Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» *Santiano*
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:25 am von Andy

» END OF GREEN
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:21 am von Andy

»  zozyblue
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:18 am von Andy

»  MAGNUM
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:14 am von Andy

» Natasha Bedingfield
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:12 am von Andy

» ... TRAKTOR ...
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:10 am von Andy

» = Azillis =
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:07 am von Andy

» Alice Cooper
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:04 am von Andy

» Art of Trance
Der Große Nordische Krieg Icon_minitimeHeute um 4:02 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
November 2024
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
252627282930 

Kalender Kalender


Der Große Nordische Krieg

Nach unten

Der Große Nordische Krieg Empty Der Große Nordische Krieg

Beitrag  checker So Dez 14, 2014 6:31 am

Der Große Nordische Krieg[1] war ein in Nord-, Mittel- und Osteuropa geführter Krieg um die Vorherrschaft im Ostseeraum in den Jahren 1700 bis 1721.

Eine Dreierallianz, bestehend aus dem Russischen Zarenreich sowie den beiden Personalunionen Sachsen-Polen und Dänemark-Norwegen, griff im März 1700 das Schwedische Reich an, das von dem achtzehnjährigen König Karl XII. regiert wurde. Trotz der ungünstigen Ausgangslage blieb der schwedische König zunächst siegreich und erreichte, dass Dänemark-Norwegen (1700) und Sachsen-Polen (1706) aus dem Krieg ausschieden. Als er sich ab 1708 anschickte, Russland in einem letzten Feldzug zu besiegen, erlitten die Schweden in der Schlacht bei Poltawa im Juli 1709 eine verheerende Niederlage, welche die Kriegswende bedeutete.

Durch diese Niederlage ihres ehemaligen Gegners ermutigt, traten Dänemark und Sachsen wieder in den Krieg gegen Schweden ein. Von da an bis zum Kriegsende behielten die Alliierten die Initiative und drängten die Schweden in die Defensive. Erst nachdem der als uneinsichtig und kriegsbesessen geltende Schwedenkönig im Herbst 1718 während einer Belagerung vor Frederikshald in Norwegen gefallen war, konnte der für sein Land aussichtslos gewordene Krieg beendet werden. Die Bedingungen der Friedensverträge von Stockholm, Frederiksborg und Nystad bedeuteten das Ende Schwedens als europäische Großmacht und den gleichzeitigen Aufstieg des 1721 von Peter I. gegründeten Russischen Kaiserreiches.

Vorgeschichte
Schwedischer Aufstieg zur Großmacht

Der Große Nordische Krieg 800px-Caspar_David_Friedrich_-_Abend_am_Ostseestrand
Seit dem 16. Jahrhundert gab das Ringen um ein Dominium maris Baltici, also der ostseeumspannenden Herrschaft als treibende Kraft historischer Entwicklung dem nordöstlichen Europa sein Gepräge. Er nahm bereits im Mittelalter seinen Anfang. Ihm lag in erster Linie das Streben nach Abschöpfung natürlicher Reichtümer der Küstenländer zu Grunde.[2]

Das Streben nach dem Dominium maris Baltici, das heißt der Herrschaft über den Ostseeraum, war schon vor dem Großen Nordischen Krieg Auslöser für viele kriegerische Konflikte zwischen den Ostsee-Ländern (vgl. Nordische Kriege). Die Ursachen des Großen Nordischen Krieges waren vielfältiger Natur. In zahlreichen Kriegen gegen die Königreiche Dänemark (sieben Kriege) und Polen-Litauen (fünf Kriege) sowie das russische Zarenreich (vier Kriege) und einem Krieg gegen Brandenburg-Preußen konnte das zumeist siegreiche Schweden bis 1660 die Vormachtstellung im Ostseeraum erringen und fortan verteidigen.

Als Garantiemacht des Westfälischen Frieden war Schweden im Jahre 1648 ganz offiziell zur europäischen Großmacht aufgestiegen, nachdem es bereits 1617 dem Zarenreich im Frieden von Stolbowo den Zugang zur Ostsee genommen hatte. Die im Dreißigjährigen Krieg neu errungene europäische Großmachtstellung Schwedens stand jedoch auf schwachem Fundament. Das schwedische Kernland (im Wesentlichen das heutige Schweden und Finnland) hatte nur eine vergleichsweise geringe Bevölkerungszahl von kaum zwei Millionen Einwohnern und damit nur etwa ein Zehntel bis ein Fünftel der Einwohner der anderen Ostseeanrainerstaaten (des Heiligen Römischen Reichs, Polen-Litauens oder Russlands). Die Wirtschaftsbasis des schwedischen Kernlandes war schmal. Die Großmachtstellung Schwedens beruhte ganz entscheidend auf der außerordentlichen Schlagkraft seiner Armee. Zu deren Finanzierung war Schweden entscheidend auf Einnahmequellen wie z. B. die Hafenzölle von großen Ostseehäfen wie Riga (die größte Stadt des schwedischen Ostseereichs), Wismar oder Stettin (in Schwedisch-Pommern) sowie Flusszölle an Elbe und Weser angewiesen.[3]

