Otto Nagel
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Otto Nagel
Otto Nagel (* 27. September 1894 in Berlin-Wedding; † 12. Juli 1967 in Berlin-Biesdorf) war ein Berliner Maler. Er wurde 1970 posthum Ehrenbürger von Berlin.
Otto Nagel (1950)
Leben
Nagel wurde als Sohn eines Tischlers und Sozialdemokraten geboren. Nach der Volksschule begann er in einer Mosaik- und Glasmalereiwerkstatt eine Lehre zum Glasmaler, die er nicht abschloss, und arbeitete später als Transportarbeiter. Er engagierte sich früh in der Arbeiterjugend und trat 1912 in die SPD ein. Er leistete zunächst Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, kam dann aber wegen Kriegsdienstverweigerung in das Straflager Wahn bei Köln. 1919 malte Nagel seine ersten Ölbilder und Pastelle unter dem Einfluss von August Macke. 1920 wurde er Mitglied der KPD. Im Jahr 1922 initiierte er mit Erwin Piscator die „Künstlerhilfe“ in der IAH. 1924 trat Nagel der Roten Gruppe Berlin bei und begleitete eine Ausstellung junger Künstler 1924-1925 in die Sowjetunion. Er war eng mit Heinrich Zille und Käthe Kollwitz befreundet, deren Nachlass er ordnete. Nagel gab zahlreiche Schriften über ihr Werk heraus. Von 1928 bis 1931 stellte er in der Novembergruppe aus. Von 1928 bis 1932 war er Herausgeber und Redaktionsleiter der Satirezeitschrift Eulenspiegel.
1933 wurde Otto Nagel zum Vorsitzenden des Reichsverbandes der Bildenden Künstler Deutschlands gewählt. Die Wahl wurde einen Tag später von den Nazis annulliert. Hausdurchsuchungen und Inhaftierungen (unter anderem im KZ Sachsenhausen 1936/1937) folgten, Nagel erhielt Malverbot im Atelier. Zahlreiche seiner Bilder wurden als „entartet“ eingestuft und vernichtet.
Nach Kriegsende lebte und arbeitete Otto Nagel zuerst in Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam, wo eine gleichnamige Grundschule existiert, ab 1952 in Biesdorf. Dort gibt es auch eine nach ihm benannte Straße. Nagel verband eine Freundschaft mit Ursula Wendorff-Weidt.
1945 gehörte Otto Nagel zu den Mitbegründern des Kulturbundes. Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD wurde Nagel Mitglied der SED. Für den Kulturbund wurde er als Mitglied der Beratenden Versammlung Brandenburg ernannt. Er war Mitglied des 1. und 2. Volksrats der SBZ, der Provisorischen Volkskammer und anschließend der Volkskammer der DDR bis 1954. Von 1956 bis 1962 wirkte er als Präsident der Akademie der Künste der DDR.
Er war verheiratet mit Walentina Nagel. Otto Nagel wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in der Künstlerabteilung des Friedhofs beigesetzt, sein von Gerhard Thieme geschaffenes Grabmal steht unter Denkmalschutz.[1]
Auszeichnungen
1950: Nationalpreis der DDR II. Klasse für sein Gesamtwerk
1957: Goethepreis der Stadt Berlin
1964: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
1967: Käthe-Kollwitz-Preis
Orte
Otto-Nagel-Haus, Märkisches Ufer 16-18, 10179 Berlin
Otto-Nagel-Gymnasium, Berlin-Biesdorf
Otto-Nagel-Schule, Bergholz-Rehbrücke
Otto-Nagel-Grundschule, Schönewalde
Otto-Nagel-Straße, Berlin-Biesdorf
Otto-Nagel-Straße, Forst (Lausitz)
Otto-Nagel-Straße, Potsdam
Werke (Auswahl) und Ausstellungen
Otto Nagel hat neben Porträts und Studien aus dem Leben der einfachen Leute vor allem das alte Berlin in seinen Zeichnungen und Gemälden festgehalten.[2]
1923: Alter Arbeiter
Selbstbildnis mit Hut
1929: Heinrich Zille
1931: Bewaffnete Arbeiter
1935: Der 70. Geburtstag des Waldarbeiters Scharf
1936: Selbstbildnis vor leerer Staffelei
1935 - 1937: Spreewaldlandschaften
1937: Marktplatz, verschollen, 2012 in Berlin wiederentdeckt
1939 - 1945: Altberliner Bilder – eine Pastellserie
1949: Selbstbildnis im Profil
Mädchenbildnis
Bildnis eines jungen Maurers
Mutter und Kind
Flötist
