Historische Geschichte: Die gelbe Flotte vom Bittersee
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Historische Geschichte: Die gelbe Flotte vom Bittersee
Als Kriegsgeschichte darf man ruhig die gelbe Flotte bezeichnen, die Jahre lang Sueskanal festhing, wärend des Sueskrieges zwischen Ägypten und Israel.
Mehr oder minder wurden Schiffe verschiedenster Nationen als wie man heute ruhig sagen kann Kriegspfand gehalten.
Hier einfach mal die geschichte und Fakten:
Als Gelbe Flotte wurde eine Gruppe von 15 Schiffen bezeichnet, die jahrelang im Sueskanal festlagen. Der Name rührte von dem gelben Schimmer des Sandes auf den Schiffen, der aus der Wüste durch den ständigen Wind auf die Decks der Schiffe geweht wurde.
Lage des Sueskanals
Am 5. Juni 1967 fuhr ein Konvoi von 14 Frachtschiffen von Port Taufiq bei Sues kommend den Sueskanal nordwärts, als der Sechstagekrieg ausbrach. Die Schiffe gingen im Großen Bittersee, der breitesten Stelle im Kanal, vor Anker. Da der Kanal durch absichtliche Schiffsversenkungen blockiert wurde, lagen die Schiffe auf unbestimmte Zeit fest. Ein weiteres Schiff, der Tanker Observer aus den USA, ankerte im Timsahsee. Die Schiffe lagen zeitweise im Kampfgebiet, sie wurden aber nicht in Mitleidenschaft gezogen. Ein Teil der Mannschaften konnte nach einigen Wochen die Schiffe verlassen, der Rest wurde regelmäßig – halbjährlich – ausgetauscht. Auf den Schiffen und zwischen den Besatzungen entwickelte sich ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl. Im Herbst wurde von den Besatzungen der Schiffe auf der Melampus die „Great Bitter Lake Association“ gegründet, eine Vereinigung mit dem Ziel der Förderung der Freundschaft und der gegenseitigen Hilfe.[1] Erst im Mai 1975 verließen die Schiffe den See, nur die beiden deutschen Schiffe vermochten dies aus eigener Kraft.
Über die Ereignisse und die betroffenen Menschen wurde 2009 die Dokumentation Gefangen im Bittersee mit einer Länge von 53 Minuten unter der Regie von Jens Arndt und Fayd Jungnickel gefilmt.[2]
Nordwind[4] Deutschland - Nordstern Reederei Lomer T-Shirts 8 656 IMO: 5255868; Gebaut bei der Werft Flensburger Schiffbau-Gesellschaft 1958. Andere Namen Rodanthi A. und Centaurus. In Shanghai ab dem 28. Mai 1985 abgebrochen.
Münsterland Deutschland HAPAG Hoffmann u.a. Äpfel, Eier, Trauben BRT.9 365 Saarland-Klasse Die Münsterland wurde nach ihrer Ankunft in Hamburg am 24. Mai 1975 überholt und weiter im Ostasiendienst eingesetzt. Am 21. Juni 1978 nach Griechenland verkauft und unter dem Namen Munsterlandes weiter betrieben. Am 2. Januar 1983 in Trincomalee aufgelegt. 17. November im Schlepp nach Kaohsiung, Taiwan. Dezember 1983 weiter nach VR China, Abbruch ab März 1984 in Fuzhou, Provinz Fujian.
Killara Schweden Rederiaktiebolaget Transatlantic BRT.10 714
Nippon Schweden Svenska Ostasiatiska Kompaniet BRT.10 309
Essayons, ex-Sindh[5] Frankreich BRT.7 051 Ruul-Pedersen Reederei, Norwegen, bei Kriegsbeginn hieß das Schiff Sindh, Messageries Maritimes, Frankreich
Agapenor Vereinigtes Königreich Blue Funnel Line Spielwaren
BRt.7 654
Melampus Vereinigtes Königreich Blue Funnel Line
BRt.8 509
Scottish Star Vereinigtes Königreich Blue Star Line Brian McManus BRt.10 174
Port Invercargill Vereinigtes Königreich Port Line
BRt.10 463
African Glen Vereinigte Staaten Farell Lines BRt.6 116 gesunken 1973 im Jom-Kippur-Krieg
Djakarta Polen Polskie Linie Oceaniczne BRt.6 915
Bolesław Bierut [6] Polen Polskie Linie Oceaniczne BRt.6 674 Stückgutfrachter vom Typ B-54, der Polish Ocean Lines. Fuhr überwiegend im Ostasiendienst. Im Jahr 1975 wurde sie an einen griechischen Reeder verkauft.