Im Jahre 1655 begann der Zweite Nordische Krieg, der mit dem Frieden von Oliva 1660 beendet wurde. In diesem Krieg zwang Karl X. Gustav den polnischen König Johann II. Kasimir, der ein Urenkel König Gustavs I. von Schweden und letzter lebender Wasa war, zum Verzicht auf den schwedischen Königsthron und Dänemark auf die uneingeschränkte Herrschaft über den Sund. Wie schon im Dreißigjährigen Krieg wurde Schweden auch in den folgenden Jahren außenpolitisch und durch Subsidienzahlungen von Frankreich unterstützt und konnte so seinen Besitzstand wahren.[4]

Den Nachkriegszustand musste besonders Schweden fürchten, denn die Revisionsneigungen der von Schwedens Expansion betroffenen Nachbarn Dänemark, Brandenburg, Polen und Russland waren schon bei den Friedensverhandlungen kaum verborgen geblieben. Das Erbe der kriegerischen Ära des Großmachtaufstiegs für die friedliche Periode der Großmachtsicherung nach 1660 blieb schwierig: Für diese außenpolitischen Sicherungsaufgaben, d. h. für die Unterhaltung eines großen Militärpotentials im eigenen Lande, stand Schweden in seinen strukturellen Voraussetzungen noch immer sehr ungünstig da. Nach der Niederlage gegen Brandenburg-Preußen in Fehrbellin 1675 wurde die prekäre Lage Schwedens auch für das Ausland offenkundig. Aus diesem Grund berief König Karl XI. im Jahr 1680 den Reichstag ein. Wichtige Reformen in Staatswesen und Militär wurden auf den Weg gebracht: Mit Hilfe der Bauern, der Bürger, der Offiziere und des niederen Adels wurde die Rückführung der ehemaligen Kronländereien vom Adel durchgesetzt, der Reichsrat zum beratenden Königlichen Rat degradiert, die Gesetzgebung und Außenpolitik, die bis dahin beim Reichstag gelegen hatten, vom König übernommen. Der König wurde zum absolutistischen Alleinherrscher. Nach den politischen Reformen führte Karl XI. eine umfangreiche und überfällige Reorganisation des Militärs durch. Seinem Sohn und Nachfolger Karl XII. hinterließ Karl XI. 1697 einen reformierten absolutistischen Großmachtstaat und ein reorganisiertes und effektives Heerwesen.
Bildung einer Tripelallianz

Es war Teil der schwedischen Diplomatie, Dänemark und Polen durch vertragliche Rückversicherungen mit Russland so zu kontrollieren, dass eine Einkreisung vermieden werden konnte. In der Folgezeit aber hat die Diplomatie von Bengt Oxenstierna es nicht verstanden, die Gefahr der Einkreisung zu bannen.[5]

Der Große Nordische Krieg 640px-Ortus-imperii-suecorum
Entwicklung des schwedischen Imperiums im frühmodernen Europa (1560–1815)

Am Ende des 17. Jahrhunderts zeichneten sich in Nordosteuropa folgende Konfliktlinien ab: Dänemark war von seiner Position als dominierender Staat Skandinaviens zu einer Mittelmacht mit begrenztem Einfluss abgestiegen und sah die Kontrolle über die verbliebenen Ostseezugänge gefährdet. Obwohl die Zölle der ausländischen Schiffe die wichtigste Einnahmequelle des Königreichs darstellten, war doch die Gefahr einer Einmischung von außen stets präsent. Ein Streitpunkt zwischen Dänemark und Schweden war die Frage der gottorfschen Anteile an den Herzogtümern Holstein und vor allem Schleswig. Die Herzogtümer waren 1544 in königliche, gottorfsche und gemeinsam regierte Anteile aufgeteilt worden.[6] Holstein verblieb dabei kaiserliches und Schleswig dänisches Lehen. Nach dem Frieden von Roskilde 1658 wurden die Anteile der mit den Schweden alliierten Gottorfer im Herzogtum Schleswig von der dänischen Lehnshoheit entbunden. Die dänische Außenpolitik, die sich durch die Allianz der Gottorfer mit den Schweden von zwei Seiten bedroht sah, versuchte, sich die verlorenen Gebiete wieder einzuverleiben. Die Unabhängigkeit des Teilherzogtums Schleswig-Holstein-Gottorf garantierte lediglich die schwedische Regierung, die davon ausging, dass sie mit dem verbündeten Territorium im Falle eines Krieges gegen Dänemark über eine strategische Basis für Truppenaufmärsche und Angriffe auf das dänische Festland verfügte.[7] Einen weiteren Streitpunkt zwischen Dänemark und Schweden bildeten die Provinzen Schonen (Skåne), Blekinge und Halland, die historisch Kernländer des dänischen Staates gewesen waren, aber seit dem Frieden von Roskilde 1658 zu Schweden gehörten. In diesen neu gewonnenen Provinzen betrieb Schweden eine rigorose Unterdrückung aller pro-dänischen Bestrebungen. Der Streit um die staatliche Zugehörigkeit Schonens hatte bereits 1675 zum letztlich erfolglosen Kriegseintritt Dänemarks in den Nordischen Krieg von 1674 bis 1679 geführt.[7]

