Die Neptun Werft GmbH & Co. KG
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Die Neptun Werft GmbH & Co. KG
Die Neptun Werft GmbH & Co. KG ist eine deutsche, in Rostock beheimatete Schiffswerft an der Warnow, die seit 1997 zur Meyer-Neptun-Gruppe gehört.
Geschichte
Werbung der AG Neptun von 1913
Gegründet 1850 als „Schiffswerft und Maschinenfabrik von Wilhelm Zeltz und Albrecht Tischbein“, wurde sie 1890 unter Direktor Henry Eugen Johns in die Actien-Gesellschaft „Neptun“ Schiffswerft und Maschinenfabrik in Rostock[2] umgewandelt. Unter Johns Nachfolger, dem jungen Vorstand Gerhard Barg, expandierte sie stark. Mehr als 1500 neue Schiffe wurden gebaut, noch mehr repariert und umgebaut. Der erste eiserne Schraubendampfer Deutschlands, die „Erbgroßherzog Friedrich Franz“, lief 1851 vom Stapel.
Ab 1927 gehörte die Werft zur Deutschen Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft.
Helling der Schiffswerft Neptun, 24. Juni 1985
Blick auf die Montagehalle der Werft, sie misst 180 × 45 Meter
Stapellauf 1969
Während des Zweiten Weltkriegs bildete die Neptun-Werft gemeinsam mit den Ernst Heinkel Flugzeugwerken einen Schwerpunkt der Rüstungsindustrie in Rostock. Ab 1941 wurden zehn U-Boote vom Typ VII C und ab 1944 Minensuchboote der Klasse 1943 gebaut.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Werft in die Sowjetische Aktiengesellschaft SAG Neptun umgewandelt. In den Nachkriegsjahren wurden vorwiegend Reparationsleistungen für die Sowjetunion (UdSSR) wie Neubauten von Hebeschiffen und Loggern durchgeführt. 1953 wurde aus der SAG ein Volkseigener Betrieb und die Werft hieß ab diesem Zeitpunkt VEB Schiffswerft Neptun. Die Werftanlagen wurden bis 1989 ständig erweitert, zuletzt erstreckten sie sich vom Kabutzenhof bis nach Bramow. Zur Wende hatte die Werft über 7000 Beschäftigte. Zur Schiffswerft Neptun gehörten eine Reparaturwerft für militärische Schiffe in Gehlsdorf, ein Betriebsteil im Patriotischen Weg, eine KfZ-Werkstatt in der Budapester Straße sowie der Betriebssportplatz „Rote Erde“ an der Hans-Sachs-Allee. Es wurden Frachtschiffe, Fischlogger, Hebeschiffe, Feuerlöschboote, Fähren, Schlepper, Eisenbahnfährschiffe, Forschungsschiffe, Schwimmkräne, Eimerkettenschwimmbagger, RoRo-Frachter und Mehrzweckcontainer-Frachter gefertigt.[3]
Nach der deutschen Wiedervereinigung gehörte die Werft zum Bremer-Vulkan-Verbund und musste 1991 auf Grund von EU-Beschränkungen den Schiffsneubau einstellen. 1993 erfolgte die Umfirmierung zur Neptun Industrie Rostock GmbH, 1997 wurde das Unternehmen Teil der Meyer-Werft-Unternehmensgruppe.
Seit 2001 werden auf der Neptun-Werft am neuen Standort weiter Warnow-abwärts wieder Schiffe gebaut: dies bezieht sich jedoch im Wesentlichen auf lange Flusskreuzfahrtschiffe wie die A-Rosa Bella oder die Viking Longships[4], da diese nicht den EU-Beschränkungen für den Schiffsneubau unterliegen. Im Jahr 2011 wurde auch die Doppelendfähre Schleswig-Holstein für die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH gebaut, die diese im nordfriesischen Wattenmeer einsetzt.
Seit 2014 ist die Werft eine GmbH & Co. KG.
Weiterhin konzentriert man sich auf Modernisierung und Reparatur jedweder Art schwimmender Fahrzeuge sowie die Herstellung von schiffbaulichen Ausrüstungskomponenten. Dazu gehören zum Beispiel Bauteile für RoRo-Schiffe oder Luxusyachten sowie Fähranleger und Krane. Im März 2006 wurde der Firmenname von Neptun Stahlbau GmbH in Neptun Werft GmbH geändert.
Die Neptun Werft GmbH beschäftigt 480 Mitarbeiter; ungefähr die gleiche Anzahl Mitarbeiter ist bei Zulieferunternehmen beschäftigt (Stand Februar 2014).
Ehemaliges Werftgelände
Das ehemalige Werftgelände am Rande der Rostocker Innenstadt wird städtebaulich neu geplant und bebaut. Insbesondere Bürobauten und Wohnhäuser wurden neu errichtet, nachdem viele Gebäude und Anlagen (wie die Helling sowie die Hochtrasse mit verschiedenen Versorgungsleitungen) abgerissen worden waren. Die Hafenpromenade wird entlang der Warnow über das Grundstück hinweg Richtung Warnemünde fortgesetzt. Der letzte verbliebene Hafenkran steht unter Denkmalschutz, er wurde im Jahr 2014 für 300.000 Euro saniert und neu lackiert. Die frühere Führerkanzel wird als Trauzimmer des Standesamtes genutzt, das Dach des entkernten Maschinenhauses dient als Aussichtsplattform.[5]
Ebenfalls auf dem historischen Werftgelände entsteht das „Internationale Haus des Tourismus“, welches ab Anfang 2016 als Schaltzentrale für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern dienen wird.[6]
Der Hochbunker ist ein kultureller Treffpunkt. Das nach einem Brand stark beschädigte ehemalige Klubhaus wurde 2011 abgerissen, da es nicht mehr genutzt werden konnte. Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende große Schiffbauhalle wurde zu einem Einkaufsmarkt umgebaut. Die Läden wurden als neues Gebäude in die (äußere) Hülle der Halle gesetzt, das südwestliche Hallenschiff wird als Parkplatz genutzt, so dass ein wettergeschützer Zugang entstand.
Bekannte Schiffe und Baureihen der Werft (Auswahl)
SMS Schiff H
Ettsi IV
Kolomna (Schiffstyp)
Andizhan (Schiffstyp)
Povenez (Schiffstyp)
Pioner (Schiffstyp)
Trailerschiff 4850 t DW
Ilri
Ilri (Typ IV)
Albatros (Schiffstyp)
Neptun 381 (Serie Hamburger Wall)
Neptun 371 (Serie Sol Michel)
Neptun 388 (Serie Neuenburg)
Neptun 401 (Serie Hans Krüger)
Poseidon (Schiffstyp)
Neptun 403 (Serie Ivory Tellus)
Neptun 421 (Serie Cam Doussié)
MPC Neptun 900
CFV Neptun 600
A-Rosa Flusskreuzer
Viking Longships
Museumsschiffe
Kieler Sprotte, ex Ueckermünde, ex Walter, ex Großherzogin Alexandra (Baujahr 1905), Seebäderschiff, Kiel
Kronprinz, ex Undine, ex Kronprinz Wilhelm (Baujahr 1910), Seebäderschiff, Rostock.
Liekedeeler, ex Condor (Baujahr 1962), Frachtmotorschiff, Rostock
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Geschichte
Werbung der AG Neptun von 1913
Gegründet 1850 als „Schiffswerft und Maschinenfabrik von Wilhelm Zeltz und Albrecht Tischbein“, wurde sie 1890 unter Direktor Henry Eugen Johns in die Actien-Gesellschaft „Neptun“ Schiffswerft und Maschinenfabrik in Rostock[2] umgewandelt. Unter Johns Nachfolger, dem jungen Vorstand Gerhard Barg, expandierte sie stark. Mehr als 1500 neue Schiffe wurden gebaut, noch mehr repariert und umgebaut. Der erste eiserne Schraubendampfer Deutschlands, die „Erbgroßherzog Friedrich Franz“, lief 1851 vom Stapel.
Ab 1927 gehörte die Werft zur Deutschen Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft.
Helling der Schiffswerft Neptun, 24. Juni 1985
Blick auf die Montagehalle der Werft, sie misst 180 × 45 Meter
Stapellauf 1969
Während des Zweiten Weltkriegs bildete die Neptun-Werft gemeinsam mit den Ernst Heinkel Flugzeugwerken einen Schwerpunkt der Rüstungsindustrie in Rostock. Ab 1941 wurden zehn U-Boote vom Typ VII C und ab 1944 Minensuchboote der Klasse 1943 gebaut.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Werft in die Sowjetische Aktiengesellschaft SAG Neptun umgewandelt. In den Nachkriegsjahren wurden vorwiegend Reparationsleistungen für die Sowjetunion (UdSSR) wie Neubauten von Hebeschiffen und Loggern durchgeführt. 1953 wurde aus der SAG ein Volkseigener Betrieb und die Werft hieß ab diesem Zeitpunkt VEB Schiffswerft Neptun. Die Werftanlagen wurden bis 1989 ständig erweitert, zuletzt erstreckten sie sich vom Kabutzenhof bis nach Bramow. Zur Wende hatte die Werft über 7000 Beschäftigte. Zur Schiffswerft Neptun gehörten eine Reparaturwerft für militärische Schiffe in Gehlsdorf, ein Betriebsteil im Patriotischen Weg, eine KfZ-Werkstatt in der Budapester Straße sowie der Betriebssportplatz „Rote Erde“ an der Hans-Sachs-Allee. Es wurden Frachtschiffe, Fischlogger, Hebeschiffe, Feuerlöschboote, Fähren, Schlepper, Eisenbahnfährschiffe, Forschungsschiffe, Schwimmkräne, Eimerkettenschwimmbagger, RoRo-Frachter und Mehrzweckcontainer-Frachter gefertigt.[3]
Nach der deutschen Wiedervereinigung gehörte die Werft zum Bremer-Vulkan-Verbund und musste 1991 auf Grund von EU-Beschränkungen den Schiffsneubau einstellen. 1993 erfolgte die Umfirmierung zur Neptun Industrie Rostock GmbH, 1997 wurde das Unternehmen Teil der Meyer-Werft-Unternehmensgruppe.
