Pädagoge wegen Ermordung von Kindern angeklagt
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Pädagoge wegen Ermordung von Kindern angeklagt
Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Der Pädagoge Martin N. ist der seit vielen Jahren gesuchte Maskenmann. In Tarnkleidung soll er Kinder aus ihren Betten geraubt, missbraucht und ermordet haben. Jetzt wurde Anklage erhoben.
Zehn Jahre nach dem Mord an Dennis hat die Staatsanwaltschaft Stade Anklage gegen einen 40 Jahre alten Mann aus Hamburg erhoben. Dem Pädagogen Martin N. werden dreifacher Mord an kleinen Jungen und 20 Fälle sexuellen Missbrauchs vorgeworfen, teilte die Anklagebehörde am Mittwoch mit.
Der 40-Jährige soll als sogenannter Maskenmann den neunjährigen Dennis K. aus Osterholz-Scharmbeck, den achtjährigen Dennis R. und den 13 Jahre alten Stefan umgebracht haben. Die Morde wurden in den Jahren 1992 bis 2001 verübt. Die Polizei hatte den 40-Jährigen in diesem Frühjahr in dessen Hamburger Wohnung festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft klagt N. wegen Mordes an, weil er die Kinder ihrer Überzeugung nach heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet hat. Die Taten hätten dazu gedient, die zuvor an den Kindern begangenen Sexualstraftaten zu verdecken.
Erster Mord vor fast 20 Jahren
Die Mordserie begann am 31. März 1992. In der Nacht verschwand der 13-jährige Stefan J. aus einem Internat in Scheeßel im Kreis Rotenburg. Anfang Mai wurde seine Leiche in Verden gefunden. Gut drei Jahre später, am 24. Juli 1995, verschwand der achtjährige Dennis R. aus einem Zeltlager bei Schleswig. Zwei Wochen später wurde der Junge tot in Dänemark gefunden.
Dennis K. wurde Anfang September 2001 in der Nacht aus dem Schullandheim Wulsbüttel entführt. Am 19. September stieß ein Pilzsammler auf die Leiche des Kindes. Bei ihren Nachforschungen stieß die Soko in den folgenden Jahren auf viele ungeklärte Missbrauchsfälle in Zeltlagern in Norddeutschland, in Schullandheimen sowie in Einfamilienhäusern, doch der Täter blieb auf freiem Fuß. Martin N. hatte es verstanden, ein Doppelleben zu führen. Er war darauf erpicht, sich in seinem erzieherischen Beruf nicht auffällig zu verhalten und galt als unscheinbar und korrekt.
Der späte Durchbruch in dem Fall bahnte sich am 10. Februar 2011 an, als sich ein neuer Zeuge meldete: ein Soldat, der sich lange im Ausland aufgehalten hatte. Als er von dem Wulfsbüttler Mord hörte, erinnerte er sich an einen Opel Omega Caravan, den er damals nahe eines Walds gesehen hatte. Vorne saß ein Mann, hinten ein verängstigter Junge. Die Polizei fasste neuen Mut, ging mit einer frischen Täterbeschreibung an die Öffentlichkeit. Es ergaben sich neue Hinweise und der Kontakt zu einem Opfer N.´s, das noch lebt. Der Mann war als Kind im Jahr 1995 in einem Bremer Haus missbraucht worden. Erst durch die erneute Berichterstattung wegen der Suche nach dem Opel hatte er die Zusammenhänge der Serie erkannt und sich an den Betreuer einer Ferienfreizeit erinnert.
Ist die Mordserie noch länger?
Am Morgen des 13. April schließlich fing die Polizei Martin N. auf dem Weg zur Arbeit ab und nahm ihn fest. Schon am Folgetag gestand N. die Morde an Dennis, Stefan und Dennis sowie rund 40 Missbrauchsdelikte. Seitdem machte er keine weiteren Aussagen.
Mit weiteren unaufgeklärten Morden im Ausland will N. nichts zu tun gehabt haben. So sehen die Ermittler mögliche Verbindungen zum Mord an Nikki V. im Jahr 1998. Der Junge war aus einem Zeltlager im niederländischen Brunssum verschwunden. Auch die Ermordung von Jonathan C. 2004, der zuvor in St. Brevin les Pins in Frankreich vermisst worden war, könnte nach Ansicht der Polizei mit der Mordserie zu tun haben.