In Russland betrieb Zar Peter I. (1672–1725) eine Öffnung seines Landes in Richtung Westeuropa. Voraussetzung war dafür nach seiner Ansicht ein freier Zugang zu den Weltmeeren. Schweden beherrschte im Baltikum die Ostseezugänge und die Mündungen der Flüsse Newa und Narwa. Das Schwarze Meer bot als Binnenmeer nur eingeschränkten Zugang zu den Weltmeeren, da die osmanischen Türken seinen Ausgang am Bosporus kontrollierten. Lediglich über den Eismeerhafen Archangelsk konnte Russland mit dem restlichen Europa in Seehandel treten. Obwohl Russland über Bodenschätze, Pelze und Rohstoffe verfügte, konnte das Land ohne geeigneten Seeweg keinen gewinnbringenden Handel mit dem Westen treiben.[7]

Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670–1733) war 1697 als August II. zum König von Polen (und damit auch zum Herrscher von Litauen, siehe Sachsen-Polen) gewählt worden. Da der Adel einen großen Einfluss auf die Entscheidungen im polnisch-litauischen Herrschaftsgebiet hatte, strebte August II. danach, sich Anerkennung zu verschaffen, die Machtverhältnisse zu seinen Gunsten zu verschieben und das Königtum in eine Erbmonarchie umzuwandeln. Dabei beriet ihn der aus Livland geflohene Johann Reinhold von Patkul (1660–1707). Dieser meinte, dass die Rückeroberung des einst polnischen Livlands August zu einigem Prestige verhelfen würde. Der livländische Adel würde diesen Schritt willkommen heißen und sich gegen die schwedische Herrschaft erheben.[7] Unter König Karl XI. von Schweden (1655–1697) war es zu den sogenannten Reduktionen gekommen, durch die ein Teil des Landbesitzes des Adels an die Krone überging. Diese Praxis stieß vor allem in Livland auf den Widerstand des betroffenen deutschbaltischen Adels, dessen Führer sich daraufhin um ausländische Hilfe bemühten.[7]

Der Große Nordische Krieg Karl_XII_drawing
Fast sein gesamtes Leben verbrachte der junge König Karl XII. auf dem Schlachtfeld. Als kleiner Kronprinz begann er vierjährig eine Intensivausbildung und erhielt sein eigenes Pferd, mit sieben übernahm er sein eigenes Regiment. Am Tag der Krönung im November 1697 setzte nicht ein Pastor ihm die Krone auf, sondern er sich selbst, wobei er an dem Tag Unmengen Alkohol trank und sich auf merkwürdige Weise amüsierte, indem er mit anderen wetteiferte, wer z.B. einem Kalb am elegantesten die Kehle durchschnitt.[8]

Zwischen den drei potentiellen Gegnern Schwedens zeichnete sich bald nach der Thronbesteigung des erst 15-jährigen Karls XII. von Schweden (1682–1718) der Zusammenschluss zu einer Allianz ab. Bereits im ersten Regierungsjahr hatte der junge König seinen Schwager Friedrich IV. (1671–1702), den Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf, zum Oberbefehlshaber aller schwedischen Truppen in Deutschland gemacht und ihn beauftragt, die Landesverteidigung des Gottorfer Teilherzogtums zu verbessern. Diese offensichtlich militärischen Vorbereitungen gaben im Juni 1698 den Anstoß zu ersten Bündnisverhandlungen zwischen Dänemark und Russland.[9] Im August 1698 trafen sich Zar Peter I. und König August II. in Rawa, wo sie erste Absprachen für einen gemeinsamen Angriff auf Schweden trafen.[10] Auf Betreiben Patkuls kam es schließlich am 11. Novemberjul./ 21. November 1699greg. mit dem Vertrag von Preobraschenskoje zum formalen Bündnis zwischen Sachsen-Polen und Russland. Am 23. Novemberjul./ 3. Dezembergreg. wurde eine weitere Allianz zwischen Zar Peter I. und König Friedrich IV. von Dänemark (1671–1730) abgeschlossen. Dänemark war seit März 1698 auch mit Sachsen in einer Defensivallianz verbündet. In beiden Verträgen wurde Schweden allerdings nicht explizit als Ziel dieser Abkommen erwähnt. Sie verpflichteten die Vertragspartner lediglich dazu, sich im Falle eines Angriffs oder wenn der Handel eines der Länder durch andere Staaten beeinträchtigt würde, Beistand zu leisten. Weiterhin ließ Zar Peter Klauseln einfügen, nach denen er erst nach einem Friedensschluss zwischen Russland und dem Osmanischen Reich (→ Russisch-Türkischer Krieg (1686–1700)) an die Bestimmungen der Verträge gebunden war.[11]

So an dieser Stelle brechen wir ab,wer sich weiter für diese durchaus interesante Geschichte interessiert,dem sei der Link empfohlen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Nordischer_Krieg




checker
checker
Moderator
Moderator

Anzahl der Beiträge : 49603
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten