Volvo Amazon
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Volvo Amazon
Der Volvo Amazon war ein Mittelklassewagen des schwedischen Automobilherstellers Volvo. Außerhalb Skandinaviens wurde das Modell zumeist als Serie 120/130 vermarktet. Von Volvo Canada wurde das Modell in Dartmouth (Nova Scotia), einem Vorort von Halifax, unter dem Namen Canadian GT montiert.
Volvo 121 (1964)
Amazon
(Serie 120/130/220)
Produktionszeitraum: 1956–1970
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(44−87 kW)
Länge: 4440–4460 mm
Breite: 1620 mm
Höhe: 1505–1530 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1070–1200 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Volvo 140
Zwischen Oktober 1956 und Juli 1970 wurden 667.323 Wagen produziert. Das Modell wurde außerhalb Schwedens als 120er-Reihe bezeichnet, da der Name Amazon für einen deutschen Zweiradhersteller geschützt war.
Mit dem Modell legte Volvo den Grundstein für seinen späteren Erfolg als Automobilhersteller und begründete seinen Ruf als Hersteller besonders sicherer Automobile. Ab Ende der 1950er Jahre wurden Crashtests durchgeführt und als Ergebnis daraus erhielten die beiden Modelle PV 544 und P 121 Amazon ab 1959 als erste Automobile weltweit serienmäßig Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf den Vordersitzen.[1]
Bedeutung
Der Amazon war der erste viertürige Volvo mit selbsttragender Karosserie und nach dem 1944 vorgestellten PV 444 das zweite Großserienauto aus Göteborg. Mit einem Exportanteil von mehr als 60 % erschloss der Wagen für Volvo nicht nur die wichtigsten europäischen Märkte, sondern war auch in den USA erfolgreich. Speziell für den US-Markt und für Deutschland, Österreich und die Schweiz wurde 1966 das Modell 123 GT vorgestellt, das mit 103 PS (DIN) die Topmotorisierung darstellte. Davor gab es mit dem 122 SR in kleiner Stückzahl sogar eine Version mit 128 PS.
Entwicklung
Der Amazon wurde im Herbst 1956 präsentiert. Er hatte den wassergekühlten Frontmotor und das Fahrwerk des PV 544 mit dem gleichen Radstand und einzeln an doppelten, ungleich langen Querlenkern aufgehängten Vorderrädern, Gemmer-Lenkung, einer angetriebenen starren Hinterachse an vier Längslenkern und Panhardstab sowie Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern an allen Rädern. Die damals moderne Pontonform der Karosserie wurde in der neuen Designabteilung von Volvo von dem Schweden Jan Wilsgaard gestaltet, der sich am italienischen Alfa Romeo 1900 orientierte. Die stark gewölbte Rückscheibe ermöglichte zusammen mit den zierlichen Dachpfosten eine gute Rundumsicht. Der ab 1962 gebaute Kombi hatte eine geteilte Heckklappe, deren untere Hälfte nach hinten geklappt wurde, was die Beladung erleichterte.
Im März 1958 wurde zusätzlich der Amazon S (P 122 S) mit einem Zweivergasermotor und 83 PS (61 kW) Leistung präsentiert. Im August 1961 wurde der Hubraum von 1,6 Litern (Motor B 16) auf 1,8 Liter vergrößert und die bisher dreifach gelagerte Kurbelwelle bekam fünf Lager. Gleichzeitig gab es eine 12-Volt-Anlage und vordere Scheibenbremsen für den Amazon S, die beim schwächeren Typ erst später eingesetzt wurden. Ab August 1963 war der Wagen mit einem Automatikgetriebe von Borg-Warner lieferbar, mit Zweikreisbremse und geteilter Lenksäule ab August 1967.
Die Limousine wurde als Viertürer bis Juli 1967 hergestellt. Die Produktion der im Oktober 1961 eingeführten zweitürigen Version wurde als letztes Modell im Juli 1970 im schwedischen Torslanda eingestellt. Der fünftürige Kombi (P 221) war von Februar 1962 bis Mai 1969 in Produktion.
Um den Importzoll der EWG zu vermeiden, wurde der Wagen ab 1965 im Volvo-Werk in Gent (Belgien) aus Teilesätzen montiert, die aus Schweden geliefert wurden.
Ab 1968 hatte der Motor 2 Liter Hubraum (Motor B 20).