Vassil Levsky Bulgarien Navigation Maritime BRt.4 975 Erbaut bei Burntisland Shipbuilding Company, Burntisland. Stapellauf 29. September 1943, übergeben Dezember 1943. Nach Kriegsende Granpond, Condor (1951), Saltersgate (1959). Abgebrochen in Split ab Juni 1975.
Lednice Tschechoslowakei Donaureederei BRt.1 462
Observer Vereinigte Staaten ankerte im Timsahsee
Quelle-Literatur & Einzelnachweise
Wärend der ersten zeit mussten die seeleute an Bord bleiben und waren genau in der Mitte des Kriegsschauplatzes.Nach einiger zeit dürften die matrosen oder seeleute ihre Schiffe zumindest soweit verlassen,um sich Gegenseitig zubesuchen.
Schnell entwickelte sich zwischen den Nationen eine freundschaft, man feierte miteinander oder half sich mit Lebensmitteln aus. Weihnachten feierten alle zusammen.Zwar hält sich der Verdacht die tchechen hätten Kriegsgerät geladen,aber dieses Gerücht konnte nicht bewiesen werden.
Man ging zusammen baden und sogar eine Segelregatta wurde mit selbgebauten Booten veranstaltet, da ein Frachter Holzgeladen hatte.
Das ganze dehnte sich aus, dass man sogar Jetsky führ mit hilfe eines Schnellbootes.
Die matrosen wurden alle 6 Monate ausgetauscht und bekamen Heimataufenthalt.
Auch wurden gemeinsame Landgänge organisiert zur unterhaltung und zur besichtigung des Kriegsschaupülatzes, was für einige einen Nachhaltigen Eindruck hinterlies.
Aus dieser jahrelangen Notsituation entstanden Freundschaften und die Gelbe flotte trifft sich noch heute.
Diesbezüglich wurde eine Vereinigung gegründet, Die GBLA.
Siehe dazu: http://gbla.org/
Wer sich dafür mal interessiert, oder die Reportage mal ansehen möchte dem sei der link empfohlen:
http://www.tvmovie.de/tvprogramm-filme/Schiffsfalle%2BSuezkanal
Mehr oder minder wurden Schiffe verschiedenster Nationen als wie man heute ruhig sagen kann Kriegspfand gehalten.
Hier einfach mal die geschichte und Fakten:
Als Gelbe Flotte wurde eine Gruppe von 15 Schiffen bezeichnet, die jahrelang im Sueskanal festlagen. Der Name rührte von dem gelben Schimmer des Sandes auf den Schiffen, der aus der Wüste durch den ständigen Wind auf die Decks der Schiffe geweht wurde.
Lage des Sueskanals
Am 5. Juni 1967 fuhr ein Konvoi von 14 Frachtschiffen von Port Taufiq bei Sues kommend den Sueskanal nordwärts, als der Sechstagekrieg ausbrach. Die Schiffe gingen im Großen Bittersee, der breitesten Stelle im Kanal, vor Anker. Da der Kanal durch absichtliche Schiffsversenkungen blockiert wurde, lagen die Schiffe auf unbestimmte Zeit fest. Ein weiteres Schiff, der Tanker Observer aus den USA, ankerte im Timsahsee. Die Schiffe lagen zeitweise im Kampfgebiet, sie wurden aber nicht in Mitleidenschaft gezogen. Ein Teil der Mannschaften konnte nach einigen Wochen die Schiffe verlassen, der Rest wurde regelmäßig – halbjährlich – ausgetauscht. Auf den Schiffen und zwischen den Besatzungen entwickelte sich ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl. Im Herbst wurde von den Besatzungen der Schiffe auf der Melampus die „Great Bitter Lake Association“ gegründet, eine Vereinigung mit dem Ziel der Förderung der Freundschaft und der gegenseitigen Hilfe.[1] Erst im Mai 1975 verließen die Schiffe den See, nur die beiden deutschen Schiffe vermochten dies aus eigener Kraft.
