ehefrau Anna Elisabeth Adolfine Karoline, geborene Freiin von Plettenberg aus dem Hause Heeren (* 24. Juni 1776 in Heeren; † 19. Februar 1843 in Berlin).
Sein Bruder Gustav (1797–1878) war preußischer Verwaltungsjurist und Politiker.[1]
Militärkarriere
Bonin war ab 1817 Kadett in Berlin und wurde dann am 28. Juli 1821 als Sekondeleutnant dem 2. Garde-Regiment zu Fuß überwiesen. Vom 1. Oktober 1824 bis 30. Juni 1826 wurde er zur weiteren Ausbildung an die Allgemeine Kriegsschule kommandiert. 1828 stieg Bonin zum Regimentsadjutant auf und ab 2. Dezember 1830 war er Adjutant beim Generalkommando des Gardekorps. Am 24. Januar 1833 folgte seine Ernennung zum Adjutant des Prinzen Adalbert von Preußen. Nach seiner Beförderung zum Premierleutnant wurde er 1838 Flügeladjutant des Königs Friedrich Wilhelm III.. Später diente er in dieser Eigenschaft Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I.
Er durchlief die militärische Laufbahn, wurde 1851 Oberst, 1854 Generalmajor, 1858 Generalleutnant und Generaladjutant des Königs, 1863 Kommandierender General des I. Armee-Korps und 1864 General der Infanterie.
Im Krieg von 1866 war sein I. Armee-Korps in der 2. Armee des Kronprinzen. Bei seinem Marsch durch das Riesengebirge erlitt er beim Angriff von General Gablenz in der Schlacht bei Trautenau am 27. Juni eine Niederlage und musste sich zurückziehen. Dieser Rückzug brachte den preußischen Vormarsch insgesamt in Gefahr, da sein Korps die Lücke zur 1. Armee von Prinz Friedrich Karl Nikolaus von Preußen schließen sollte.[2] Weil er zur Schlacht von Königgrätz erst um halb 10 morgens aufgebrochen war, erreichten nur die Spitzen seines Korps gerade noch rechtzeitig gegen 15 Uhr das Schlachtfeld, um die hart bedrängte Garde entlasten zu können.[3] Beim Abmarsch kamen seine Truppen auch noch der Kavallerie in den Weg, die hinter dem Tross zurückbleiben musste[4] und somit das Schlachtfeld überhaupt nicht mehr erreichten. Vom gesamten I. Armee-Korps war nur eine einzige Brigade hier zum Einsatz gekommen. Moltke bezeichnete Bonin bezüglich seiner Leistungen bei Königgrätz als inkompetent.[5]
Nach Friedensschluss wurde Bonin 1867 als Oberkommandierender der preußischen Truppen in das Königreich Sachsen gesandt. Am 28. Mai 1867 wurde er von dieser Stellung entbunden. Bonin wurde nach einem mehrmonatigen Urlaub zum Chef des Reitenden Feldjägerkorps und Präses der General-Ordenskommission ernannt. Während des deutsch-französischen Kriegs hatte er kein aktives Kommando. Bonin wurde während dieser zeit zunächst als Generalgouverneur für die Bezirke der Provinzen Brandenburg und Sachsen verwendet und dann Mitte August 1870 zum Generalgouverneur von Lothringen ernannt. Nach Kriegsende trat Bonin in sein früheres Verhältnis als diensttuender Generaladjutant des Königs und Präses der General-Ordenskommission sowie seiner Stellung als Chef des Reitenden Feldjägerkorps zurück. Zudem war er bis zu seinem Tode Chef des Infanterie-Regiments „von Boyen“ (5. Ostpreußisches) Nr. 41.
Familie
Bonin heiratete am 23.Oktober 1838 in Bariskow Marie Sophie von Zieten (* 29. Juni 1820 in Potsdam; † 17. Oktober 1846 in Berlin), die Tochter des preußischen Generalleutnants Ernst Ludwig Otto von Zieten. Nach ihrem Tod verheiratete er sich am 26. September 1850 mit Elisabeth Klara Natalie Emilie Charlotte von Oppen (* 25. August 1827 in Siede; † 17. November 1890 in Berlin), der Tochter des preußischen Generalleutnants Adolf Friedrich von Oppen. Aus den Ehen gingen folgende Kinder hervor:
Otto Ferdinand Fürchtegott Bogislaw (* 12. September 1839 in Bariskow; † 15. Oktober 1870 in Goussainville), preußischer Premierleutnant
Friederike Wilhelmine Luise Emilie Alexandrine Elisabeth (* 3. August 1841 in Bariskow) ∞ 20. Oktober 1859 Theodor von Kriegsheim
Ottilie Emilie Elisabeth (* 28. August 1843 in Bariskow) ∞ 18. Oktober 1865 Urban von Hirschfeld, preußischer Major
Oskar Adolf Fürchtegott Bogislaw (* 18. Juli 1851 in Berlin), preußischer Premierleutnant, Kammerjunker, Ritter des Johanniterordens und Herr auf Herzogwalde
Adolfine Johanna Alexandra Sophie (* 8. Juni 1853) ∞ 1. August 1877 Erich Graf zu Dohna-Schlodien, preußischer Oberstleutnant
Johann Georg Fürchtegott (* 23. Mai 1855 in Berlin), preußischer Major
Alexandra Editha Bertha Karoline Anna Marie (* 20. August 1857 in Potsdam) ∞ 19. Oktober 1881 Ulrich von Trotha, Oberhofmarschall
Therese Johanna Luise Meta (* 9. Mai 1862) ∞ 29. Oktober 1893 Karl von Könemann
Viktoria Wilhelmine (* 29. Juni 1866 in Königsberg) ∞ 23. Oktober 1893 Rudolp von Oppen
Corps
Bonin war Mitglied des Corps Pomerania Greifswald und des Corps Pomerania Halle (II).[6]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Herkunft
Adolf von Bonin entstammte einem alten hinterpommerschen Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus südlich von Köslin, das im Jahr 1294 erstmals urkundlich erwähnt ist. Sein Vater war Gustav Ferdinand von Bonin (* 26. März 1773 in Elvershagen; † 17. Januar 1837 in Berlin), preußischer Major a.D., zuletzt 8. Husaren-Regiment sowie Ritter des Ordens Pour le Mérite und dessen Ehefrau Anna Elisabeth Adolfine Karoline, geborene Freiin von Plettenberg aus dem Hause Heeren (* 24. Juni 1776 in Heeren; † 19. Februar 1843 in Berlin).
Sein Bruder Gustav (1797–1878) war preußischer Verwaltungsjurist und Politiker.[1]
Militärkarriere
Bonin war ab 1817 Kadett in Berlin und wurde dann am 28. Juli 1821 als Sekondeleutnant dem 2. Garde-Regiment zu Fuß überwiesen. Vom 1. Oktober 1824 bis 30. Juni 1826 wurde er zur weiteren Ausbildung an die Allgemeine Kriegsschule kommandiert. 1828 stieg Bonin zum Regimentsadjutant auf und ab 2. Dezember 1830 war er Adjutant beim Generalkommando des Gardekorps. Am 24. Januar 1833 folgte seine Ernennung zum Adjutant des Prinzen Adalbert von Preußen. Nach seiner Beförderung zum Premierleutnant wurde er 1838 Flügeladjutant des Königs Friedrich Wilhelm III.. Später diente er in dieser Eigenschaft Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I.
Er durchlief die militärische Laufbahn, wurde 1851 Oberst, 1854 Generalmajor, 1858 Generalleutnant und Generaladjutant des Königs, 1863 Kommandierender General des I. Armee-Korps und 1864 General der Infanterie.