Modellpflege
Trotz der langen Bauzeit unterscheiden sich die Baujahre des Volvo Amazon äußerlich nur geringfügig. Die markantesten Unterschiede weisen die Fahrzeuge am zweigeteilten Kühlergrill und am Griff des Kofferdeckels auf.
Die ersten Fahrzeuge hatten um die beiden Öffnungen des Kühlergrills einen breiten Chromrand mit einem ebenfalls verchromten breiten Mittelsteg. Dahinter befand sich ein Grill aus gleichmäßig geformten kleinen Rechtecken. Der Kofferdeckel wies einen zweigeteilten Griff auf. Ab 1958 hatte der Volvo Amazon als erstes Großserienfahrzeug serienmäßig Sicherheitsgurte. Gleichzeitig wurde der Kofferraumdeckelgriff geändert. Er war nun einteilig mit einem integrierten Volvo-Emblem.
Ab 1962 wurde der breite Chromrand an den Öffnungen des Kühlergrills deutlich schmaler, lediglich ein breiterer Mittelsteg blieb. Der Grill selbst hatte jetzt 9 senkrechte und 12 waagerechte Verstrebungen.
1964 (Modelljahr 1965) wurde der Kofferdeckelgriff abermals modifiziert. Er war nun wesentlich schmaler und wies lediglich einen Volvo-Schriftzug in der Mitte auf. Der Kühlergrill wies nur noch drei senkrechte und zehn waagerechte Streben pro Öffnung auf. Die Felgen waren nun nicht mehr in Wagenfarbe lackiert sondern einheitlich matt silbern mit Kühllöchern für die jetzt serienmäßigen Scheibenbremsen vorn, auf den Radkappen wurde das große rot hinterlegte „V“ durch ein kleines, schwarz hinterlegtes ersetzt.
1967 kam im Kühlergrill dann noch neben jede der drei senkrechten Streben pro Öffnung eine weitere in kurzem Abstand parallel hinzu.
Ab 1969 wurde die Ausstattung des Amazon zugunsten der neuen Modelle Volvo 140 und Volvo 164 schlichter und weniger attraktiv. So entfielen die Zierleisten an der Regenrinne wie auch auf der Motorhaube. Die hinteren Ausstellfenster hatten einfachere Griffe und die vorderen Stoßstangenhörner wurden eingespart. Auch der Innenraum gestaltete sich kärglicher: Hier fehlten die Türtaschen, die Handbremse verlor ihre Sicherheitsöse und es wurden keine Liegesitzbeschläge mehr angeboten.
Typen
Modellbezeichnungen:
121: viertürige Stufenhecklimousine mit Einvergasermotor, ab Oktober 1956
122 S: viertürige Stufenhecklimousine mit Zweivergasermotor, ab 1958
123 GT: zweitürige Stufenhecklimousine mit B18B-/B20-(Zweivergaser)-Motor, ab 1967
131: zweitürige Stufenhecklimousine mit Einvergasermotor, ab Oktober 1961
221: fünftüriger Kombi mit Einvergasermotor, ab Februar 1962
Karosserien:
P120: viertürige Stufenhecklimousine, gebaut von Oktober 1956 bis Juli 1967; Stückzahl: 234.200
P130: zweitürige Stufenhecklimousine, gebaut von Oktober 1961 bis Juli 1970; Stückzahl: 359.900
P220: fünftüriger Kombi, gebaut Februar 1962 bis Mai 1969; Stückzahl: 73.200
Motoren:
B16A mit 1580 cm³ und 44 kW (60 PS); Oktober 1956 bis Juli 1961; Modell 121
B16B mit 1580 cm³ und 56 kW (76 PS); Oktober 1956 bis Juli 1961; Modell 122 S
B18A mit 1780 cm³ und 50 kW (68 PS); ab 8/66 75 PS; August 1961 bis Juli 1968: Modelle 121, 131, 221
B18D mit 1780 cm³ und 59 kW (80 PS); ab 8/65 86 PS; ab 8/66 90 PS; August 1961 bis Juli 1968: Modell 122 S
B18B mit 1780 cm³ und 71 kW (96 PS); August 1967 bis Juli 1968: Modell 123 GT
B20A mit 1990 cm³ und 60 kW (82 PS); August 1968 bis Juli 1970: Modelle 121, 131, 221
B20B mit 1990 cm³ und 76 kW (103 PS); August 1968 bis Juli 1970: Modelle 122 S, 123 GT
Getriebe:
H6: Dreigang manuell (bis Januar 1958)
M4: Viergang manuell (bis Juli 1961)
M30: Dreigang manuell
M31: Dreigang manuell mit Overdrive
M40: Viergang manuell
M41: Viergang manuell mit Overdrive
BW35: Dreigang-Automatik (ab August 1963 als Sonderausstattung)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Volvo 121 (1964)
Amazon
(Serie 120/130/220)
Produktionszeitraum: 1956–1970
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(44−87 kW)
Länge: 4440–4460 mm
Breite: 1620 mm
Höhe: 1505–1530 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1070–1200 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Volvo 140
Zwischen Oktober 1956 und Juli 1970 wurden 667.323 Wagen produziert. Das Modell wurde außerhalb Schwedens als 120er-Reihe bezeichnet, da der Name Amazon für einen deutschen Zweiradhersteller geschützt war.