Über die Ereignisse und die betroffenen Menschen wurde 2009 die Dokumentation Gefangen im Bittersee mit einer Länge von 53 Minuten unter der Regie von Jens Arndt und Fayd Jungnickel gefilmt.[2]
Nordwind[4] Deutschland - Nordstern Reederei Lomer T-Shirts 8 656 IMO: 5255868; Gebaut bei der Werft Flensburger Schiffbau-Gesellschaft 1958. Andere Namen Rodanthi A. und Centaurus. In Shanghai ab dem 28. Mai 1985 abgebrochen.
Münsterland Deutschland HAPAG Hoffmann u.a. Äpfel, Eier, Trauben BRT.9 365 Saarland-Klasse Die Münsterland wurde nach ihrer Ankunft in Hamburg am 24. Mai 1975 überholt und weiter im Ostasiendienst eingesetzt. Am 21. Juni 1978 nach Griechenland verkauft und unter dem Namen Munsterlandes weiter betrieben. Am 2. Januar 1983 in Trincomalee aufgelegt. 17. November im Schlepp nach Kaohsiung, Taiwan. Dezember 1983 weiter nach VR China, Abbruch ab März 1984 in Fuzhou, Provinz Fujian.
Killara Schweden Rederiaktiebolaget Transatlantic BRT.10 714
Nippon Schweden Svenska Ostasiatiska Kompaniet BRT.10 309
Essayons, ex-Sindh[5] Frankreich BRT.7 051 Ruul-Pedersen Reederei, Norwegen, bei Kriegsbeginn hieß das Schiff Sindh, Messageries Maritimes, Frankreich
Agapenor Vereinigtes Königreich Blue Funnel Line Spielwaren
BRt.7 654
Melampus Vereinigtes Königreich Blue Funnel Line
BRt.8 509
Scottish Star Vereinigtes Königreich Blue Star Line Brian McManus BRt.10 174
Port Invercargill Vereinigtes Königreich Port Line
BRt.10 463
African Glen Vereinigte Staaten Farell Lines BRt.6 116 gesunken 1973 im Jom-Kippur-Krieg
Djakarta Polen Polskie Linie Oceaniczne BRt.6 915
Bolesław Bierut [6] Polen Polskie Linie Oceaniczne BRt.6 674 Stückgutfrachter vom Typ B-54, der Polish Ocean Lines. Fuhr überwiegend im Ostasiendienst. Im Jahr 1975 wurde sie an einen griechischen Reeder verkauft.
Vassil Levsky Bulgarien Navigation Maritime BRt.4 975 Erbaut bei Burntisland Shipbuilding Company, Burntisland. Stapellauf 29. September 1943, übergeben Dezember 1943. Nach Kriegsende Granpond, Condor (1951), Saltersgate (1959). Abgebrochen in Split ab Juni 1975.
Lednice Tschechoslowakei Donaureederei BRt.1 462
Observer Vereinigte Staaten ankerte im Timsahsee
Quelle-Literatur & Einzelnachweise
Wärend der ersten zeit mussten die seeleute an Bord bleiben und waren genau in der Mitte des Kriegsschauplatzes.Nach einiger zeit dürften die matrosen oder seeleute ihre Schiffe zumindest soweit verlassen,um sich Gegenseitig zubesuchen.
Schnell entwickelte sich zwischen den Nationen eine freundschaft, man feierte miteinander oder half sich mit Lebensmitteln aus. Weihnachten feierten alle zusammen.Zwar hält sich der Verdacht die tchechen hätten Kriegsgerät geladen,aber dieses Gerücht konnte nicht bewiesen werden.
Man ging zusammen baden und sogar eine Segelregatta wurde mit selbgebauten Booten veranstaltet, da ein Frachter Holzgeladen hatte.
Das ganze dehnte sich aus, dass man sogar Jetsky führ mit hilfe eines Schnellbootes.
Die matrosen wurden alle 6 Monate ausgetauscht und bekamen Heimataufenthalt.
Auch wurden gemeinsame Landgänge organisiert zur unterhaltung und zur besichtigung des Kriegsschaupülatzes, was für einige einen Nachhaltigen Eindruck hinterlies.
Aus dieser jahrelangen Notsituation entstanden Freundschaften und die Gelbe flotte trifft sich noch heute.
Diesbezüglich wurde eine Vereinigung gegründet, Die GBLA.
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Wer sich dafür mal interessiert, oder die Reportage mal ansehen möchte dem sei der link empfohlen:
http://www.tvmovie.de/tvprogramm-filme/Schiffsfalle%2BSuezkanal
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