Im Krieg von 1866 war sein I. Armee-Korps in der 2. Armee des Kronprinzen. Bei seinem Marsch durch das Riesengebirge erlitt er beim Angriff von General Gablenz in der Schlacht bei Trautenau am 27. Juni eine Niederlage und musste sich zurückziehen. Dieser Rückzug brachte den preußischen Vormarsch insgesamt in Gefahr, da sein Korps die Lücke zur 1. Armee von Prinz Friedrich Karl Nikolaus von Preußen schließen sollte.[2] Weil er zur Schlacht von Königgrätz erst um halb 10 morgens aufgebrochen war, erreichten nur die Spitzen seines Korps gerade noch rechtzeitig gegen 15 Uhr das Schlachtfeld, um die hart bedrängte Garde entlasten zu können.[3] Beim Abmarsch kamen seine Truppen auch noch der Kavallerie in den Weg, die hinter dem Tross zurückbleiben musste[4] und somit das Schlachtfeld überhaupt nicht mehr erreichten. Vom gesamten I. Armee-Korps war nur eine einzige Brigade hier zum Einsatz gekommen. Moltke bezeichnete Bonin bezüglich seiner Leistungen bei Königgrätz als inkompetent.[5]
Nach Friedensschluss wurde Bonin 1867 als Oberkommandierender der preußischen Truppen in das Königreich Sachsen gesandt. Am 28. Mai 1867 wurde er von dieser Stellung entbunden. Bonin wurde nach einem mehrmonatigen Urlaub zum Chef des Reitenden Feldjägerkorps und Präses der General-Ordenskommission ernannt. Während des deutsch-französischen Kriegs hatte er kein aktives Kommando. Bonin wurde während dieser zeit zunächst als Generalgouverneur für die Bezirke der Provinzen Brandenburg und Sachsen verwendet und dann Mitte August 1870 zum Generalgouverneur von Lothringen ernannt. Nach Kriegsende trat Bonin in sein früheres Verhältnis als diensttuender Generaladjutant des Königs und Präses der General-Ordenskommission sowie seiner Stellung als Chef des Reitenden Feldjägerkorps zurück. Zudem war er bis zu seinem Tode Chef des Infanterie-Regiments „von Boyen“ (5. Ostpreußisches) Nr. 41.
Familie
Bonin heiratete am 23.Oktober 1838 in Bariskow Marie Sophie von Zieten (* 29. Juni 1820 in Potsdam; † 17. Oktober 1846 in Berlin), die Tochter des preußischen Generalleutnants Ernst Ludwig Otto von Zieten. Nach ihrem Tod verheiratete er sich am 26. September 1850 mit Elisabeth Klara Natalie Emilie Charlotte von Oppen (* 25. August 1827 in Siede; † 17. November 1890 in Berlin), der Tochter des preußischen Generalleutnants Adolf Friedrich von Oppen. Aus den Ehen gingen folgende Kinder hervor:
Otto Ferdinand Fürchtegott Bogislaw (* 12. September 1839 in Bariskow; † 15. Oktober 1870 in Goussainville), preußischer Premierleutnant
Friederike Wilhelmine Luise Emilie Alexandrine Elisabeth (* 3. August 1841 in Bariskow) ∞ 20. Oktober 1859 Theodor von Kriegsheim
Ottilie Emilie Elisabeth (* 28. August 1843 in Bariskow) ∞ 18. Oktober 1865 Urban von Hirschfeld, preußischer Major
Oskar Adolf Fürchtegott Bogislaw (* 18. Juli 1851 in Berlin), preußischer Premierleutnant, Kammerjunker, Ritter des Johanniterordens und Herr auf Herzogwalde
Adolfine Johanna Alexandra Sophie (* 8. Juni 1853) ∞ 1. August 1877 Erich Graf zu Dohna-Schlodien, preußischer Oberstleutnant
Johann Georg Fürchtegott (* 23. Mai 1855 in Berlin), preußischer Major
Alexandra Editha Bertha Karoline Anna Marie (* 20. August 1857 in Potsdam) ∞ 19. Oktober 1881 Ulrich von Trotha, Oberhofmarschall
Therese Johanna Luise Meta (* 9. Mai 1862) ∞ 29. Oktober 1893 Karl von Könemann
Viktoria Wilhelmine (* 29. Juni 1866 in Königsberg) ∞ 23. Oktober 1893 Rudolp von Oppen
Corps
Bonin war Mitglied des Corps Pomerania Greifswald und des Corps Pomerania Halle (II).[6]
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