Mit dem Modell legte Volvo den Grundstein für seinen späteren Erfolg als Automobilhersteller und begründete seinen Ruf als Hersteller besonders sicherer Automobile. Ab Ende der 1950er Jahre wurden Crashtests durchgeführt und als Ergebnis daraus erhielten die beiden Modelle PV 544 und P 121 Amazon ab 1959 als erste Automobile weltweit serienmäßig Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf den Vordersitzen.[1]
Bedeutung
Der Amazon war der erste viertürige Volvo mit selbsttragender Karosserie und nach dem 1944 vorgestellten PV 444 das zweite Großserienauto aus Göteborg. Mit einem Exportanteil von mehr als 60 % erschloss der Wagen für Volvo nicht nur die wichtigsten europäischen Märkte, sondern war auch in den USA erfolgreich. Speziell für den US-Markt und für Deutschland, Österreich und die Schweiz wurde 1966 das Modell 123 GT vorgestellt, das mit 103 PS (DIN) die Topmotorisierung darstellte. Davor gab es mit dem 122 SR in kleiner Stückzahl sogar eine Version mit 128 PS.
Entwicklung
Der Amazon wurde im Herbst 1956 präsentiert. Er hatte den wassergekühlten Frontmotor und das Fahrwerk des PV 544 mit dem gleichen Radstand und einzeln an doppelten, ungleich langen Querlenkern aufgehängten Vorderrädern, Gemmer-Lenkung, einer angetriebenen starren Hinterachse an vier Längslenkern und Panhardstab sowie Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern an allen Rädern. Die damals moderne Pontonform der Karosserie wurde in der neuen Designabteilung von Volvo von dem Schweden Jan Wilsgaard gestaltet, der sich am italienischen Alfa Romeo 1900 orientierte. Die stark gewölbte Rückscheibe ermöglichte zusammen mit den zierlichen Dachpfosten eine gute Rundumsicht. Der ab 1962 gebaute Kombi hatte eine geteilte Heckklappe, deren untere Hälfte nach hinten geklappt wurde, was die Beladung erleichterte.
Im März 1958 wurde zusätzlich der Amazon S (P 122 S) mit einem Zweivergasermotor und 83 PS (61 kW) Leistung präsentiert. Im August 1961 wurde der Hubraum von 1,6 Litern (Motor B 16) auf 1,8 Liter vergrößert und die bisher dreifach gelagerte Kurbelwelle bekam fünf Lager. Gleichzeitig gab es eine 12-Volt-Anlage und vordere Scheibenbremsen für den Amazon S, die beim schwächeren Typ erst später eingesetzt wurden. Ab August 1963 war der Wagen mit einem Automatikgetriebe von Borg-Warner lieferbar, mit Zweikreisbremse und geteilter Lenksäule ab August 1967.
Die Limousine wurde als Viertürer bis Juli 1967 hergestellt. Die Produktion der im Oktober 1961 eingeführten zweitürigen Version wurde als letztes Modell im Juli 1970 im schwedischen Torslanda eingestellt. Der fünftürige Kombi (P 221) war von Februar 1962 bis Mai 1969 in Produktion.
Um den Importzoll der EWG zu vermeiden, wurde der Wagen ab 1965 im Volvo-Werk in Gent (Belgien) aus Teilesätzen montiert, die aus Schweden geliefert wurden.
Ab 1968 hatte der Motor 2 Liter Hubraum (Motor B 20).
Modellpflege
Trotz der langen Bauzeit unterscheiden sich die Baujahre des Volvo Amazon äußerlich nur geringfügig. Die markantesten Unterschiede weisen die Fahrzeuge am zweigeteilten Kühlergrill und am Griff des Kofferdeckels auf.