Im Jahr 2008 gab es eine Otto-Nagel-Ausstellung im Mitte-Museum in Berlin.[3]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Otto Nagel (1950)
Leben
Nagel wurde als Sohn eines Tischlers und Sozialdemokraten geboren. Nach der Volksschule begann er in einer Mosaik- und Glasmalereiwerkstatt eine Lehre zum Glasmaler, die er nicht abschloss, und arbeitete später als Transportarbeiter. Er engagierte sich früh in der Arbeiterjugend und trat 1912 in die SPD ein. Er leistete zunächst Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, kam dann aber wegen Kriegsdienstverweigerung in das Straflager Wahn bei Köln. 1919 malte Nagel seine ersten Ölbilder und Pastelle unter dem Einfluss von August Macke. 1920 wurde er Mitglied der KPD. Im Jahr 1922 initiierte er mit Erwin Piscator die „Künstlerhilfe“ in der IAH. 1924 trat Nagel der Roten Gruppe Berlin bei und begleitete eine Ausstellung junger Künstler 1924-1925 in die Sowjetunion. Er war eng mit Heinrich Zille und Käthe Kollwitz befreundet, deren Nachlass er ordnete. Nagel gab zahlreiche Schriften über ihr Werk heraus. Von 1928 bis 1931 stellte er in der Novembergruppe aus. Von 1928 bis 1932 war er Herausgeber und Redaktionsleiter der Satirezeitschrift Eulenspiegel.
1933 wurde Otto Nagel zum Vorsitzenden des Reichsverbandes der Bildenden Künstler Deutschlands gewählt. Die Wahl wurde einen Tag später von den Nazis annulliert. Hausdurchsuchungen und Inhaftierungen (unter anderem im KZ Sachsenhausen 1936/1937) folgten, Nagel erhielt Malverbot im Atelier. Zahlreiche seiner Bilder wurden als „entartet“ eingestuft und vernichtet.
Nach Kriegsende lebte und arbeitete Otto Nagel zuerst in Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam, wo eine gleichnamige Grundschule existiert, ab 1952 in Biesdorf. Dort gibt es auch eine nach ihm benannte Straße. Nagel verband eine Freundschaft mit Ursula Wendorff-Weidt.
1945 gehörte Otto Nagel zu den Mitbegründern des Kulturbundes. Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD wurde Nagel Mitglied der SED. Für den Kulturbund wurde er als Mitglied der Beratenden Versammlung Brandenburg ernannt. Er war Mitglied des 1. und 2. Volksrats der SBZ, der Provisorischen Volkskammer und anschließend der Volkskammer der DDR bis 1954. Von 1956 bis 1962 wirkte er als Präsident der Akademie der Künste der DDR.
Er war verheiratet mit Walentina Nagel. Otto Nagel wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in der Künstlerabteilung des Friedhofs beigesetzt, sein von Gerhard Thieme geschaffenes Grabmal steht unter Denkmalschutz.[1]
Auszeichnungen
1950: Nationalpreis der DDR II. Klasse für sein Gesamtwerk
1957: Goethepreis der Stadt Berlin
1964: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
1967: Käthe-Kollwitz-Preis
Orte
Otto-Nagel-Haus, Märkisches Ufer 16-18, 10179 Berlin
Otto-Nagel-Gymnasium, Berlin-Biesdorf
Otto-Nagel-Schule, Bergholz-Rehbrücke
Otto-Nagel-Grundschule, Schönewalde
Otto-Nagel-Straße, Berlin-Biesdorf
Otto-Nagel-Straße, Forst (Lausitz)
Otto-Nagel-Straße, Potsdam
Werke (Auswahl) und Ausstellungen
Otto Nagel hat neben Porträts und Studien aus dem Leben der einfachen Leute vor allem das alte Berlin in seinen Zeichnungen und Gemälden festgehalten.[2]
1923: Alter Arbeiter
Selbstbildnis mit Hut
1929: Heinrich Zille
1931: Bewaffnete Arbeiter
1935: Der 70. Geburtstag des Waldarbeiters Scharf
1936: Selbstbildnis vor leerer Staffelei
1935 - 1937: Spreewaldlandschaften
1937: Marktplatz, verschollen, 2012 in Berlin wiederentdeckt
1939 - 1945: Altberliner Bilder – eine Pastellserie
1949: Selbstbildnis im Profil
Mädchenbildnis
Bildnis eines jungen Maurers
Mutter und Kind
Flötist
Im Jahr 2008 gab es eine Otto-Nagel-Ausstellung im Mitte-Museum in Berlin.[3]
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