Seit 2001 werden auf der Neptun-Werft am neuen Standort weiter Warnow-abwärts wieder Schiffe gebaut: dies bezieht sich jedoch im Wesentlichen auf lange Flusskreuzfahrtschiffe wie die A-Rosa Bella oder die Viking Longships[4], da diese nicht den EU-Beschränkungen für den Schiffsneubau unterliegen. Im Jahr 2011 wurde auch die Doppelendfähre Schleswig-Holstein für die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH gebaut, die diese im nordfriesischen Wattenmeer einsetzt.
Seit 2014 ist die Werft eine GmbH & Co. KG.
Weiterhin konzentriert man sich auf Modernisierung und Reparatur jedweder Art schwimmender Fahrzeuge sowie die Herstellung von schiffbaulichen Ausrüstungskomponenten. Dazu gehören zum Beispiel Bauteile für RoRo-Schiffe oder Luxusyachten sowie Fähranleger und Krane. Im März 2006 wurde der Firmenname von Neptun Stahlbau GmbH in Neptun Werft GmbH geändert.
Die Neptun Werft GmbH beschäftigt 480 Mitarbeiter; ungefähr die gleiche Anzahl Mitarbeiter ist bei Zulieferunternehmen beschäftigt (Stand Februar 2014).
Ehemaliges Werftgelände
Das ehemalige Werftgelände am Rande der Rostocker Innenstadt wird städtebaulich neu geplant und bebaut. Insbesondere Bürobauten und Wohnhäuser wurden neu errichtet, nachdem viele Gebäude und Anlagen (wie die Helling sowie die Hochtrasse mit verschiedenen Versorgungsleitungen) abgerissen worden waren. Die Hafenpromenade wird entlang der Warnow über das Grundstück hinweg Richtung Warnemünde fortgesetzt. Der letzte verbliebene Hafenkran steht unter Denkmalschutz, er wurde im Jahr 2014 für 300.000 Euro saniert und neu lackiert. Die frühere Führerkanzel wird als Trauzimmer des Standesamtes genutzt, das Dach des entkernten Maschinenhauses dient als Aussichtsplattform.[5]
Ebenfalls auf dem historischen Werftgelände entsteht das „Internationale Haus des Tourismus“, welches ab Anfang 2016 als Schaltzentrale für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern dienen wird.[6]
Der Hochbunker ist ein kultureller Treffpunkt. Das nach einem Brand stark beschädigte ehemalige Klubhaus wurde 2011 abgerissen, da es nicht mehr genutzt werden konnte. Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende große Schiffbauhalle wurde zu einem Einkaufsmarkt umgebaut. Die Läden wurden als neues Gebäude in die (äußere) Hülle der Halle gesetzt, das südwestliche Hallenschiff wird als Parkplatz genutzt, so dass ein wettergeschützer Zugang entstand.
Bekannte Schiffe und Baureihen der Werft (Auswahl)
SMS Schiff H
Ettsi IV
Kolomna (Schiffstyp)
Andizhan (Schiffstyp)
Povenez (Schiffstyp)
Pioner (Schiffstyp)
Trailerschiff 4850 t DW
Ilri
Ilri (Typ IV)
Albatros (Schiffstyp)
Neptun 381 (Serie Hamburger Wall)
Neptun 371 (Serie Sol Michel)
Neptun 388 (Serie Neuenburg)
Neptun 401 (Serie Hans Krüger)
Poseidon (Schiffstyp)
Neptun 403 (Serie Ivory Tellus)
Neptun 421 (Serie Cam Doussié)
MPC Neptun 900
CFV Neptun 600
A-Rosa Flusskreuzer
Viking Longships
Museumsschiffe
Kieler Sprotte, ex Ueckermünde, ex Walter, ex Großherzogin Alexandra (Baujahr 1905), Seebäderschiff, Kiel
Kronprinz, ex Undine, ex Kronprinz Wilhelm (Baujahr 1910), Seebäderschiff, Rostock.
Liekedeeler, ex Condor (Baujahr 1962), Frachtmotorschiff, Rostock
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