Der Angeklagte hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft neben den drei Morden insgesamt rund 40 Fälle von sexuellem Missbrauch zugegeben. Davon könnten aber nur 20 angeklagt werden, weil die übrigen Fälle verjährt seien. Ein Gutachter soll die Frage der Schuldfähigkeit des in Untersuchungshaft sitzenden 40-Jährigen klären. Zunächst steht aber die Entscheidung des Landgerichts Stade über die Eröffnung des Hauptverfahrens an.
Quelle
Zehn Jahre nach dem Mord an Dennis hat die Staatsanwaltschaft Stade Anklage gegen einen 40 Jahre alten Mann aus Hamburg erhoben. Dem Pädagogen Martin N. werden dreifacher Mord an kleinen Jungen und 20 Fälle sexuellen Missbrauchs vorgeworfen, teilte die Anklagebehörde am Mittwoch mit.
Der 40-Jährige soll als sogenannter Maskenmann den neunjährigen Dennis K. aus Osterholz-Scharmbeck, den achtjährigen Dennis R. und den 13 Jahre alten Stefan umgebracht haben. Die Morde wurden in den Jahren 1992 bis 2001 verübt. Die Polizei hatte den 40-Jährigen in diesem Frühjahr in dessen Hamburger Wohnung festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft klagt N. wegen Mordes an, weil er die Kinder ihrer Überzeugung nach heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet hat. Die Taten hätten dazu gedient, die zuvor an den Kindern begangenen Sexualstraftaten zu verdecken.
Erster Mord vor fast 20 Jahren
Die Mordserie begann am 31. März 1992. In der Nacht verschwand der 13-jährige Stefan J. aus einem Internat in Scheeßel im Kreis Rotenburg. Anfang Mai wurde seine Leiche in Verden gefunden. Gut drei Jahre später, am 24. Juli 1995, verschwand der achtjährige Dennis R. aus einem Zeltlager bei Schleswig. Zwei Wochen später wurde der Junge tot in Dänemark gefunden.
Dennis K. wurde Anfang September 2001 in der Nacht aus dem Schullandheim Wulsbüttel entführt. Am 19. September stieß ein Pilzsammler auf die Leiche des Kindes. Bei ihren Nachforschungen stieß die Soko in den folgenden Jahren auf viele ungeklärte Missbrauchsfälle in Zeltlagern in Norddeutschland, in Schullandheimen sowie in Einfamilienhäusern, doch der Täter blieb auf freiem Fuß. Martin N. hatte es verstanden, ein Doppelleben zu führen. Er war darauf erpicht, sich in seinem erzieherischen Beruf nicht auffällig zu verhalten und galt als unscheinbar und korrekt.
Der späte Durchbruch in dem Fall bahnte sich am 10. Februar 2011 an, als sich ein neuer Zeuge meldete: ein Soldat, der sich lange im Ausland aufgehalten hatte. Als er von dem Wulfsbüttler Mord hörte, erinnerte er sich an einen Opel Omega Caravan, den er damals nahe eines Walds gesehen hatte. Vorne saß ein Mann, hinten ein verängstigter Junge. Die Polizei fasste neuen Mut, ging mit einer frischen Täterbeschreibung an die Öffentlichkeit. Es ergaben sich neue Hinweise und der Kontakt zu einem Opfer N.´s, das noch lebt. Der Mann war als Kind im Jahr 1995 in einem Bremer Haus missbraucht worden. Erst durch die erneute Berichterstattung wegen der Suche nach dem Opel hatte er die Zusammenhänge der Serie erkannt und sich an den Betreuer einer Ferienfreizeit erinnert.
Ist die Mordserie noch länger?
Am Morgen des 13. April schließlich fing die Polizei Martin N. auf dem Weg zur Arbeit ab und nahm ihn fest. Schon am Folgetag gestand N. die Morde an Dennis, Stefan und Dennis sowie rund 40 Missbrauchsdelikte. Seitdem machte er keine weiteren Aussagen.
Mit weiteren unaufgeklärten Morden im Ausland will N. nichts zu tun gehabt haben. So sehen die Ermittler mögliche Verbindungen zum Mord an Nikki V. im Jahr 1998. Der Junge war aus einem Zeltlager im niederländischen Brunssum verschwunden. Auch die Ermordung von Jonathan C. 2004, der zuvor in St. Brevin les Pins in Frankreich vermisst worden war, könnte nach Ansicht der Polizei mit der Mordserie zu tun haben.
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