Vor 120 Jahren starb Adolphe Sax
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Vor 120 Jahren starb Adolphe Sax
Ohne das Saxophon wäre die Musik wohl deutlich ärmer. Erfunden wurde dieses legendäre Instrument von einem Belgier, von Adolphe Sax. Er kam in Dinant an der Maas auf die Welt und galt bereits als Kind als musikalisches Ausnahmetalent. Mit seiner Erfindung legte er den Grundstein für viele weitere Talente dieser Art. Gebracht hat es ihm nichts, denn er starb völlig verarmt und vergessen am 4. Februar 1894.
Charlie Parker, Stan Getz, Cannonball Adderley, Wayne Shorter, John Coltrane, Branford Marsalis und viele andere wären wohl kaum prägende Figuren des Jazz geworden, wenn sie nicht zum Saxophon gegriffen hätten. Doch nicht nur die Jazzmusik wurde durch dieses Instrument aus Belgien geprägt, sondern auch die Militärmusik. Gerade sie erfuhr mit der Erfindung des Saxophons im 19. Jahrhundert eine klangliche Runderneuerung. Der Jazz kam erst viele Jahrzehnte später.
Adolphe Sax kam am 6. November 1814 in Dinant an der Maas als erstes von 11 Kindern seiner Familie zur Welt. Sein Vater war ein verarmter Instrumentenbauer, doch die Nähe zur Musik bestimmte dadurch den Weg des Kindes. Adolphe Sax war bereits in jungen Jahren ein begnadeter Klarinettist und schon mit 14 Jahren durfte er an der Königlichen Musikschule in Brüssel studieren.
Doch dem jungen Talent reichte der Klang der Klarinette nicht. In der Werkstatt seines Vaters in Brüssel, wohin die Familie 1835 umgezogen war, bastelte er jahrelang an einem Instrument auf Basis der Klarinette, das aber kräftiger und voller klingen sollte. Er dengelte eine Art Klarinette aus Blech und vereinfachte die Struktur der Blätter. Dadurch klang das Instrument kräftiger und durchdringender, auch wenn die Töne an sich weicher waren.
Paris
In Belgien stieß Adolphe Sax mit seinem 1840 erfundenen neuen Instrument auf wenig Interesse. In Paris jedoch fand er Kunden für sein Instrument: Die Armee. Sax konnte eine Zeit lang die Militärkapellen der französischen Armee beliefern und auch der Komponist Hector Berlioz schwärmte für den Klang des Instruments. Doch in der Welt der Opern oder Operetten fand das Instrument des jungen Belgiers nur langsam seinen Weg. Allerdings verlief seine sonstige berufliche Karriere in der französischen Hauptstadt sehr gut. Er war u.a. Musiklehrer am Pariser Konservatorium und Direktor des Bühnenorchesters an der Pariser Oper.
1846 meldete Adolphe Sax ein Patent auf sein Instrument an. Dieses Patent wurde am 21. März 1846 unter der Nummer 3226 vom französischen Patentamt angenommen. Mittlerweile stellte er Saxophone in acht verschiedenen Größen und Bau- und Tonarten her. Doch sein Erfolg brachte Neider und Konkurrenten auf den Plan, die ihm seine Erfindung streitig machen wollten. Sax durchlebte jahrelange Rechtsstreitigkeiten, die er allerdings alle gewann. Doch in dieser Zeit ging seine Gesundheit zurück. Zudem verlor er an den nicht enden wollenden Prozessen viel Geld. Sein ausschweifender Lebensstil in Paris sorgte ebenfalls nicht gerade dafür, dass sich seine Konten erholten und auch körperlich hinterließ dieses Leben weiter seine Spuren.
Im Jahre 1870 begann der Deutsch-Französische Krieg, den Frankreich verlor. Die dadurch geschwächte französische Armee brauchte erst einmal keine Saxophone mehr und damit verlor Adolphe Sax in dieser Zeit seinen Hauptkunden. Überdies verschlechterte sich die Wirtschaftslage in Frankreich durch den verlorenen Waffengang und das Unternehmen des Instrumentenbauers ging pleite. Am 4. Februar 1894 starb Adolphe Sax vergessen, verarmt und vereinsamt in Paris. Die Jazzmusik und den völlig neuen Schwung, den seine Erfindung erfuhr und bis heute erfährt, erlebte er nicht mehr.
“Adolphe Sax & Cie.”
Inzwischen ist die Saxophonmanufaktur “Adolphe Sax & Cie.” wieder in Belgien zuhause. 2012 holte der Westflame Karel Goetghebeur die Marke zurück, als er herausfand, dass die Rechte dafür frei waren. Er übernahm diese Rechte und hofft eines Tages auch wieder Saxophone in Belgien herstellen zu können. Derzeit lässt er seine Instrumente noch in Asien produzieren.