Die ersten Fahrzeuge hatten um die beiden Öffnungen des Kühlergrills einen breiten Chromrand mit einem ebenfalls verchromten breiten Mittelsteg. Dahinter befand sich ein Grill aus gleichmäßig geformten kleinen Rechtecken. Der Kofferdeckel wies einen zweigeteilten Griff auf. Ab 1958 hatte der Volvo Amazon als erstes Großserienfahrzeug serienmäßig Sicherheitsgurte. Gleichzeitig wurde der Kofferraumdeckelgriff geändert. Er war nun einteilig mit einem integrierten Volvo-Emblem.
Ab 1962 wurde der breite Chromrand an den Öffnungen des Kühlergrills deutlich schmaler, lediglich ein breiterer Mittelsteg blieb. Der Grill selbst hatte jetzt 9 senkrechte und 12 waagerechte Verstrebungen.
1964 (Modelljahr 1965) wurde der Kofferdeckelgriff abermals modifiziert. Er war nun wesentlich schmaler und wies lediglich einen Volvo-Schriftzug in der Mitte auf. Der Kühlergrill wies nur noch drei senkrechte und zehn waagerechte Streben pro Öffnung auf. Die Felgen waren nun nicht mehr in Wagenfarbe lackiert sondern einheitlich matt silbern mit Kühllöchern für die jetzt serienmäßigen Scheibenbremsen vorn, auf den Radkappen wurde das große rot hinterlegte „V“ durch ein kleines, schwarz hinterlegtes ersetzt.
1967 kam im Kühlergrill dann noch neben jede der drei senkrechten Streben pro Öffnung eine weitere in kurzem Abstand parallel hinzu.
Ab 1969 wurde die Ausstattung des Amazon zugunsten der neuen Modelle Volvo 140 und Volvo 164 schlichter und weniger attraktiv. So entfielen die Zierleisten an der Regenrinne wie auch auf der Motorhaube. Die hinteren Ausstellfenster hatten einfachere Griffe und die vorderen Stoßstangenhörner wurden eingespart. Auch der Innenraum gestaltete sich kärglicher: Hier fehlten die Türtaschen, die Handbremse verlor ihre Sicherheitsöse und es wurden keine Liegesitzbeschläge mehr angeboten.
Typen
Modellbezeichnungen:
121: viertürige Stufenhecklimousine mit Einvergasermotor, ab Oktober 1956
122 S: viertürige Stufenhecklimousine mit Zweivergasermotor, ab 1958
123 GT: zweitürige Stufenhecklimousine mit B18B-/B20-(Zweivergaser)-Motor, ab 1967
131: zweitürige Stufenhecklimousine mit Einvergasermotor, ab Oktober 1961
221: fünftüriger Kombi mit Einvergasermotor, ab Februar 1962
Karosserien:
P120: viertürige Stufenhecklimousine, gebaut von Oktober 1956 bis Juli 1967; Stückzahl: 234.200
P130: zweitürige Stufenhecklimousine, gebaut von Oktober 1961 bis Juli 1970; Stückzahl: 359.900
P220: fünftüriger Kombi, gebaut Februar 1962 bis Mai 1969; Stückzahl: 73.200
Motoren:
B16A mit 1580 cm³ und 44 kW (60 PS); Oktober 1956 bis Juli 1961; Modell 121
B16B mit 1580 cm³ und 56 kW (76 PS); Oktober 1956 bis Juli 1961; Modell 122 S
B18A mit 1780 cm³ und 50 kW (68 PS); ab 8/66 75 PS; August 1961 bis Juli 1968: Modelle 121, 131, 221
B18D mit 1780 cm³ und 59 kW (80 PS); ab 8/65 86 PS; ab 8/66 90 PS; August 1961 bis Juli 1968: Modell 122 S
B18B mit 1780 cm³ und 71 kW (96 PS); August 1967 bis Juli 1968: Modell 123 GT
B20A mit 1990 cm³ und 60 kW (82 PS); August 1968 bis Juli 1970: Modelle 121, 131, 221
B20B mit 1990 cm³ und 76 kW (103 PS); August 1968 bis Juli 1970: Modelle 122 S, 123 GT
Getriebe:
H6: Dreigang manuell (bis Januar 1958)
M4: Viergang manuell (bis Juli 1961)
M30: Dreigang manuell
M31: Dreigang manuell mit Overdrive
M40: Viergang manuell
M41: Viergang manuell mit Overdrive
BW35: Dreigang-Automatik (ab August 1963 als Sonderausstattung)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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