Goetghebeur, Sohn eines Schiffsbauers aus Ostende, hat sich inzwischen in Brügge niedergelassen, von wo aus er Saxophone der Manufaktur “Adolphe Sax & Cie.” weltweit vertreibt. Karel Goetghebeur bedauert, dass Belgien seine Erfinder und Talente so wenig schätzt. Das war schon zu Adolphe Sax‘ Zeiten so, denn, wie oben bereits erwähnt, musste er erst nach Paris gehen, um gewürdigt zu werden.
Quelle
Charlie Parker, Stan Getz, Cannonball Adderley, Wayne Shorter, John Coltrane, Branford Marsalis und viele andere wären wohl kaum prägende Figuren des Jazz geworden, wenn sie nicht zum Saxophon gegriffen hätten. Doch nicht nur die Jazzmusik wurde durch dieses Instrument aus Belgien geprägt, sondern auch die Militärmusik. Gerade sie erfuhr mit der Erfindung des Saxophons im 19. Jahrhundert eine klangliche Runderneuerung. Der Jazz kam erst viele Jahrzehnte später.
Adolphe Sax kam am 6. November 1814 in Dinant an der Maas als erstes von 11 Kindern seiner Familie zur Welt. Sein Vater war ein verarmter Instrumentenbauer, doch die Nähe zur Musik bestimmte dadurch den Weg des Kindes. Adolphe Sax war bereits in jungen Jahren ein begnadeter Klarinettist und schon mit 14 Jahren durfte er an der Königlichen Musikschule in Brüssel studieren.
Doch dem jungen Talent reichte der Klang der Klarinette nicht. In der Werkstatt seines Vaters in Brüssel, wohin die Familie 1835 umgezogen war, bastelte er jahrelang an einem Instrument auf Basis der Klarinette, das aber kräftiger und voller klingen sollte. Er dengelte eine Art Klarinette aus Blech und vereinfachte die Struktur der Blätter. Dadurch klang das Instrument kräftiger und durchdringender, auch wenn die Töne an sich weicher waren.
Paris
In Belgien stieß Adolphe Sax mit seinem 1840 erfundenen neuen Instrument auf wenig Interesse. In Paris jedoch fand er Kunden für sein Instrument: Die Armee. Sax konnte eine Zeit lang die Militärkapellen der französischen Armee beliefern und auch der Komponist Hector Berlioz schwärmte für den Klang des Instruments. Doch in der Welt der Opern oder Operetten fand das Instrument des jungen Belgiers nur langsam seinen Weg. Allerdings verlief seine sonstige berufliche Karriere in der französischen Hauptstadt sehr gut. Er war u.a. Musiklehrer am Pariser Konservatorium und Direktor des Bühnenorchesters an der Pariser Oper.
1846 meldete Adolphe Sax ein Patent auf sein Instrument an. Dieses Patent wurde am 21. März 1846 unter der Nummer 3226 vom französischen Patentamt angenommen. Mittlerweile stellte er Saxophone in acht verschiedenen Größen und Bau- und Tonarten her. Doch sein Erfolg brachte Neider und Konkurrenten auf den Plan, die ihm seine Erfindung streitig machen wollten. Sax durchlebte jahrelange Rechtsstreitigkeiten, die er allerdings alle gewann. Doch in dieser Zeit ging seine Gesundheit zurück. Zudem verlor er an den nicht enden wollenden Prozessen viel Geld. Sein ausschweifender Lebensstil in Paris sorgte ebenfalls nicht gerade dafür, dass sich seine Konten erholten und auch körperlich hinterließ dieses Leben weiter seine Spuren.
Im Jahre 1870 begann der Deutsch-Französische Krieg, den Frankreich verlor. Die dadurch geschwächte französische Armee brauchte erst einmal keine Saxophone mehr und damit verlor Adolphe Sax in dieser Zeit seinen Hauptkunden. Überdies verschlechterte sich die Wirtschaftslage in Frankreich durch den verlorenen Waffengang und das Unternehmen des Instrumentenbauers ging pleite. Am 4. Februar 1894 starb Adolphe Sax vergessen, verarmt und vereinsamt in Paris. Die Jazzmusik und den völlig neuen Schwung, den seine Erfindung erfuhr und bis heute erfährt, erlebte er nicht mehr.
“Adolphe Sax & Cie.”
Inzwischen ist die Saxophonmanufaktur “Adolphe Sax & Cie.” wieder in Belgien zuhause. 2012 holte der Westflame Karel Goetghebeur die Marke zurück, als er herausfand, dass die Rechte dafür frei waren. Er übernahm diese Rechte und hofft eines Tages auch wieder Saxophone in Belgien herstellen zu können. Derzeit lässt er seine Instrumente noch in Asien produzieren.
Goetghebeur, Sohn eines Schiffsbauers aus Ostende, hat sich inzwischen in Brügge niedergelassen, von wo aus er Saxophone der Manufaktur “Adolphe Sax & Cie.” weltweit vertreibt. Karel Goetghebeur bedauert, dass Belgien seine Erfinder und Talente so wenig schätzt. Das war schon zu Adolphe Sax‘ Zeiten so, denn, wie oben bereits erwähnt, musste er erst nach Paris gehen, um gewürdigt zu werden.
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